Im Rahmen des Projekts konzipieren Studierende aus IG und KG in interdisziplinären Projektgruppen mediale, didaktische Installationen in Kooperation mit dem Ulmer Museum „die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie“
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Joschua Rothenbacher
Antisemitismus in Ulm
Ein interaktiver Blick auf den Antisemitismus in Ulm 1933–1945
Wie verändert sich ein Leben, wenn es zunehmend entrechtet, ausgegrenzt und bedroht wird? Und was bedeutet es, daneben zu stehen – zu schweigen, zuzusehen oder mitzugehen?
Das Exponat entstand in Zusammenarbeit mit dem Einstein Museum Ulm. In unserem interaktiven Ausstellungstück können Besucherinnen und Besucher die Jahre 1933, 1938, 1941 und 1945 aus der Perspektive zweier Jugendlicher im nationalsozialistischen Ulm erleben: Eva, ein jüdisches Mädchen, und Gerda, ihre nicht-jüdische Schulfreundin.
Auf einem Tisch mit mehreren markierten Stationen – Schule, Synagoge, Marktplatz, Zuhause, Bahnhof – können die beiden Figuren auf verschiedene Orte in den verschiedenen Jahren gesetzt werden. Dabei werden Audiodialoge ausgelöst, die auf historischen Quellen, Gesetzen und Zeitzeugenberichten basieren und die Geschichte der beiden Mädchen erzählen. Sie machen erlebbar, wie sich das gesellschaftliche Klima zwischen Freundschaft und Verfolgung veränderte – und wie Mitläufertum, Angst oder Gleichgültigkeit Raum einnahmen.
Technisch realisiert wird das Projekt durch ein Arduino-Leonardo-System mit Reedkontakten. Die Magnete in den Figuren und im Slider für die Jahre lösen bei Platzierung automatisch digitale Eingaben aus, die in einer grafischen Oberfläche die passende Szene aufrufen. Jede Kombination aus Ort und Jahr entspricht einer eindeutigen Geschichte.