Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert, Erkenntnisse ausgearbeitet und anschließend ein zusammenfassendes Plakat gestaltet.
Projektthematik
Die Nutzung eines vermeintlich simplen Geräts wird von einer/m Studierenden präzise dokumentiert. Die äußere Form einer Interaction Map ermöglicht die schnelle Erfassung der einzelnen Bedienschritte, Pro-bleme und Erkenntnisse (Insights).
Auf einem Poster werden die wichtigsten Erkenntnis-se leicht verständlich und visuell ansprechend zu-sammengefasst.
Zielsetzung
Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse von Kleinstinteraktionen für einen erfolgreichen Designprozess nähergebracht. Gleichzeitig werden zur visuell klaren Aufbereitung des Posters die parallel erlernten, visuellen Gestaltungsgrundlagen angewandt.
Prof. Marc Guntow, Prof. David Oswald, Pius Burkhart, Joschua Rothenbacher
Mapping | Multimeter
Das Projekt umfasst die Beobachtung und Analyse des ersten Einsatzes eines Multimeters durch eine Testperson. Ziel war es, die Nutzererfahrung zu erfassen, um Einblicke in das Produkt zu gewinnen und diese in einem Informationsplakat darzustellen.
Was ist passiert?
Das Produkt ist ein Multimeter, die Aufgabe besteht darin, den Ladezustand von zwei AAA-Batterien zu messen. Die Testperson war Sarah.
Nach der Aufzeichnung des gesamten Nutzungsprozesses wurde eine Mapping-Analyse durchgeführt, um die Schritte „doing“, „saying“, „thinking“ und „seeing“ (Änderung der Bildschirmwerte) zu ermitteln.
In der weiteren Analyse wurden Sarahs Emotionen in vier Kategorien unterteilt: entspannt, fröhlich, nervös, verwirrt. Die emotionalen Hoch- und Tiefpunkte wurden markiert und mit Zahlen versehen.
Warum ist es passiert?
Jeder emotionale Hoch- und Tiefpunkt wurde durch die zugehörigen „doing“ und „saying“ analysiert:
Positiv:
Bildschirm:
Startwert beim Einschalten: Zeigt dem Benutzer, dass das Gerät funktioniert.
Wechselnde Werte: Zeigt dem Benutzer die Auswirkungen seiner Aktion.
Messkabel:
Form des Kabels: Die Form macht intuitiv seine Funktion als Ein- und Ausgang klar.
Farben für Plus und Minus: Rot für Minus und Schwarz für Plus helfen, Fehler zu erkennen und zu vermeiden.
Negativ:
Bildschirm:
Keine Fehlermeldung & wechselnde Werte: Der Benutzer erkennt eine falsche Funktion oder Bereichsauswahl nicht.
Wechselnde Werte: Verursachen Nervosität beim Benutzer.
Drehsteller:
Nur „OFF“, kein „ON“: Kann verwirrend sein.
Unlogische Skala: Der Startwert bei „600“ verwirrt; als unerfahrener Nutzer weiß man nicht, ob man für Batterien Gleichspannung oder Wechselspannung wählen soll und versteht die Symbole nicht.
Messkabel:
Keine Symbole: Der Benutzer muss durch Ausprobieren herausfinden, welche Farbe an welchen Pol gehört.
Wie wird die Information auf dem Plakat präsentiert?
Auf dem Plakat habe ich das Produkt, den Ablauf, den Testverlauf sowie positive und negative Punkte dargestellt. Produkt und Ablauf bilden die Grundlage und führen zu einer Übersicht des Testverlaufs. Die Veränderung der Bildschirmwerte wird durch rote Kreise und rote Rechtecke unterschiedlicher Farbintensität veranschaulicht. Emotionale Hoch- und Tiefpunkte aus dem Testverlauf führen zu den positiven und negativen Punkte des Produkts. Diese Punkte werden den drei Komponenten des Produkts zugeordnet: Bildschirm, Drehsteller und Messkabel. Sie stehen in Bezug zu den einzelnen Schritten auf der linken Seite und schließen das Plakat als Ganzes ab. Aufgrund der Verwendung von rot-schwarzen Kabeln, die mit den positiven und negativen Polen der Batterien verbunden sind, habe ich diese Farben gewählt, um die positiven und negativen Punkte darzustellen.