Projektthema
Der Kurs befasst sich mit der Gestaltung und Entwicklung
einer interaktiven Anwendung im Kontext von Ausstellung,
Museum oder Messe, die Wissensgebiete verständlich
erfahrbar macht.
Inhalt des Faches Ziel ist das Kennenlernen grundlegender Zusammenhänge
innerhalb des Bereichs der Mensch-Computer-Interaktion
und der Informationsgestaltung.
Die Studenten befassen sich mit grundlegenden
Interaktionsformen und medien-spezifischen Gestaltungsproblemen,
Informationsarchitektur, Informations- und
Datenvisualisierung, Beziehung von Text, Bild und
Animation und protoypischem Umsetzen oder Simulation.
Verlust und die damit einhergehende Trauer (Grief) sind bedeutende Aspekte der menschlichen Erfahrung, welche Menschen sowohl emotional, spirituell, sozial, als auch körperlich betrifft.
Im Rahmen dieses Projekts zur Ausstellungsgestaltung erforschen wir die verschiedenen Phasen der Trauer und ihre Auswirkungen auf Betroffene, sowie ihr Umfeld. Wir wollen Verständnis dafür schaffen, wie Menschen mit Verlust und ihrer Trauer umgehen und Angehörige dieser an die Hand nehmen und ihnen zeigen, wie sie Betroffenen in ihrem Umfeld helfen können. Unser Exponat bietet Besuchern die Möglichkeit, sich mit den Phasen der Trauer intensiv auseinanderzusetzen, wodurch Emotionen und Verhalten Betroffener besser nachvollzogen werden können. Durch Licht, Musik und Text wollen wir einen immersives Erlebnis schaffen, welches Verständnis schafft und zum Dialog über das Thema anregt.
Recherche
Das Thema Verlust und Trauer hat uns vor allem durch die Herausforderung der Darstellung des extremen Gefühlschaos gereizt, weshalb wir schnell beschlossen uns dieses abstrakte Thema genauer anzuschauen.
Erste Recherche:
Erkenntnisse
Was ist Verlust?
Unter Verlust versteht man ein einschneidendes Ereignis, welches das
seelische Gleichgewicht der betroffenen Person massiv aus dem Gleichgewicht bringt. Den Weg zur Wiederherstellung dieses Gleichgewichts bezeichnet man als Trauer. Trauer betrifft Menschen emotional, spirituell, sozial und körperlich.
Arten von Verlust
Es gibt verschiedene Arten von Verlust, welche in verschiedenen Bereichen und Kontexten auftreten können:
Materieller Verlust
Emotionaler Verlust
Gesundheitlicher Verlust
Verlust von Unabhängigkeit
Zeitlicher Verlust
Sozialer Verlust
Finanzieller Verlust
…
Modelle
Erstmals von Elisabeth Kübler-Ross entwickelt, gibt es mittlerweile
einige Modelle, welche den Prozess der Verlustverarbeitung beschreiben. Hierbei fällt auf, dass es zwar einige Überschneidungen der Modelle gibt, aber grundsätzlich nicht vorhergesagt werden kann, wie ein Individium auf Verlust reagiert.
Übersicht verschiedener Modelle:
Psychische Auswirkungen
Es gibt eine anerkannte Krankheit mit dem Namen Prolonged Grief Disorder (PGD) oder auf deutsch „Komplizierte Trauer“, welche auftritt, wenn die Trauerepisode der Betroffenen zu lange anhält.
Konzept und Aufbau
Zielgruppe und Kommunikationsziel
Bei der Definition unserer Zielgruppe wurde uns schnell klar, dass wir nicht direkt die Personen ansprechen möchten, welche sich gerade in einem Trauerprozess befinden. Eine weitere Konfrontation mit ihren Gefühlen kann bei Betroffenen eher zu Überforderung führen.
Also haben wir festgestellt, dass es sich bei unserer Zielgruppe um Angehörige, beziehungsweise nahestehende Personen, der von Verlust Betroffenen handeln soll.
Für sie ist es oft schwer nachzuvollziehen wie sich ihre Geliebten fühlen und wie sie diesen helfen können. Diese Hilflosigkeit und Anspannung kann sehr erschöpfend sein.
Dementsprechend haben wir es uns zum Ziel gemacht, die wichtigsten Phasen nachvollziehbarer für die Personen zu machen, welche sie gerade nicht selbst durchleben.
Außerdem wollen wir Nutzer:innen unseres Exponats Hilfestellungen geben, um den Trauernden zu helfen.
Inhalt und Aufbau
Thematisch haben wir uns darauf festgelegt, die Emotionen der verschiedenen Phasen in den Vordergrund zu stellen. Wir haben wir uns entschieden die Phasen Schock, Leugnung, Wut, Verhandelns, Depression und Hoffnung genauer darzustellen.
Zusätzlich klären wir die Betrachter:innen noch über die verschiedenen Arten des Verlustes, sowie die komplizierte Trauer auf.
Unser konkreter Ablauf sieht dabei wie folgt aus:
Hierbei gilt: Erst Emotions- dann Informationsvermittlung.
Konzept
Mit der „Crazy-8-Methode“ haben wir eine Bandbreite an Möglichkeiten und Ideen geschaffen wie wir unser Projekt umsetzen können. Dazu haben wir beide, zunächst ohne vorherige Absprache, die Methode durchgeführt und anschließend unsere Ergebnisse vorgestellt, gesammelt und dann geordnet.
Beispiel Crazy-8:
Nachdem wir uns zum einen für eine explorative Navigation und zum anderen für die Idee des hängenden „Blobs“ entschieden hatten, lag es nun daran uns Gedanken darüber zu machen, wie wir diese umsetzen
wollen. Zu diesem Zeitpunkt war uns bewusst, dass wir Licht und Ton als wichtigste Komponenten in unser Exponat einfließen lassen wollten. Nun galt es zu entscheiden, welche Form diese annehmen sollten.
Einige weitere Crazy-8 und ein Pinterest Board später entwickelten wir also unseren ersten Prototypen:
In unserem ersten Prototypen des Exponats waren bereits alle Elemente enthalten, welche wir auch im letztendlichen Modell verbaut haben.
Umsetzung
Licht und Ton
Hier ist das Licht- und Tondesign der einzelnen Phasen an unserem finalen Exponat zu sehen:
Screens
Von unserem ursprünglichen Konzept lediglich Ton und Licht als Kommunikationsmittel zu nutzen mussten wir Abstand nehmen, als wir merkten, dass die Informationsvermittlung zu kurz kam. Die Lösung war ein Screen, welcher zu Beginn sehr schlicht aufgebaut war und nur die Bezeichnung der Phase und einen Fließtext enthielt.
Version 1:
Auch hiervon waren wir noch nicht überzeugt, woraufhin wir das Ganze aufgearbeitet und dann mehrmals überarbeitet haben.
Version 2:
Die finale Version enthält nun eine repräsentierende Figur und eine Linie, welche sich passend zu der Phase ändert, sowie kürzere Textblöcke.
Finale Version:
Modellbau
Hier einige Einblicke in den Prozess des Modellbaus:
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