Datenvisualisierung: Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Ordnungsprinzipien, um Zusammenhänge in größeren Datenmengen sichtbar zu machen. Das Ergebnis ist ein programmierter, interaktiver Prototyp.
Die Daten werden ohne Zuhilfenahme von bildhaften Elementen (Piktogramme, Fotografien, …) interaktiv dargestellt. Alphanumerische Zeichen (Text, Zahlen) sollen so sparsam wie möglich verwendet werden. Umso wichtiger wird es, gezielt Farbe, Form und Position einzusetzen, um
Mengen sichtbar zu machen,
Kategorien zu kodieren,
Gruppen zu bilden,
Zeitabläufe nachverfolgbar zu machen,
…
Die Darstellung von Daten zwingt schon an sich zu einer parametrischen Denkweise. D.h. die grafischen Elemente müssen flexibel gedacht werden, so dass sie unterschiedliche Zahlenwerte und Bedeutungen annehmen können. Das Denken in Varianten ist also essenziell. Zudem erlauben unterschiedliche Gesamtdarstellungen neue Einblicke in die Zusammenhänge innerhalb der Daten. Durch Interaktion können weitere Zusammenhänge vom Nutzer entdeckt werden.
Im Rahmen des Kurses Programmiertes Entwerfen bestand unsere Aufgabe darin, eine interaktive Datengrafik zu konzipieren und umzusetzen. Ziel war es, die zugrunde liegenden Daten auf abstrakte Weise zu visualisieren – dabei sollten die Informationen durch den Einsatz grundlegender geometrischer Formen dargestellt werden.
Darüber hinaus sollte die Visualisierung einen gewissen Grad an Interaktivität aufweisen, der es den Nutzer*innen ermöglicht, aktiv mit der Grafik zu interagieren und so individuelle Einblicke in die Daten zu gewinnen.
Datensatz
Zu Beginn des Projekts bestand unsere erste Aufgabe darin, einen geeigneten Datensatz zu identifizieren. Zu diesem Zweck nutzte ich die Plattform Kaggle, um gezielt nach einem thematisch interessanten und aussagekräftigen Datensatz zu suchen.
Nach eingehender Recherche entschied ich mich schließlich für den Datensatz “Global Missing Migrants”, der aufgrund seiner gesellschaftlichen Relevanz und inhaltlichen Tiefe besonders überzeugte.
Der Datensatz umfasste rund 13.000 Einträge und deckte eine Vielzahl unterschiedlicher Unterthemen ab.
Nach vielem Überlegen entschied ich mich folgende Parameter in meine Ansichten zu integrieren:
Total Dead and Missing
Incident year
Reported Month
Cause of Death
Region of Incident
Numbers of Male/Female/Children
Diese inhaltliche Vielfalt ermöglichte es mir, zuletzt drei verschiedene Ansichten zu erstellen:
Prozess
Inspirationsbilder
Um mich von bereits existierenden Datengrafiken zu inspirieren, suchte ich auf Pinterest nach abstrakten Ansichten und erstellte mir darauf basierend ein Moodboard.
Analoge Skizzen
Um verschiedene Konzepte für die Datengrafik zu entwickeln, begann ich mit der Anfertigung erster Skizzen und erstellte mehrere gestalterische Varianten. Für jede geplante Ansicht hatte ich dabei eine konkrete Vorstellung, die ich gezielt in den Entwürfen berücksichtigte und entsprechend anpasste.
Relativ früh entschied ich mich bewusst gegen die Darstellung der Daten in Form von Kreisen, da diese aufgrund der begrenzten Fläche nicht effizient nutzbar gewesen wären. Stattdessen wählte ich abgerundete Rechtecke als visuelles Element, da sie sowohl platzsparender als auch klarer in der Darstellung sind.
Außer bei der Ansicht wo zwischen den Geschlechtern unterschieden wird, bot sich die Darstellung von Kreisen einfacher an, da hier weniger Daten in Verwendung war.
Digitale Umsetzung
Nachdem ich meine Konzepte analog erstellt hatte, ging es an die digitale Umsetzung: Varianten: 1. Ansicht
Varianten: 2. Ansicht
Varianten: 3. Ansicht
Endergebnis
Als Endergebnis entstanden drei unterschiedliche Ansichten, die jeweils verschiedene Parameter des Datensatzes in abstrahierter Form visualisieren. Durch den gezielten Einsatz grundlegender geometrischer Formen wurden die Daten auf eine intuitive und zugleich ästhetische Weise erfahrbar gemacht.
Jede Ansicht ermöglichte dabei eine eigene Perspektive auf das Datenmaterial und unterstützte so ein facettenreiches Verständnis der Inhalte: