Datenvisualisierung: Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Ordnungsprinzipien, um Zusammenhänge in größeren Datenmengen sichtbar zu machen. Das Ergebnis ist ein programmierter, interaktiver Prototyp.
Die Daten werden ohne Zuhilfenahme von bildhaften Elementen (Piktogramme, Fotografien, …) interaktiv dargestellt. Alphanumerische Zeichen (Text, Zahlen) sollen so sparsam wie möglich verwendet werden. Umso wichtiger wird es, gezielt Farbe, Form und Position einzusetzen, um
Mengen sichtbar zu machen,
Kategorien zu kodieren,
Gruppen zu bilden,
Zeitabläufe nachverfolgbar zu machen,
…
Die Darstellung von Daten zwingt schon an sich zu einer parametrischen Denkweise. D.h. die grafischen Elemente müssen flexibel gedacht werden, so dass sie unterschiedliche Zahlenwerte und Bedeutungen annehmen können. Das Denken in Varianten ist also essenziell. Zudem erlauben unterschiedliche Gesamtdarstellungen neue Einblicke in die Zusammenhänge innerhalb der Daten. Durch Interaktion können weitere Zusammenhänge vom Nutzer entdeckt werden.
Im Rahmen des Kurses Programmiertes Entwerfen 2 bestand die Aufgabe darin, einen Datensatz eigener Wahl zu recherchieren und daraus mit JavaScript eine interaktive Datenvisualisierung zu entwickeln. Dabei sollten sowohl der technische Umgang mit Daten als auch ein gestalterisch durchdachtes Konzept im Vordergrund stehen.
Für mein Projekt habe ich mich mit dem Thema Serienkiller:innen beschäftigt und einen Datensatz von der Plattform Kaggle verwendet. Nach einer inhaltlichen Analyse und Aufbereitung der Daten entstand eine mehrteilige Visualisierung, die unterschiedliche Aspekte wie Aktivitätszeiträume, Opferzahlen, geografische Herkunft sowie Motiv- und Opferkategorien abbildet. Das Ziel war es, ein sensibles und komplexes Thema durch visuelle Mittel zugänglich zu machen – sachlich, übersichtlich und mit Raum für Interpretation.
Datensatz
Diese Visualisierung zeigt den zeitlichen Überblick über das Wirken von Serienmördern im Zeitraum von 1900 bis 2024.
Der Datensatz wurde von der Plattform Kaggle übernommen und umfasst 1501 Einträge mit jeweils sechs Spalten. Für die Visualisierung wurden ausgewählte, relevante Datenfelder verwendet.
Konzeptphase
Ein zentraler Bestandteil meiner Projektentwicklung war die konzeptionelle Phase, in der ich verschiedene Skizzen anfertigte, um die gestalterischen und inhaltlichen Möglichkeiten der Daten auszuloten. Die Skizzen halfen mir dabei, erste Strukturen zu definieren, visuelle Hierarchien zu testen und unterschiedliche Darstellungsformen zu vergleichen. Dabei wurde schnell deutlich, welche Ansätze Potenzial hatten – und welche weniger geeignet waren, um die komplexen Zusammenhänge meines Themas verständlich zu machen.
Die folgenden Abbildungen zeigen einen Ausschnitt aus diesem Gestaltungsprozess und bilden die Grundlage für die finale Umsetzung der Visualisierung.
Prozess
Zunächst habe ich mir Gedanken zum Farbschema gemacht, da die bisherigen Farben zu hell und bunt wirkten – und damit dem ernsten Thema nicht gerecht wurden. Ich suchte nach einer Farbgebung, die sowohl inhaltlich als auch gestalterisch besser passt. Schließlich entschied ich mich für ein Rotspektrum mit verschiedenen Abstufungen, da Rot eine starke visuelle Wirkung hat und gut mit dem dunkelblauen Hintergrund harmoniert.
Anschließend habe ich bei allen Visualisierungen die Rotabstufung sowie den dunkelblauen Hintergrund integriert, um eine einheitliche und stimmige Gestaltung zu schaffen.
Die Kategorien Kontinente, Opfergruppen und Typisierung wurden zusätzlich mit einer kleinen Animation ergänzt: Die Punkte, die jeweils einen Serienkiller darstellen, bewegen sich dabei dynamisch über den Bildschirm an ihre neue Position innerhalb der jeweiligen Gruppierung.
Endergebnis
Das folgende Ergebnis zeigt die finalen Visualisierungen, die aus der inhaltlichen Auseinandersetzung, der gestalterischen Entwicklung und der technischen Umsetzung entstanden sind.