Wir machen ein Design Projekt. Mit allem, was dazu gehört: Nutzern, Workshops, Spezialisten, Testings, … Scheitern und Fehler machen zum schnellen Lernen willkommen. Studierende entwickeln Kommunikations-Produkte. Konsequent methodisch.
Im Kurs „Angewandte Gestaltung” geht es darum, anhand einer Problemstellung ein Designprojekt als gestalterische Lösung des Problems durchzuführen. Dies beinhaltet einen intensiven Designsprint zu Beginn, während dem anhand verschiedenster Methoden Zielgruppe, Thematik und Medien festgelegt werden. Auf die thematische Recherche folgt außerdem eine lange gestalterische Variantenbildung, damit in der Umsetzung das bestmögliche Endergebnis herauskommt.
Konzept
Nach ersten Auseinandersetzungen mit unseren gewählten Themen Tod, Sterben und Trauer und wie dies an Schulen gelehrt wird, erstellten wir unsere Leitfrage:
„Wie können Lehrkräfte dazu befähigt werden, die Themen Tod, Sterben und Trauer angemessen in den Unterricht zu integrieren und Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, eine gesunde Beziehung zum Tod zu entwickeln?”
Durch Befragung von Lehrkräften und Schüler:innen aus der Unterstufe stellten wir fest, dass zwar ein grundlegendes Verständnis zum Tod da ist, was aber genau passiert und wie mit Tod und Sterben umzugehen ist, allerdings nicht bekannt ist. Im Lehrplan selbst fällt das Thema häufig nicht besonders ins Gewicht und viele Lehrkräfte fühlen sich speziell zu Beginn ihrer Laufbahn schlecht auf das Thema Tod vorbereitet.
Unsere Lösung ist ein multimedialer Themenkoffer. Anhand von Arbeitsblättern, Spielkarten, Tablet-Anwendungen, einer Animation und weiteren Mitmachaktionen lernen die Kinder das Thema Tod und Sterben kennen. Aufgeteilt haben wir die Thematik in einen Auftakt, in dem die Schüler:innen sich auf das Thema einstellen können, die drei Unterkategorien „Körper und Tod”, „Glaube und Tod”, „Gefühle und Trauer” und zum Abschluss ein Finale, bei das Gelernte noch einmal aufgegriffen und durchgegangen wird.
Durch die ständig wechselnden Medien, die mit unterschiedlichen Methoden das Thema präsentieren, gibt es für die Schüler:innen immer wieder neues zu entdecken und verschiedene Dinge zu tun. Wichtig war uns außerdem einen Mix aus Methoden für Einzelarbeit und Gruppenarbeit zu erstellen. Denn das Thema ist einerseits sehr persönlich, dennoch sollte darüber ein Austausch entstehen, um so das Thema zu enttabuisieren.
Gestaltung
Als Schriftart für unser Projekt nutzen wir die „Degular Variable” in verschiedenen Schriftschnitten. In den Entwürfen haben wir mit unterschiedlichsten Schriftarten gearbeitet und uns schließlich für die „Degular”-Font entschieden. Sie besticht mit kleinen Details und ihrer Schlichtheit und hat einen sehr freundlichen Charakter. So fällt sie dem Betrachtenden positiv ins Auge. Durch ihre Merkmale ist sie für den Schulkontext geeignet, da sie Leserlichkeit, Seriosität, Schlichtheit und dennoch Verspieltheit miteinander vereint.
Neben Schwarz und Weiß nutzen wir in unserem Projekt vier verschiedene Farben: Lila, Rot, Cyan und Gelb. Die Farben kodieren die jeweiligen Abschnitte des Themenkoffers. Im Auftakt und dem Finale nutzen wir nur die Farbe Lila, welche sich auch durch das gesamte Projekt zieht. Zusätzlich wird für die drei mittleren Abschnitte eine der weiteren Farben ergänzt. Die Rubrik „Körper und Tod“ nutzt zusätzlich die Farbe Rot. In der Kategorie „Glaube und Tod“ kommt die Farbe Cyan hinzu und im letzten Themenbereich „Gefühle und Trauer“ kombinieren wir das Lila mit Gelb. So erhält das Projekt eine Grundfärbung, die durch alle Themengebiete durchführt und zur Markierung der spezifischen Themen wird eine passende Farbe ergänzt.
Grundsätzlich nutzen wir zwei verschiedene Gestaltungselemente, die leicht variiert angewendet werden. Das erste Element ist gerissenes Papier, beziehungsweise abgerissene Papierschnipsel. Dafür haben wir gescannte Papierrisse auf unsere Anwendungen gelegt. Die Idee besteht darin, dass der Tod Risse im Leben der Hinterbliebenen hinterlässt, die nicht mehr einfach so repariert werden können. Dennoch gibt es immer wieder Erinnerungsschnipsel an die verstorbenen Personen. Das zweite Element sind Illustrationen und Kritzeleien, die an Textmarker oder Pinsel erinnern. Das Projekt ist für Kinder gemacht und da wir im Laufe des Prozesses auch mit Kindern zusammengearbeitet haben, verdeutlichen wir dies nach dem Motto: „Von Kindern für Kinder”. An manchen Stellen sind die Illustrationen farbig hinterlegt. Generell wollten wir auch mit kleineren Zeichnungen visuell arbeiten, da es eine Vereinfachung unseres doch manchmal recht abstrakten Themas darstellt und viele Schüler:innen in diesem Alter auch besser visuell lernen als durch reinen Text.
Das Logo besteht aus den bereits genannten Gestaltungselementen (Papierschnipsel und geskribbelte Illustrationen). Hinter dem Titel des Projektes „Dem Tod begegnen” ist eine Art Maskottchen abgebildet. Das Logo kann je nach Bedarf auch in den Einzelteilen verwendet werden.
Fazit
In dem Kurs und dem Arbeiten an unserem Thema lernten wir viele neue Methoden zur Recherche und Ideenfindung kennen. Wir nutzten einen intensiven Designsprint zur schnellen Konkretisierung von Themen und Ideen. Durch die lange Phase der Recherche, die das Fundament zu unserem Projekt aufbaute, konnten wir eine gute Grundlage schaffen, die uns in der Umsetzung zu Gute kam. Mithilfe gestalterischer Variantenbildung erforschten wir verschiedenste Richtungen, in die das Projekt gehen könnte und schlossen das Projekt erfolgreich mit unserem umgesetzten Themenkoffer und den im Projekt enthaltenen Anwendungen ab. Der große Zeitaufwand und die Detailarbeit in allen Schritten des Prozesses zeigte uns, wie man im Optimalfall mit der Lösung eines Problems umgehen sollte. Mit dem gelernten neuen Wissen sind wir auf den Bachelor hervorragend vorbereitet.
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Radostin
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