Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team? Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum? Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch). Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten. Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Unter einem Nährstoffmangel versteht man eine unzureichende Versorgung des Stoffwechsels mit essenziellen und unterstützenden Nährstoffen. Ein Mangel kann Prozesse und Funktionen im Körper einschränken. Die Symptome und Ursachen variieren stark je nach Nährstoffen und Mensch. In vielen Fällen fühlen wir uns nicht nur körperlich müde, sondern auch unsere mentale Gesundheit leidet. NuDrink wirkt diesem entgegen und integriert die benötigten Nährstoffe in den Alltag.
Konzept
Um Menschen, die unter Nährstoffmangel leiden, das Leben einfacher zu gestalten, haben wir uns dazu entschlossen ein Nährstoffergänzungssystem herzustellen. Dieses gibt dem User den täglichen Bedarf an benötigten Nährstoffen. Das System ist, durch eine Flasche, automatisiert. Die Flasche enthält Nährstoffe die auf den User abgestimmt sind und gibt diese über den Tag verteilt ins Wasser. Somit deckt der User seinen Wasserhaushalt und wird gleichzeitig mit Nährstoffen versorgt. Um den Wasserhaushalt zu decken, wird eine Menge von drei vollen Flaschen empfohlen. Zudem kann der User in der App weiter Informationen zu seiner Gesundheit und dem Nutzerverhalten einsehen.
Funktionsprototyp
Research
Bei der Zielgruppe handelt es sich um User mit einem subklinischen Mangel an Nährstoffen. Das sind Menschen, die an einem starken Nährstoffmangel leiden, bei denen die Aktivität der Enzyme und Hormone abnehmen und eine funktionelle Störung anfängt. Diese sind nämlich dringend davor zu schützen in einen manifesten Mangel überzugehen, welcher meist irreversibel werden kann. Um das Projekt zu realisieren, wurde eine Reihe an Interviews geführt. Es wurden Ärzte, eine Ernährungsberaterin und eine Professorin für Ernährungswissenschaften interviewt. Diese gaben uns tiefere Einblicke zum Patientenverhältnis und dem Behandlungsprozess, wie auch die chemischen und biologischen Aufbau von Nährstoffen. Des Weiteren hat das Gespräch deutlich gemacht, dass mit der App kein Arzt ersetzt werden kann, sondern die Patienten nach der Diagnose dem Behandlungsprozess über begleitet und unterstützt werden können.
Nutzerüberblick
Finales Produkt
Besteht der Verdacht nach einem Nährstoffmangel, kann der User bei einem Arzt ein Blutbild machen lassen. Dieses wird in der App gescannt und mithilfe von KI analysiert. Anschließend bekommt der User einen Vorschlag von Nährstoffen, die im Blut, einen Mangel aufweisen. Daraufhin hat der User die Möglichkeit, die Flasche inklusive den Nährstoffen zu bestellen.
App
Auf der Homepage sieht der Nutzer, wie viel dieser getrunken hat und einen prozentuellen Anteil an Nährstoffen die sich in der Flasche befinden.
Darüber hinaus beinhaltet der Menüpunkt My NuDrink alle Informationen rund um das Nutzungsverhalten und über die vom User einzunehmenden Nährstoffe. Das hilft dem Nutzer sein eigenes Verhalten zu reflektieren und dient dem Ansporn die Daten zu befüllen.
In My Progress geht um den eigenen Fortschritt. Das was den Nutzer am meisten interessiert, ist sein eigenes Wohlbefinden und die Verbesserung.
Als letztes verfügt die App noch über My NuShop, indem User Nährstoffkartuschen nachbestellen können. Dieser zeigt an, wie lange die jeweiligen Kartuschen noch anhalten. Jedoch kann ein Abonnement abgeschlossen werden, welches zu ende gehende Kartuschen in der Flasche erkennt und rechtzeitig neue bestellt.
Main Screens
Hardware
Damit die Flasche funktioniert, werden einige Komponenten benötigt. Die Flasche selbst ist grundsätzlich wie eine normale Flasche aufgebaut, mit der kleinen Änderung, dass im Boden Löcher vorhanden sind.
Am Boden der Flasche wird außerdem ein Modul angebracht, dass die ganze Technik beinhaltet.
Damit die Nährstoffe in das Wasser gelangen, wird eine Kartusche verwendet, die durch ein Spritzensystem, die Nährstoffe in das Wasser gibt. Als Lösung wurde hierfür ein Gewinde verwendet. Somit kann ein Drehmotor genutzt werden, der durch Rotation das Gewinde rein dreht und damit die Kartusche leert.
Um dem Nutzer ein visuelles Feedback zu geben, wurde entschlossen LED Lichter am Boden der Flasche anzubringen. Diese erinnern den Nutzer zu trinken, Kartuschen auszuwechseln oder informieren ihn nach einer erfolgreichen Einnahme.
Außerdem wird mit einem Gewichtssensor der Füllstand ermittelt und mit einem Gyrosensor werden falsche Füllstände verhindert.
Informationen über die Flasche werden per Bluetooth an die App geleitet. Um die gesamte Technik umsetzbar zu machen, wir ein Arduino Nano verwendet, der mit einem Akku ausgestattet wird. Dieser Akku kann per Wireless Charging aufgeladen werden.