Die Studierenden bearbeiten, in interdisziplinären Teams aus angehenden Designern der HfG und angehenden Ingenieuren der Hochschule Aalen, Projekte zu vorgegebenen Themenkomplexen.
Der Projektverlauf orientiert sich am Design Thinking Ansatz. Die Studierenden erproben die im Grundstudium erworbenen Kenntnisse konzeptioneller, gestalterischer und technischer Aspekte für die Bearbeitung von komplexen Produkte aus dem Feld des ‘Internet der Dinge’. In diesem Rahmen werden relevante Problemstellungen identifiziert und passende Lösungen erarbeitet.
Nutzerbedürfnisse können erfasst werden, um ausgehend von diesen Bedürfnissen IoT-Lösungen zu konzipieren. Ideen und Konzepte können mit geeigneten Methoden erprobt und schließlich prototypisch umgesetzt werden, um so Feedback der User einholen zu können.
Diese Arbeit ist in einer Kooperation zwischen der Hochschule Aalen und Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd entstanden. Die Problemstellung des Projekts sollte möglichst viele Bereiche und Berufsfelder für das übergeordnete Thema Handwerk abdecken. Unser externes Team bestand dazu aus einem Architekturbüro, sowie mehreren Unternehmen aus den Gewerken der Elektroinstallation und des Trockenbaus. Durch eine Baustellenbesichtigung konnten wir ein großes Kommunikationsproblem feststellen. Baupläne werden auf Baustellen händisch verbessert und diese Verbesserungen müssen persönlich weitergegeben werden. Dadurch entstehen viele Fehler und Missverständnisse, worin wir eine Chance sahen, diese Situation maßgebend zu verbessern.
Gewerke arbeiten bereits oft mit digitalen Plänen, jedoch konkret nur in Form von PDF-Dateien, ohne jegliche Struktur oder Vernetzung. Bei zwischenzeitlichen Korrekturen kann es bei allen Beteiligten zu unterschiedlichen Wissensständen kommen, da Änderungen nicht sofort zwischen Geräten aktualisiert werden.
Der Zugriff auf benötigte Informationen soll für alle Beteiligten auf der Baustelle vereinfacht werden, sodass Missverständnissen und Fehlern vorgebeugt werden kann. Dazu entwarfen wir eine Anwendung für (Industrie-)Tablets, welche alle Dokumente in digitaler Form beinhaltet und die zugehörigen Informationen sinnvoll miteinander verknüpft. Zusätzlich sollten auch globale Notizen ermöglicht werden, welche direkt zwischen allen Geräten synchronisiert werden und im Anschluss auch kommentiert werden können.
Eine “Industry Foundation Classes”-Datei (IFC) ist ein offener Standard für “Building Information Modeling” (BIM), also aller digitalisierten Informationen zu einem Gebäude. Dies wird von vielen Architekturbüros genutzt, um 3D-Modelle für Projekte jeglicher Art zu entwerfen.
In unserem Konzept wird eine IFC-Datei hochgeladen und soll dann vollautomatisiert von einem Algorithmus verarbeitet werden. Der Hauptfokus der Benutzeroberfläche liegt auf der grafischen Darstellung der daraus generierten Baupläne. Für ein Gebäude kann dazu aus einem Dropdown-Menü oder über die Gesamtansicht der Grundriss für ein gewünschtes Stockwerk ausgewählt werden.
Die Gesamtansicht für das Gebäude soll über das Anzeigen des 3D-Modells erfolgen, welches mit einfachen Zwei-Finger-Gesten beliebig gedreht werden kann. Weitere, wichtige Bedienungselemente sind zudem Pfeile, um die letzte Eingabe rückgängig zu machen bzw. zu wiederholen, die Profilverwaltung, der Dateimanager, der Editiermodus und das Ein- und Ausblenden von gewerkespezifischen Informationen dar.
Der Dateimanager dient dazu, Aktualisierungen oder Änderungen einzupflegen und einen Überblick über alle vorhandenen Informationen zu bekommen. Aktualisierungen und neue Projekte können hierbei ausschließlich von administrativen Konten (z.B. Architekten) eingepflegt werden. Alle Nutzer können den Manager zur Übersicht aufrufen.
Das erste zentrale Element unserer Problemlösung soll die reine Menge an Daten und Plänen besser organisieren. Wir filtern in zwei Kategorien: Zum einen das Dropdown-Menü, in welchem wir grundlegende Information wie z.B. Grundrisse sammeln. Zum anderen gibt es gewerkespezifische Details wie Sanitärinstallation, Elektroinstallation, Bodeninstallation, Deckenspiegel und Türen, welche in der Detailauswahl aufgelistet werden.
Der Editiermodus stellt das zweite, wichtige Element dar. Jeder Nutzer kann Zeichnungen auf den Grundrissen anlegen. Zu jeder Zeichnung soll zudem direkt ein Kommentar verfasst werden können, welcher eine kurze und knappe Beschreibung liefert. Außerdem muss mindestens ein Detailbereich ausgewählt werden, sodass deutlich wird, worauf sich die Zeichnung bezieht. Sobald ein ein anderer Nutzer die betreffenden Details einblendet, bekommt dieser die Zeichnung direkt angezeigt. Andernfalls wird ein Vermerk in Form eines transparenten Kastens an der entsprechenden Stelle angezeigt, in welchem ebenfalls der Detail-Begriff vermerkt wird. Dadurch wird es den Handwerkern möglich, direkt zu identifizieren, ob ihre eigene Arbeit davon betroffen ist und ihre Aufmerksamkeit benötigt wird.