Wir machen ein Design Projekt. Mit allem, was dazu gehört: Nutzern, Workshops, Spezialisten, Testings, … Scheitern und Fehler machen zum schnellen Lernen willkommen. Studierende entwickeln Kommunikations-Produkte. Konsequent methodisch.
Das Exponat erzählt die Geschichte deines musikalischen Lebens. Musik beeinflusst dich seit du im Mutterleib warst und wird dich bis über deinen Tod hinaus begleiten. Auf sieben Doppelseiten in atemberaubender Größe kannst du in die Welt der Musik eintauchen.
Warum ein Buch?
Die Idee, das Exponat wie ein Buch aufzubauen kam uns, als wir über die Zeitpunkte der Einflüsse auf den Menschen nachdachten. Es ist uns aufgefallen, dass Menschen ihr gesamtes Leben von Musik beeinflusst werden und man das wunderbar als chronologische Geschichte erzählen kann, ähnlich wie eine Biografie. Ein Buch war also naheliegend.
Die Größe des Buchs kam daher, dass die Besucher:innen in der Lage sein sollten, darin einzutauchen. Interaktive Elemente lassen sich außerdem auch viel besser in einem größeren Maßstab umsetzen. Es kommt durch die Größe auch eine Fernwirkung zustande, die in der Ausstellungsgestaltung besonders wichtig ist.
Wir haben also mehrere Informationsebenen: Die Fernwirkung des Buchs, die Inhalte der Seiten, und die Texte, in die man einsteigen kann, sowie die Interaktiven Elemente auf den einzelnen Seiten.
Verläufe ###
Als Keyvisual haben wir uns radiale Verläufe herausgesucht. Während des Verlaufs unseres Projektes sind wir immer wieder auf eine radiale Visualisierung von Musik gestoßen, da sich Schallwellen kugelförmig im Raum ausbreiten. Die Farben stellen dabei eine menschlichere, emotionale Ebene dar. Wir wollen zeigen, dass es nicht nur um die Wissenschaft hinter Schall und Musik geht, sondern auch um den menschlichen Bezug dazu. Jedes Thema bekommt seine eigenen Farben. Im Layout taucht solch ein Element immer hinter dem Titel des Themas auf und wiederholt sich dann um bestimmte Abschnitte, die wir hervorheben wollen.
LED Streifen
Als zentrales Element, das sich durch alle Buchseiten durchzieht haben wir einen LED-Streifen gewählt. Dieser hat seinen Ursprung auf der ersten Seite und beginnt am Schallplattenspieler, schlängelt sich durch alle Seiten und ist sauber ins Layout integriert. Er endet schließlich auf der letzten Seite, auf der es um den Tod und Beerdigungen geht.
Der Streifen pulsiert in Wellen und in den Farben der jeweiligen Seite. Er symbolisiert die Musik, die uns durch das Leben begleitet.
Technisch ist anzumerken, dass die Herstellung des LED-Streifens etwa 200 Lötstellen bedurfte.
Was ist unser Fazit?
Die Besucher:innen sollen durch das Exponat einen neuen Eindruck von Musik erhalten. Es geht uns darum, einem wichtigen Bestandteil des Lebens einen Moment der Aufmerksamkeit zu schenken. Musik beeinflusst uns auf verschiedene Weisen, über unsere gesamte Lebensdauer hinweg, ohne dass es uns wirklich klar ist. Die Besucher:innen sollen also mit einer neuen Wertschätzung für Musik hervor gehen.
Wo wird es ausgestellt?
Das Exponat ist keine riesige Ausstellung, sondern ein einzelnes Element, das eine komplette Geschichte erzählt.
Es bieten sich viele mögliche Orte an, an denen man das Exponat ausstellen könnte. Der Eingangsbereich einer Konzerthalle oder Musikschule wären zum Beispiel passend. Die Besucher:innen eines solchen Ortes wären sowieso an Musik interessiert und hätten beim Warten genug Zeit, um sich den Inhalt vollends anzusehen.
Des weiteren könnte man es als Vor-Kapitel einer Ausstellung zum Thema Musik oder Schall ausstellen.
Generell ist das Exponat transportierbar und sollte drinnen ausgestellt werden. Chaotische Orte, wie ein Bahnhof oder Einkaufszentrum eignen sich weniger gut.
Theorie vs. Prototyp
Der Rahmen, in dem wir das Projekt nun umsetzen konnten war natürlich beschränkt.
Folgende Wünsche konnten wir nicht umsetzen und sind stattdessen Kompromisse eingegangen:
Unser Konzept sieht Buchseiten ohne Rahmen vor, die auch in ihrer Erscheinung eindeutig eine oder mehrere Buchseiten darstellen. In der Umsetzung mussten wir jedoch einen Rahmen hinzufügen um das Material, was wir verwendeten, statisch stabil zu machen.
Auf die einzelnen Buchseiten sollte natürlich direkt der Text und die Illustrationen gedruckt werden, wir lösten dies mit Papierbahnen, die wir mit einem Plotter bedruckten.
Der LED-Streifen in unserer Version ist sehr roh aufgeklebt und verlötet, man kann die Kabel und die Lötstellen sehen und auch anfassen. Natürlich sollten die Streifen mehr LEDs haben damit sie flüssiger Bewegungen darstellen können. Die LEDs sollten nicht einzeln erkennbar sein, sondern unter einer milchigen Schicht Material liegen, damit sie ineinander verschwimmen und nicht als schwarzen Streifen herausstechen, sondern sich sauber in das Layout integrieren. Am Ende soll man keine Kabel, keine Lötstellen und auch sonst nichts ablenkendes erkennen können, damit Personen vom Inhalt überzeugt werden, statt sich von der technische Umsetzung blenden lassen zu können.
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