Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Wie nutzerfreundlich ist ein Produkt?
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Grundlagen vermittelt.
Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Johanna Wellnitz, Mark Meyer
"The worlds smartest camera" - Polaroid 660
Aufgabe
Das Projekt des Interaction Mappings beinhaltet die Aufgabe, einen sogenannten Firstuser ein ausgewähltes physisches Alltagsprodukt testen zu lassen und die daraus resultierenden Ergebnisse auf einem Poster zu visualisieren. Dabei werden die Gedanken des Users und Interaktionen mit dem Testprodukt festgehalten, während dieser eine bestimmte Aufgabe damit erledigt. Aus den festgehaltenen - also gemappten - Informationen galt es Insights zu ziehen. Diese Insights und weitere relevante Informationen bieten den zu visualisierenden Inhalt.
Prozess
Usertest
Bei einem Usertest muss die Testperson eine vorgegebene Aufgabe mit dem Testprodukt erfüllen. Dabei wird die Testperson, bzw. deren Interaktionen mit dem Produkt, gefilmt und sie muss ihre Gedanken mittels der Thinking-Aloud-Methode aussprechen.
In diesem Fall handelte es sich um die Aufgabe, dass die Testperson die Polaroid Kamera anschalten, die Helligkeit regulieren und anschließen ein Bild mit Blitz auslösen muss
Mapping
Anhand des Videos galt es nun jegliche Informationen, wie Gedanken und Aktionen der Testperson, Zustand des Geräts, usw., auf einer Interaction Map festzuhalten.
Insights
Anhand des Mappings ließen sich nun eindeutige Auffälligkeiten nachvollziehen und somit folgende Insights herausziehen:
Missverständlicher „Blitz Knopf“
Der eigentlich für den Autofokus zuständige Knopf wird, aufgrund der Nähe zum Blitz sowie mangelnder Kennzeichnung, für den Blitzauslöser gehalten.
Leuchte im Sucher
Dass eine Leuchte im Sucher verbaut ist, welche den Aufladestatus des Blitzes
kommuniziert, ist für den Nutzer schwer zu verstehen.
Denn dazu muss der Nutzer über den Zusammenhang zwischen der Leuchte und dem Blitzauslöser Bescheid wissen. Vorher muss der Nutzer die Leuchte erst einmal finden. Das zieht nach sich, dass der Nutzer nicht versteht, dass der Blitz aufgeladen werden muss.
Mehrere Auslöser
Aufgrund zwei vorhandener und zusätzlich unterschiedlich aussehender Auslöser ist es für den Nutzer nur schwer nachvollziehbar, welcher Auslöser denn nun über welche Funktion verfügt.
Entwurf
Diese Ausformulierten Insights und weitere Informationen, wie die Aufgabe und Informationen über die Testperson mussten nun auf einem Poster visualisiert werden.
Die folgende Abbildung bietet Einblicke in die Gedanken zum Entwurf.
Der finale Entwurf spielt inhaltlich darauf an, ob eine in die Jahre gekommene Sofortbildkamera wirklich so “smart” ist, wie sie zur damaligen Zeit beworben wurde. Das bot sich durch die Insights an, welche Mängel in der wohl nicht ganz so einfachen und schnellen Bedienung der Kamera aufweisen.
Da die Insights hauptsächlich die Bedienelemente betreffen ist die Kamera im Stile der damaligen Gebrauchsanweisung gezeichnet. Die restlichen optischen Aspekte, wie die Farbgebung sind ebenfalls durch das Erscheinungsbild der Brand “Polaroid” geprägt.
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