Technologies open up new possibilities. What meaningful services or products can be created with cutting edge technologies (such as machine learning, augmented reality, sound processing)?
Im Fach Invention Design || war es unsere Aufgabe, ein bestehendes Problem der Gegenwart zu analysieren und es mit Hilfe von neuen Technologien zu lösen. Wir entschieden uns im Team für das große Thema der Demenz, welches ein nicht nur emotionales, sondern auch sehr weit gefasstes und komplexes Thema ist.
Research
Um dieses Themengebiet richtig verstehen und damit verantwortungsvoll arbeiten zu können, mussten wir viel Zeit in die Recherche stecken. So informierten wir uns nicht nur viel im Internet, sondern waren auch mit Expertinnen von der Demenzberatung des DRK in Schwäbisch Gmünd im regen Austausch. Durch diesen Input konnten wir herausfinden, mit was für großen, aber auch kleinen Problem Demenzerkrankte lernen umzugehen müssen.
Wir haben durch die Gespräche erfahren, dass das Selbstbild und das Selbstwertgefühl zwei sehr wichtige Faktoren für Betroffene darstellt. Außerdem werden diese zwei Faktoren von Kleinigkeiten angegriffen, die sich über den Tag verteilt bei den Patienten anhäufen.
Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, den Patient*innen bei alltäglichen und kleineren Problemen unter die Arme zu greifen. Dabei fokussierten wir uns hauptsächlich auf das Problem, dass viele Betroffene Kleinigkeiten vergessen oder durcheinander bringen, ohne zu wissen, dass sie das gerade tun. So vergessen sie zum Beispiel beim Frühstücken die Schale für das Müsli, kommen aber auch selbst nicht dahinter, was gerade fehlt.
Konzept
Und genau an solchen Situationen greift unser Assistent den Betroffenen unter die Arme und unterstützt sie. Das Konzept von Malu funktioniert folgendermaßen:
Die Betroffenen sollten Malu im besten Fall immer bei sich tragen und so an der Kleidung befestigen, dass die eingebaute Kamera freie Sicht auf das hat, was die Person gerade tut.
Durch die integrierte Kamera wird eine künstliche Intelligenz durchgehend mit Information gefüttert, was gerade passiert. Diese Information wird von der KI verarbeitet und mit der Hilfe von Objekt Detektion bestimmt, mit welchen Gegenständen, die Betroffenen etwas machen möchten. So erkennt die KI, dass die Betroffene Person zum Beispiel Pancakes machen möchte und gleicht ab, ob alles, was dafür nötig ist, bereit steht. Falls das nicht der Fall ist, wartet Malu noch einen Moment ab und weißt anschließend die Person darauf hin, dass sie eine bestimmte Zutat noch holen sollte. Diese Aufforderung ist immer klar und direkt formuliert, da solche Formulierungen am besten geeignet sind im Umgang mit DemenzpatientInnen.
Neben dieser passiven Unterstützung kann der/die Betroffene auch aktiv nachfragen und um Hilfe bitten. So hat der/die Nutzer/in immer die Möglichkeit, auch aktiv zu fragen, wo zum Beispiel die Pfanne ist oder das Mehl steht. Wir haben genau dieses Szenario gewählt, da wir aktiv bei Kleinigkeiten unterstützen wollen, die sonst von der Familie oder von Pflegern übernommen werden. Das Konzept von Malu kann jedoch auch auf viele weitere Situationen übertragen werden. So kann zum Beispiel das Einnehmen von Medizin, das Einkaufen und vieles mehr von Malu unterstützt werden.
Prototyp Testing
Was immer eine große Rolle spielt in der nutzerzentrierten Gestaltung ist das Validieren und Testen des Konzepts. Genau das war für uns jedoch nicht ganz so einfach zu bewältigen, da wir nicht aktiv auf Betroffene zugehen konnten, ohne in ihnen ein schlechtes Gefühl auszulösen. Deshalb mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.
Wir gestalteten die User Tests deshalb, indem wir versuchten die Situation eines Demenzerkrankten so gut wie möglich zu simulieren. Dabei gingen wir so vor, dass wir uns ein paar Kommilitonen aussuchten und sie einzeln in eine für sie fremde Küche steckten. Dadurch, dass sie nicht in ihren eigenen vier Wänden unterwegs waren, wussten sie schon mal nicht auf Anhieb wo bestimmte Dinge stehen. Anschließend stellten wir ihnen noch die Aufgabe, etwas sehr Simples zu kochen. Dabei vergaßen viele Zutaten, die sie eigentlich für das Rezept gebraucht hätten. Auf diese fehlenden Zutaten wurden sie hingewiesen und konnten so ihre Aufgabe zu Ende bringen. Während dieser Tests stießen wir auf positives Feedback und konnten so unsere Annahmen in einer abgewandelten Form validieren.
Hinterlasse einen Kommentar