In diesem Semester haben sich die Studierenden mit verschiedensten symbiotischen Beziehungen auseinandergesetzt. Jedes Projektteam behandelte eine Symbiose wie bspw. die Beziehung zwischen Tier – Pflanze oder Mensch – Bakterien.
Kursinhalte
Ziel des Kurses ist die Vermittlung von gestalterischen Anforderungen und Technologien in Ausstellungen. Hierbei geht es u.a. um das Zusammenspiel von Raum und Exponat, den Umgang mit Text und Bild und den Einsatz von Medien. Die Studierenden erarbeiten Projekte, die diese Komponenten in einem Gesamtkonzept vereinen. Das Erarbeiten und Erproben am 1:10 Modell und schließlich am 1:1 Exponat spielt in diesem Entwurfsprozess eine vorrangige Rolle.
Zum Verständnis des Projekts ist zunächst ein kleiner Exkurs in die Biologie erforderlich.
Die Robinie und die Knöllchenbakterien leben in Symbiose. Das ist das Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen. Doch wie profitieren Bakterien und Bäume voneinader?
Die Robinie braucht, wie jede Pflanze, Stickstoff, um zu überleben und zu wachsen. Da sie den reinen Stickstoff, der sich in der Erde, der Luft und im Wasser gelöst befindet nicht aufnehmen kann, geht sie eine Partnerschaft mit Knöllchenbakterien ein. Zuerst sendet die Robinie Botenstoffe aus, die die Bakterien anlocken. Danach entscheidet sie, wo und wie viele Bakterien sich an ihrer Wurzel ansiedeln dürfen. Dort vermehren sich die Bakterien und formen Knöllchen.
Diese Knöllchenbakterien können den Stickstoff aus der Umgebung aufnehmen und wandeln ihn in Ammonium um, welches von der Robinie aufgenommen werden kann. Im Gegenzug leitet die Robinie Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe in den richtigen Mengen an die Bakterien.
Das Ausstellungsmockup
Das Hauptexponat unserer Ausstellung ist eine von der Decke hängende Wurzel aus Kanthölzern, auf die Animationen projiziert werden. Diese Wurzel stellt die einer Robinie dar. Die Animation zeigt in drei Schritten den Ablauf der Symbiose zwischen Robinien und Knöllchenbakterien. Zusätzlich steht unterhalb der Wurzel ein Ausstellungstisch, auf dem verschiedene Infotexte und Illustrationen näheres zum Prozess der Symbiose erklären. Durch Knopfdruck ist das Umschalten zwischen den drei Animationen möglich.
Miniaturmodelle im Maßstab von 1:10, die anfänglich entwickelt wurden, verhalfen uns zur Planung des finalen Prototyps.
Eine Animation vom Beamer auf, die aus Kanthölzer gebaute Wurzel, verdeutlicht den chemischen Prozess der Symbiose. Um die präzise Projektion auf die Kanthölzer umsetzen zu können, ist die Kompetenz des “scannings” erforderlich. Mit einer sogenannten “Lightform”, einem Gerät, das auf dem Projektor befestigt wird, kann das zu bestrahlende Objekt abgescannt werden. So ist es möglich, eine angepasste Animation auf die Kanthölzer der Wurzel zu projektieren. Das Umschreiben des Codes war eine Notwendigkeit zur Funktionalität und letztendlich richtigen Platzierung der Projektionen auf dem Hauptexponat.