Im Team führen die Studierenden die Neugestaltung eines Produktes in nur wenigen Tagen durch. Der Ablauf und die Methodik eines solchen “Design Sprints” sind im Vorhinein festgelegt.
Der “Werkzeugkasten” der Studierenden wird durch die in den Sprints verwendeten Methoden, die auch außerhalb dieser Situation Anwendung finden, erweitert. Zudem bietet dieses Format zum Semesterabschluss die Möglichkeit, das bereits Erlernte anzuwenden und einen persönlichen Vergleich zum Studienbeginn herzustellen.
Prof. Marc Guntow, Maximilian Schulist, Kai Wanschura, Johanna Wellnitz
como – bikesharing in einer Gemeinschaft
Design Sprint
Ein Design Sprint ist eine Methode aus der digitalen Produktentwicklung. Er gibt einen bestimmten Rahmen vor, um Problemstellungen in der digitalen Welt zu bearbeiten. In kürzester Zeit -genauer gesagt in 5 Tagen- wird ein spezifisches Projekt oder Produkt entworfen. Dafür müssen zunächst Probleme verstanden werden, eine Lösung dafür gefunden werden, um schließlich einen Prototypen zu entwerfen, der getestet und zu guter Letzt noch einmal überarbeitet werden kann.
Unser Projekt
Unsere Wahl viel auf das Thema »Gemeinsames Besitzen & Teilen«. Dieses Themengebiet bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten, wobei wir uns schnell auf eine privatisierte Möglichkeit, untereinander zu teilen festlegten. Im ersten Schritt untersuchten wir die aktuelle Angebotspalette und damit Konkurrenten auf dem App-Markt. Dort fiel uns sehr schnell auf, dass fast alle Sharing-Apps von Unternehmen stammen, welche ihre hauseigenen Produkte anbieten. Von unserer anfänglichen Idee, Werkzeug der- und auszuleihen, ließen wir ab und entschieden uns für die Fahrradbranche. Die Zielgruppe dafür sind nicht nur wir, sondern besonders Personen, die in großen Wohngemeinschaften oder Studentenwohnheimen zusammenleben und sich womöglich auch flüchtig kennen.
Wir entwickelten, auf Grundlage von geführten Interviews, »Research Questions« und »How-might-we’s?«, ein funktionierendes Konzept und bauten mit den gesammelten Informationen unseren Prototypen. Die Como App.
Das Como Prinzip
Die App erweckt privatisierten Fahrradverleih von Bewohnern für Mitbewohner zum Leben. Schluss mit abgenutzten DB-Fahrrädern. Jedes Mitglied der Wohngemeinschaft kann sein Fahrrad verleihen oder, falls er selbst keins hat, ausleihen. Voraussetzung dafür ist ein Wohnsitz in der entsprechenden »Community«. User die ihr eigenes Fahrrad, für ihre Mitbewohner verleihen, bekommen dafür natürlich Versicherungsschutz und ein kleines Entgelt. Im Gegensatz müssen User, welche ein Fahrrad ausleihen, für den Zeitraum der Leihe bezahlen.
Um unser Projekt zu realisieren brauchten wir, abseits der App, einen Fahrradständer welcher per NFC-Scan geöffnet und geschlossen werden kann. Dieser »Parkplatz« steht vor der Wohngemeinschaft und wurde von uns grob anskizziert. Nach ersten Feedbacks und Usertestings bzw. Interviews, entwickelten wir unseren fertigen Prototypen.
Finales Ergebnis
Zu Beginn registriert sich der User -wohlgemerkt mit Identitätsnachweis und Wohnsitz- bei der App und kann direkt loslegen. Das Prinzip der App und wie sie funktioniert wird direkt am Anfang und übersichtlich und einfach erklärt. Sollte man sich dazu entscheiden, sein Fahrrad an Andere zu Verleihen, kann man es für eine bestimmte Zeitspanne über die App freigeben. Daraufhin geht man zum Fahrradständer vor seiner Wohngemeinschaft und »lockt« das Fahrrad per NFC-Scan in den von der App vorgegebenen Slot ein.
Fahrrad verleihen
Nun sehen andere Nutzer, dass das Fahrrad zur Verfügung steht und können dieses über den »Ausleihen«- Button gegen Bezahlung über denselben Weg ausleihen. Sie gehen in der App auf ein bestimmtes, zu diesem Zeitpunkt im Filter verfügbares Fahrrad, legen den Leihzeitraum fest und können sich das Fahrrad so erst einmal reservieren. Ab diesem Zeitpunkt haben sie 12 Stunden Zeit die Reservierung einzulösen. Via NFC-Scan können sie das Rad am entsprechenden »Lock« entriegeln und direkt »losdüsen«. Schließlich wird ein Screen angezeigt, welcher eine Übersicht über die entstehenden Kosten, die Zeit bis zur Abgabe und weitere Infos zu Q&A’s bietet. Ist man der Verleihende, bekommt man eine Benachrichtigung mit dem Namen des Users, der das eigene Fahrrad ausgeliehen hat.
Fahrrad ausleihen und abgeben
Um den Gemeinschaftsgedanken in der App zu fördern, haben wir eine Funktion eingebaut, die es den Usern ermöglicht gemeinsam eine Tour zu planen. Man kann diese selbst einstellen oder sich bereits vorhandenen Routen und Verabredungen anschließen.
Gemeinsam fahren
Aber genug der Rede, seht euch den Walkthrough durch unseren fertigen Prototypen an!
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