CARDS OF PREVENTION

Der Erstkontakt mit Pornografie liegt im Durchschnitt bei 11 bis 13 Jahren. Manche gewöhnen sich an den schnellen „Kick” gegen Langeweile, Frust oder Einsamkeit. Die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche hierbei in eine Abhängigkeit geraten, ist hoch. Entsprechend groß ist der Handlungsbedarf, denn sind sie erst einmal mit Pornografie in Kontakt gekommen, steht der natürliche Zugang zu einer gesunden Sexualität auf dem Spiel und das Risiko in die Abhängigkeit zu rutschen steigt. Auffallend viele Kinder und Jugendliche zeigen bereits ein deutliches Suchtverhalten auf, ohne sich dessen bewusst zu sein.

„I’d rather say that I’m taking cocaine than that I’ve been watching porn.”

Allgemein sind etwa 5-8 % der Weltbevölkerung von der Sucht betroffen. Das entspricht weltweit ca. 400 bis 640 Millionen Menschen. Es wird allerdings noch eine sehr große Dunkelziffer vermutet. Trotzdem ist Pornografie-Abhängigkeit auf Grund des Zusammenhangs von Sexualität und Sucht ein gesellschaftliches Tabuthema. All diese Faktoren begünstigen das Suchtverhalten und machen die Pornografie nicht weniger gefährlich als herkömmliche Drogen. Dass in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen von Pornografie-Sucht betroffen sind, liegt nicht zuletzt an der mangelnden Aufklärung und am fehlenden Bewusstsein, sondern auch daran, dass öffentliche Räume, um Fragen zu stellen oder sich frei über das eigene Konsumverhalten auszutauschen, kaum bis gar nicht existieren.

CARDS OF PREVENTION

soll eine Wissensgrundlage schaffen, über die Sucht aufklären, zur Selbstreflexion anregen und durch Diskussion das Tabu brechen. Ziel des Kartenspiels ist es, den eigenen Charakter vor der potenziellen Pornografie-Sucht zu bewahren. Auf diese Weise wird Kindern und Jugendlichen spielerisch und selbstreflektiert die Ernsthaftigkeit der Pornografie-Abhängigkeit näher gebracht und zum Austausch angeregt.

Spielprinzip

Das Spiel setzt sich aus insgesamt 214 Karten zusammen und kann von 3 bis 6 Spieler*innen gespielt werden. Darin enthalten sind: 10 Charakterkarten, 24 Ereigniskarten, 150 Aktionskarten und 30 Abwehrkarten. Das Spielprinzip folgt einem Overlay-Verfahren, das heißt, dass die Karten transparent sind und eine Überlagerung ermöglichen. Das genaue Spielverfahren wird in der Anleitung erklärt.

Charakterkarten

Zu Beginn des Spiels erhalten alle Mitspielenden eine Charakterkarte und schlüpfen somit in die Rolle der Charaktere. Diese sind mit Ausgangs-Werten ausgestattet. Das Ziel ist es, möglichst positive Werte zu erreichen.

Aktionskarten

Es gibt zwei Arten von Aktionskarten: Negative Aktionskarten (rot) und positive Aktionskarten (grün). Diese wirken sich jeweils auf die Werte der Charakterkarten aus. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Veränderungen auf die beschriebenen Aktionen beziehen und deshalb nicht immer alle Werte ausgetauscht werden.

Ereigniskarten

Ereigniskarten werden erst ab der zweiten Runde aufgedeckt. Diese Karten haben einen Effekt auf alle Mitspielenden und den Spielverlauf. Auf der Karte wird der jeweilige Effekt anhand eines Ereignisses erklärt.

Abwehrkarten

Abwehrkarten wehren Aktionskarten und andere Abwehrkarten ab. Sie dürfen jederzeit gespielt werden – auch wenn die spielende Person von der abgewehrten Karte selbst nicht betroffen ist.

Weitere Bestandteile

Block (zum Notieren der Punkte), Wissensplakat, Anleitung und Sticker.

Visuelle Gestaltung

Das Spiel ist in einer Schwarz-Weiß-Comic-Stilistik gestaltet. Die Charaktere drängen sich somit nicht zu sehr in den Vordergrund und die wichtigen Informationen sind klar ersichtlich. Die restlichen Karten sind farblich kodiert, um die Informationshierarchie zu unterstützen. Bei der Gestaltung der Charaktere wurden ausschließlich Tiere illustriert, da sich auf Grund ihrer Neutralität jeder mit ihnen identifizieren kann. Sie funktionieren unabhängig von Kultur, Herkunft oder Geschlecht.

Illustration-Übersicht

Mehr Infos zum Projekt gibt’s in unserer Doku (PDF).

Danke an: Onkel, Filzer, Frank und Torsten.