Kinetisches Objekt
Zu gestalten ist ein in sich mechanisch bewegbares Objekt unter besonderer Berücksichtigung der Interaktion und deren Anzeichenfunktion.
Nach einer Einführung in die wesentlichen Theoriemodelle zur Produktsemantik liegt der Fokus auf der praktischen Entwurfsübung. Diese ist zwar anwendungsbezogen, jedoch zweckfrei und daher nicht als Produktentwurf im engeren Sinn gedacht.
Im ersten Schritt werden mechanisch bewegte oder bewegbare alltägliche Produkte untersucht und interessante mechanische Prinzipien gesammelt. Ferner wird analysiert, wie die Interaktionsmöglichkeiten mit dem Produkt jeweils semantisch angezeigt werden.
Im zweiten Schritt wird ein mechanisches Bewegungsprinzip ausgewählt und in einen eigenen Entwurf übertragen. Dabei wird die mögliche bzw. gewünschte Interaktion durch die Gestaltung der Anzeichenfunktion codiert.
Der Entwurf wird durch Modelle und ggf. unterstützend mittels CAD-Darstellungen getestet und visualisiert. Eine Dokumentation über das Projekt stellt den Entwurfsverlauf mit den durchgeführten Untersuchungen und Recherchen, Zeichnungen, und Modellen dar.
Semantik
Auf das Ziehen wird dadurch hingewiesen, dass die Zahnbürste erhaben ist. Der Fuß steht sicher auf dem Waschbecken, da er konisch ist. Durch die rote Kante wird auf das Trennen von Bürste und Fuß hingewiesen. Da diese Kante so dezent in der Öffnung des Fußes ist, wird der Nutzer neugierig und möchte die Bürste herausnehmen.
Die Fuge mit rotem Akzend lädt wie zu vor zum Auseinandermachen ein. Die Drehung wird betont durch die runde Form und einen griffigen Bereich in der Nähe der Fuge. Aufgrund des Gewindes ist Ziehen hier nicht möglich.
Durch das Drehen im vorigen Schritt, wird der Knopf, welcher sich an der Rückseite der Zahnbürste befindet, sichtbar. Er ist flexibel und auffällig in petrol auf dem weißen Hintergrund. Dies lädt zum Drücken ein. Außerdem befindet sich der Knopf auf der Höhe des Daumens, wenn die Zahnbürste normal gehalten wird.
Die Zielgruppe ist “jung und sportlich”. Durch die dynamische Formgebung und das Zusammenspiel der verschiedenen Farben ist die Zahnbürste für die Zielgruppe ansprechend.
Angewendet wird die Zahnbürste bei Reisen wenn im Hotel übernachtet wird. Sie ist aufgrund der Form und Materialität weniger für Outdoor und Camping gedacht.
Der größte Teil der Zahnbürste ist weiß, da dies ein Hygieneprodukt ist und weiß für Reinheit und Sauberkeit steht.
Das Dunkelrot zieht Aufmerksamkeit auf sich und steht im hell-dunkel-Kontrast zum Petrol. Es betont alle Bereiche des Produkts, wo zwei trennbare Bauteile aufeinandertreffen.
Alles was mit der Zahnpasta zu tun hat ist petrol - Knopf, Tubenöffnung, Spitze der Borsten. Dies zeigt an, wo gedrückt werden muss, damit genau bei der Tubenöffnung Zahnpasta rauskommt und dass diese genau auf die Spitzen der Borsten muss. Es wurde eine frische Farbe gewählt, da Zahnpasta ebenfalls für Frische sorgt.
Wegen des eckigen Abschlusses der Zahnpastatube bleibt die Zahnbürste liegen ohne zu kippen oder wegzurollen. Der Bürstenkopf schwebt dabei in der Luft. Dies ist hygienisch.
Am Bürstenkopf ist ein größerer Radius als an allen anderen Kanten der Zahnbürste. Dieser wurde gewählt, damit sich der Bürstenkopf im Mund angenehmer anfühlt.
Der Name Tiro kommt aus dem Italienischen und bedeutet “ziehen”. Dies weist auf den ersten Schritt hin. Das Wort erinnert auch an “trio”. Dies ist passend, da es sich um drei Schritte mit drei Bauteilein und drei Farben handelt. Des Weiteren klinkt Tiro fast wie Tirol, was ein beliebtes Reiseziel ist - umso passender für eine Reisezahnbürste.
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