Think global, act local - Ecodesign als lokale Intervention
Unter Ecodesign werden Designstrategien zusammengefasst, die auf die
ökologische Optimierung von Produkten und Prozessen zielen.
Stoßrichtungen sind dabei:
Effizienz: Verringerung des Verbrauchs an Rohstoffen und Energie bei der Herstellung und in der Nutzungsphase
Suffizienz: Ersetzen von Produkten durch Services, teilen statt besitzen, lange Nutzungszeiten, alternative Konsumformen, qualitatives Wachstum
Neben internationalen Abkommen und Initiativen, die sich jedoch dem Zugriff im Rahmen eines Designprojektes in der Regel entziehen, spielen Veränderungen unserer Konsummuster eine wesentliche Rolle bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Auf diese können wir als Gestalterinnen und Gestalter einwirken; auch ganz konkret vor Ort - think global, act local.
Potenziale der genannten Strategien sollen anhand einer selbst gewählten Problematik untersucht und in einen neuartigen oder stark verbesserten Prozess überführt werden. Exemplarisch werden dabei Methoden wie Project Framing, Stakeholder Analysis, Customer Journey Mapping und Service Blueprint erprobt.
Die gestalterischen Umsetzungen sind nur insoweit ausgearbeitet, wie es zur Veranschaulichung des Prozesses erforderlich ist.
Unsere Aufgabenstellung besteht aus zwei Bereichen: Fast-Fashion als Grundproblematik und der Fragestellung „Wie kann man aus eigenem Antrieb zu suffizientem Handeln motiviert werden?“.
Diese haben wir zu Beginn des Kurses unabhängig voneinander geframed und daraufhin zusammengeführt. Wir haben mit ShareWear mehr als ein klassisches Servicekonzept ausgearbeitet, es soll eine selbsttragende Community ohne Profit entstehen. Gewinnüberschüsse regulieren die Preise oder werden für den Ausbau des Systems reinvestiert.
Das Konzept greift am Konsumverhalten der Kunden an, diese können Verantwortung abgeben und dadurch entsteht eine Art Win-Win-Situation. Dieser Punkt und auch der ökonomische Vorteil motiviert die Kunden suffizient zu handeln und diese nachhaltigen Werte potentiell auch in andere Lebensbereiche aufzunehmen. Auch während dem Service werden kleine, aber feine Schritte zu nachhaltigem Verhalten eingeleitet: Werden zum Beispiel die gemieteten Artikel, statt per Post, selbst zurückgebracht bekommen die Kunden einen Rabatt für die nächste Miete.
Da wir für unseren Service hochmoderne Technologien verwenden, einen festen Standort und eine Infrastruktur brauchen, wird ein hohes Startkapital benötigt. Durch den festen Standort ist der Service auch vorerst lokal begrenzt. Weitere Standorte in verschiedenen Großstädten sind denkbar, diese sind allerdings, was ihren Warenpool angeht autonom, da die Waren nicht von Standort zu Standort versendet werden sollen.
Wir sehen in ShareWear eine große Chance Konsumverhalten nachhaltig zu beeinflussen. Über die Community soll nicht nur das Problem der schnellen Mode, sondern auch eine Verbundenheit erreicht werden.
Um mehr über unser Vorgehen und die Methodik zu erfahren, auf das untere Feld “Dokumentation” um zu unserer Projektdokumentation zu gelangen!