Einzelne Aufgaben eines Interfaces sollten neu gestaltet werden. »Design and build …« war dabei das Motto. Die Lösung sollte also über (programmierte) Funktionsprototypen validiert und weiterentwickelt werden.
Die Funktionen des Interfaces sollten also nicht nur konzeptionell erdacht und visuell gestaltet werden, sondern soweit wie möglich programmiert werden. Diese Herangehensweise führt die Studierenden näher an die Möglichkeiten und Begrenzungen einer Technologie heran und offenbart Denkfehler besonders deutlich.
Das Fokus in diesem Projekt lag nicht darin, ganze Konzepte für Applikationen oder Services zu entwickeln, sondern die Komplexität in “einfachen” Aufgaben zu erkunden und Interface-Lösungen dafür umzusetzen. Die Ausgangsfragen, die dieses Semester bearbeitet wurden, lauteten beispielsweise:
Wie kann eine Smart-Home-Steuerung besser mit dem User kommunizieren und mögliche Automationen anbieten?
Wie kann ein Smartphone als Eingabegerät für (kollaborative) Erlebnisse genutzt werden?
Wie kann es Designern ermöglicht werden, Sound in Websites und Applikationen einzubinden?
Wie können Blinde beim Einkauf von schwer unterscheidbaren Lebensmitteln unterstützt werden?
Wenn man sich die Nutzung von Smart Homes und Smart Home Automatisierungen genauer anschaut, fällt schnell auf, dass es Nutzungsmuster gibt, die Nutzer und Nutzerinnen bereits entdeckt haben und Nutzungsmuster, die vorerst unbemerkt bleiben. Sind die Nutzungsmuster bemerkt wurden, können sie schnell in Automatisierungen umgesetzt werden, wenn die ausschlaggebenden Parameter (z.B. Zeitabhängigkeit o. klar definierbare Triggeraktionen) vorhanden und eingrenzbar sind.
Unbemerkte Nutzungsmuster mehrerer Geräte, die in einer gewissen Korrelation zueinander stehen, treten nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt auf, sie passieren vielmehr meistens in einem gewissen Zeitraum in regelmäßiger Reihenfolge (entweder unter der Woche oder am Wochenende), variieren in ihrer zeitlichen Dauer, aber bewegen sich immer noch in diesem gewissen Zeitraum. Diese Muster sind meist alltägliche Abläufe und Zusammenhänge, und dadurch dass sie aber oft raumübergreifend (und über eine etwas längere Zeitspanne als herkömmliche Automatisierungen) passieren, fällt deren Automatisierungs-Potenzial Nutzern und Nutzerinnen schwer auf.
Wie können unbemerkte Smart Home Nutzungsmuster an Nutzer und Nutzerinnen kommuniziert werden?
Um diese Frage beantworten zu können, galt es erst einmal Daten zu erheben und zu überlegen, welcher der schnellste und einfachste Weg ist, um die Bestandteile dieser Daten, z.B. einzelne Geräte oder einzelne Tage, miteinander zu vergleichen.
Gesammelte, beispielhafte Logs und Events bilden die faktische Grundlage des erarbeiteten Interaktionskonzepts. Genau untersucht wurden vor allem folgende Geräte:
Lichter und Lampen
Schalter
Steckdosen
Fernseher
Lautsprecher
Um herauszufinden, wo denn visuelle Ausschläge liegen und welche Interaktionsmöglichkeiten sich anbieten würden, um einzelne Instanzen miteinander zu vergleichen, wurden die Ausschlagskurven verschiedener Geräte in P5.js visualisiert.
Finaler Prototyp
Der finale Weg der Visualisierung der Smart Home Daten ist ein Zeitstrahl, der lediglich die Ausschläge zeigt, bei denen das betreffende Gerät auch wirklich etwas tut (z.B. bei Lichtern werden nur die Phasen visualisiert, in denen die Lichter auch an sind):
Der finale Prototyp bedient sich dieser Art der Visualisierung und zeigt mithilfe bestimmter Interaktionsmöglichkeiten auf, wie Nutzer und Nutzerinnen durch eine visualisierende Anwendung unbemerkte Nutzungsmuster erkennen und als Automatisierung umsetzen können.
Hinterlasse einen Kommentar