Invention Design skizziert neue Produkte und Werkzeuge mit einer stark in die Zukunft gerichteten Perspektive. Neueste technologische Entwicklungen werden recherchiert und bewertet, um forschend-experimentell sinnvolle Anwendungen zu entwickeln.
Wir haben es uns in diesem Projekt zur Aufgabe gemacht, eine Vision zu entwerfen, wie sich die Art des Fremdsprachenerwerbs, ab der 5. Klasse, unter Einsatz neuer Technologien verändern wird.
Als Endprodukt entwickelten wir ein, durch GPT-3 (KI) gestütztes, Voice-User-Interface-Konzept.
Das Konzept
Unser Lernassistent unterstützt Schüler*innen beim Fremdsprachenerwerb.
Er ersetzt nicht den Lehrenden, er dient lediglich als nützliches Werkzeug.
Neben freier Konversation fördert “Ovi” auch durch spielerische Ansätze wie einem “Vokabel Duell” oder einem Interaktiven Hörspiel den aktiven Einsatz der Fremdsprache.
Ovi sammelt Daten aus den erfolgten Interaktionen, erkennt Schwächen und Stärken von SchülerInnen und generiert Datenvisualisierungen die sowohl den Lehrenden als auch den SchülerInnen zur Verfügung gestellt werden.
Lehrende können so besser Schwächen und Probleme erkennen und individuell auf diese eingehen.
Bei Schüler*innen führt die Visualisierung des eigenen Leistungsvermögens zu einer Förderung des eigenverantwortlichen Lernens.
Wir haben uns überlegt wie eine Schnittstelle für Lehrer und Schüler aussehen kann.
Das konkrete pädagogische Gesamtkonzept überlassen wir Bildungswissenschaftler*innen.
Die These
Bei der grundlegenden Theorie stützen wir uns auf die Forschungsergebnisse von Vera F. Birkenbihl.
Laut Frau Birkenbihl, hat sich die Art des Fremdsprachenerwerbs seit der Übersetzung der Bibel kaum verändert. In Ihrer Forschungsarbeit beschäftigte sie sich mehr als dreißig Jahre lang mit dem gehirngerechten Lernen und Lehren und spricht sich deutlich gegen stures Vokabelpauken aus.
„Wir reden über Sprache aber tun sie eigentlich zu wenig“
Vera F. Birkenbihl
Auch laut der “funktionalistische Theorie zum Spracherwerb” nach Jerome Bruner funktioniert der
Spracherwerb am effektivsten in Form von Kommunikation.
Wir leiteten für unser Projekt also folgende Notwendigkeit ab:
SchülerInnen benötigen eine Möglichkeit ortsunabhängig, ohne Lehrer oder Mitschüler, die Fremdsprache aktiv anzuwenden.
Design Prinzipien
Im Laufe des Designprozesses entwickelten wir eine Reihe von Prinzipien für unsere Gestaltung:
3 “F” Gamification - Friends, Feedback, Fun. Durch kompetitive Elemente wird Ehrgeiz der SchülerInnen geweckt. Durch Feedback lernen SchülerInnen sich und Ihr Lernverhalten einzuschätzen. Der Spaß soll jederzeit im Vordergrund stehen.
Fehler machen ist okay - Speziell zu Beginn gibt es kein direktes Feedback auf Fehler. Der Sprachassistent wiederholt lediglich falsche Worte in korrekter Art und Weise (Mothering-Methode). So bleiben Schüler motiviert.
Ängste vermeiden - SchülerInnen sollen keine Angst haben sich aufgrund von Fehlern zu blamieren.
Bildungsgerechtigkeit - Jeder bekommt das technische Equipment gestellt. Durch das bewusste Ausklammern ergänzender Technologien, wie bspw. dem Smartphone, wird Ablenkung vermieden und Bildungsgerechtigkeit bzw. soziale Durchlässigkeit gewährleistet.
Eigenverantwortliches Lernen - SchülerInnen können Ihre Lernfortschritte in Skilltrees einsehen und sich somit selbst besser einschätzen.
Lehrende entlasten und stärken - Lehrer erhalten Updates über den Lernerfolg und nie dagewesene Einblicke in die Leistungsdaten der einzelnen SchülerInnen. So können sie die Schüler gezielter individuell und in der Gruppe fördern.
Safety first - Screen Time reduzieren, keine Webcam im Kinderzimmer.
Kommunikation
Ein großer Teil des Konzepts bestand auch darin, die passende Außenkommunikation für “ovi” zu finden.
In Zusammenarbeit und Abstimmung mit unterschiedlichen Experten, Kommilitonen und Schülern entwickelten wir Dialogabläufe und Frage-Antwort-Strategien.
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