Schwerpunkte der Interaktionsgestaltung und Internet der Dinge
Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team?
Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum?
Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Workshops mit Externen und Internen Dozierenden ergänzen das Projekt.
Lehrinhalt
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch).
Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten.
Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Prof. Hans Krämer, Prof. Jens Döring, Dominik Fink, Lena Fricke, Prof. Günther Biste
mydi - Diabetesdokumentation
Die App mydi soll Diabetiker dabei unterstützen die komplexen Zusammenhänge zwischen Verhalten und Blutzuckerwerten erkenntlich zu machen, um so den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern.
Dauerbelastung Diabetes
Jede Mahlzeit, jede körperlicher Aktivität, selbst Stress hat Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Gesunde Menschen müssen sich darüber im Alltag jedoch kaum Gedanken machen. Die Bauchspeicheldrüse reguliert bei ihnen den Zuckerspiegel durch das Hormon Insulin.
Bei Diabetikern funktioniert diese Regulierung nicht mehr; Sie müssen ihre Blutzuckerwerte dauerhaft überwachen und regelmäßig korrigieren, indem sie etwa Insulin spritzen oder Nahrung zu sich nehmen. Dies ist im Alltag eine große Herausforderung und verlangt viel Aufwand, Disziplin und nicht zuletzt Know-How von den Betroffenen.
Abgelenkt? Stellen Sie sich vor Sie wären Diabetiker
Warum eigentlich dokumentieren?
Jeder Körper ist anders, daher gibt es keine allgemeine Formel um seine Werte im gesunden Bereich zu halten. Um die Therapie zu überwachen und ideal anzupassen, sollten Diabetiker daher möglichst konsistent ihre Aktivitäten dokumentieren, damit die Einflüsse von Nahrung, Insulingabe und Bewegung auf den Blutzuckerspiegel erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden können.
Obwohl das Tagebuch hierfür ein effektives Mittel darstellt, wird es im Alltag oft vernachlässigt.
Probleme
Die hohe Komplexität der Krankheit erschwert das Erkennen von Zusammenhängen aus der Dokumentation. Der täglich hohe Aufwand führt dazu, dass der Diabetiker keinen Nutzen im Führen eines Tagebuchs sieht. Dieses wird dann nur lückenhaft und oft erst kurz vor dem vierteljährlichen Arztbesuch angefertigt. Die dauerhafte und konsistente Dokumentation an sich stellt eine hohe zusätzliche Belastung dar, deren Aufwand oft nicht die erhofften Früchte trägt.
mydi stellt eine neue Herangehensweise an die Dokumentation dar. Statt dauerhaft möglichst viel festzuhalten liegt hier der Fokus darauf, in einer kurzen aber intensiven Phase den unmittelbaren Nutzen aus der Dokumentation zu maximieren.
Anpassung des Alltags
Der Nutzer bekommt eine klare Anleitung, wie er in dieser Zeit seinen Alltag so gestaltet, dass er klare Zusammenhänge zwischen Verhalten und Werten erkennen kann.
Mehr Ausseinandersetzung statt mehr Daten
mydi fördert dabei eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der Erkrankung. Die Dokumentation kann jederzeit nachträglich durch Kommentare erweitert werden. Dabei wird der Nutzer auch durch die App unterstützt; Sie erkennt Auffälligkeiten und hebt diese mit einem Hinweis zur Kommentarfunktion hervor. Statt einem Fokus auf die Werte selbst, steht der Zusammenhang zwischen Verhalten und den Werten im Vordergrund.
Wöchentliche Beurteilung
Während des “Bootcamps” werden in wöchentlichen Reflektion gemeinsam die Fortschritte des Nutzers unterstrichen und Verbesserungspotentiale beleuchtet. Aus diesem Rückblick werden dann die nächsten Schritte für die kommenden Wochen abgeleitet.
In dieser kontrollierten Umgebung kann der Diabetiker so mehr über seine Krankheit lernen, um seine Therapie nachhaltig zu verbessern und unbeschwerter mit Diabetes zu leben.