Die Studierenden haben sich mit den Ausprägungen unserer Sinneswahrnehmung auseinandergesetzt und diese anhand eines stellvertretenden Protagonisten dreidimensional und medial interpretiert.
Portrait & Perzeption
Persönlichkeiten als Paten unserer Sinne
Ziel des Kurses ist die Vermittlung von gestalterischen Anforderungen und Technologien in Ausstellungen. Hierbei geht es u.a. um das Zusammenspiel von Raum und Exponat, den Umgang mit Text und Bild und den Einsatz von Medien. Die Studierenden erarbeiten Projekte, die diese Komponenten in einem Gesamtkonzept vereinen. Das Erarbeiten und Erproben am Modell spielt in diesem Entwurfsprozess eine vorrangige Rolle.
Guido von Arezzo hat mit Abstand einer der größten Einflüsse auf die Geschichte und Pädagogik unserer Musik. Er wurde 992 in der Toscana in Italien geboren, lebte aber größtenteils in Pomposa bei Ferrara in Italien. Bevor er am 17. Mai 1050 in Avellana, Italien verstarb, stellte er zahlreiche Musiktheorien auf und lehrte diese an der Kathedralschule von Arezzo. Zudem war er selbst Sänger und leitete Chöre. Er bemühte sich sehr um eine Technik, die das Erlernen von Liedern seinen Schülern erleichtert. Außerdem war er ein Benediktinermönch aus dem Kloster Pomposa bei Ravenna und gehörte somit dem Klerus an. Im Kloster gefiel jedoch vielen anderen Mönchen nicht, was Guido von Arezzo lehrte und verbannten ihn folglich aus dem Kloster. Er verfolgte dennoch weiter seine Ziele und legte die Grundlage unseres gesamten Musikverständnisses fest.
Notation
Bei dem Aufbau und der Planung des Modells inspirierten wir uns von Arezzos größtem Werk, der Notation. Sie besteht aus vier Notenlinien für die von ihm damals viereckig dargestellten Noten.
Die Notation war ein großer Schritt für die Musiktheorie und vereinfachte das Singen und Lesen der Töne.
Um Arezzos Einfuss auf die heutige Musikwelt zu zeigen, entschieden wir uns für ein modernes und offenes Ausstellungskonzept. Im Fokus stehen die jeweils vier übernander gespannten Stahlseile als eine moderne Interpretation der Notenlinien.
Auf ihnen befinden sich zwei Arten von rechteckigen Platten, die die Noten Arezzos vertreten sollen. Die Platten, die sich direkt auf den Linien befinden, sind fest. Die zwischen ihnen, sind wendbar. Dadurch entsteht, trotz der statischen Informationsdarstellung, eine aktive Aktion des Besuchers.
Interaktive Solmisation
Das Zentrum der Ausstellung ist die Anwendung auf einem Tablet, bei dem der Besucher einige Handbewegungen der Solmisation aktiv lernen kann. Dabei wird der Besucher aufgefordert die angezeigte Handbewegung nachformen. Wird dies erfüllt, ertönt der passende Ton zur Note und einige Informationen zur Herkunft.
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