Wie werden Informationen redaktionell entwickelt und aufbereitet? Das übergreifende Thema war »Transformation«.
Der US-Ökonom Dennis Meadows wurde vor 50 Jahren mit dem Buch »Die Grenzen des Wachstums« bekannt und zu einem der geistigen Väter der Umweltbewegung. Inwieweit hat Dennis Meadows mit seiner These »Der westliche Lebensstil wird nicht mehr lange fortbestehen« recht?
Wie lässt sich ein Transformationsprozess zeigen? Wie müsste eine Landschaft, eine Kultur, eine Gesellschaft aussehen, damit sie zukunftsfähig ist?
Die Arbeit kann sowohl pro und kontra Perspektiven aufzeigen und dokumentarisch, kritisch, ironisch überhöht oder romantisiert das Thema kommunizieren. Welche Möglichkeiten eröffnen sich mittels der Fotografie, einer Bildsprache, Text, Typografie und Grafik das Thema darzustellen?
THEMA
Die Themen, die unsere Generation beschäftigen, sind Themen der Extreme: Alltagsstress und Freizeit, Versagensängste und ausgelassenes Partyleben, geregelte Tagesabläufe und wilde nächtliche Eskapaden … Während die „seichte” Variante beider Extreme wahrscheinlich gesunde Auswüchse des jugendlichen Daseins sind, macht die Eskalation uns (auf jeden Fall) langfristig kaputt.
Mit diesem Thema setzten wir uns in unserem Editorial Projekt auseinander und untersuchten sowohl die nüchterne als auch die betrunkene Seite des Erwachsenwerdens. Da diese beiden Aspekte starke Gegensätze aufzeigen entschieden wir uns dazu, unser Magazin in zwei gegensätzliche Kapitel (NÜCHTERN UND BETRUNKEN) aufzuteilen. Jedem Thema ist eine Hälfte des Magazins gewidmet, sodass es von beiden Seiten gelesen werden kann. Je weiter man in die verschiedenen Themen vordringt, desto eskalativer werden sie, sodass sie in der Mitte „ungebremst” aufeinander treffen. Hier werden beide Aspekte durch eine Playlist und ein Poesiealbum, in denen es um den Zusammenhang von jugendlichem Stress, Versagensängsten und Alkohol geht, zusammengebracht.
Eine schnelle Gesamtansicht des Magazininhalts
GESTALTUNG
Da sich unsere zwei Hauptthemen inhaltlich stark voneinander unterscheiden, wollten wir auch in der Gestaltung auf diese Verschiedenheit eingehen. Der nüchterne Teil zeichnet sich durch eine starke Strukturierung und Hierarchisierung aus, das Layout hält sich penibel an ein „Regelwerk”. Im betrunkenen Teil brechen wir diese Regeln stärker auf, wir setzen Bilder gestaffelt voreinander, Schriftgrößen variieren scheinbar willkürlich und handschriftliche Kritzeleien lockern das Gesamtbild auf.
Überblick über unsere Gestaltungsmerkmale, l.: nüchtern, r.: betrunken
FOTOGRAFIE
Wir arbeiteten hauptsächlich mit analoger Fotografie um unverfälschte Momente einfangen zu können. Besonders im betrunkenen Teil, unterstreichen verwackelte und unscharfe Bilder die Trunken- und Leichtigkeit des Themas. Im nüchternen Teil werden Fotos deutlich reduzierter eingesetzt und sind in schwarz-weiß gehalten.
Ausschnitte aus unseren Fotoserien, l.: nüchtern, r.: betrunken
INLAY
In der Mitte des Magazins befinden sich ein Poster und ein kleines Poesie-Büchlein, welche die beiden Extreme zusammenführen. In dem Poesie-Büchlein befinden sich Zitate über Alkohol und Druck von unseren Kommiliton*innen, die Playlist behandelt in Songs aus verschiedenen Jahrzehnten die „Highs and Lows” des Erwachsenwerdens.