Die Masterthesis „Mova - Gestaltungsvorschlag eines immersiven Ride-Hailing Fahrdienstes zur Regeneration von PassagierInnen“ im Studiengang Strategische Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd verfolgt das Ziel, ein innovatives Fahrzeuginnenraumkonzept zu entwickeln. Dieses Konzept fördert durch die Interaktion mit Atemtechniken, Licht und Ton die mentale Gesundheit der PassagierInnen während der Fahrt. Angesichts des zunehmenden Alltagsstresses ist es von entscheidender Bedeutung, Entspannungselemente in Mobilitätslösungen zu integrieren. Der Fokus liegt auf der Gestaltung eines adaptiven Innenraums, der durch interaktive Elemente wie dynamische Beleuchtung, Soundlandschaften und Atemübungen das Wohlbefinden der PassagierInnen steigert.
Relevanz
Mit der fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung verändern sich Wirtschaft und Gesellschaft. Neue Lösungen im Personen- und Güterverkehr werden immer bedeutender. Ride-Hailing-Dienste, als Teil der On-Demand-Dienste, machen große Fortschritte und verändern die Art und Weise, wie NutzerInnen und PendlerInnen über Transport denken.
Atemtechnik
Um ein ganzheitliches Entspannungsfeld während der Fahrt zu schaffen, wurde eine Meditation konzipiert, die eine bewährte Atemtechnik beinhaltet. Diese soll von den PassagierInnen während der Fahrt durchgeführt werden, um ein entspanntes und fokussiertes Gefühl zu fördern. Die Übung umfasst eine Reise zu sich selbst, mit Erinnerungen an positive und negative Momente, unterstützt durch eine Atemübung und begleitet von Licht- und Klangsystemen im Fahrzeug, die die Meditation untermalen.
Licht-, Sound,- Haptikintegration
Für ein immersives Erlebnis werden im Prototypen verschiedene Komponenten integriert, die zur Entspannung beitragen sollen. Eine angenehme Lichtatmosphäre mit Animationen in Blautönen, ein portables Theater-System von Sony mit 360° Spatial Sound Mapping-Technologie sowie eine haptische Komponente, die die entspannte Atmung fördert, schaffen ein ganzheitliches Erlebnis.
Umbau Hyundai Ioniq 5
Für die NutzerInnentests wurde das Interieur des Hyundai Ioniq 5 so verändert, dass eine optimale Testumgebung geschaffen wird. Zwei Bildschirme wurden installiert: ein Monitor auf der Beifahrerseite zeigt Fahrtinformationen, während der Beifahrersitz entfernt wurde, um mehr Beinfreiheit zu bieten.
Kampagne
Die Markenkampagne „Mova“ nutzt Out-of-Home-Medien entlang der Customer Journey, insbesondere in Städten auf reichweitenstarken Billboards, sowie Druckmedien wie Sticker und Postkarten. Ziel ist es, die Markenbekanntheit zu stärken und insbesondere unsichere Zielgruppen anzusprechen.
App Mova
Die Mova-App erfordert nach der Installation die Erstellung eines Profils und bietet die Möglichkeit, einen Limbic Test zur Einschätzung des Persönlichkeitstyps durchzuführen. Basierend auf dem Ergebnis wird das immersive Erlebnis personalisiert. Die App zeigt Fahrtdauer, Ankunft des Fahrzeugs, Kosten und das Erlebnis an und listet jede Fahrt in der Fahrthistorie auf.
Parameteranpassungen
Im Prototypen ermöglicht ein Touch-Display die Anpassung der Intensitäten von Licht, Ton und Haptik sowie der Sitzposition und der Luftzufuhr und Temperatur im Fahrzeug.
Fahrtinformationen
Eine digitale Informationsfläche zeigt die Atemübung und unterstützt die PassagierInnen bei der effektiven Durchführung. Zudem werden wichtige Fahrtdaten wie Kosten, Ankunftszeit, Fahrtdauer, Entfernung und Echtzeit-Standort angezeigt.
Testing
Das Testing wurde am Fraunhofer IAO mit Harmonie- und Balancetypen im Alter zwischen 25 und 55 durchgeführt. Die Fahrt wurde simuliert, und das Stresslevel der Proband*innen wurde mit dem Datenmessungsarmband „Empatica - Health Monitoring Wristband“ gemessen.
Auswertung
Die Ergebnisse bestehen aus qualitativen NutzerInnenbefragungen und quantitativen Sensormessungen. Diese Kombination zeigt eine Tendenz zur Stressreduktion während des immersiven Erlebnisses. Alle 12 ProbandInnen verspürten nach dem Erlebnis einen entspannenden Effekt und gaben sowohl positives als auch negatives Feedback und Anregungen.
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