Das Dachthema »Radikal, hoffnungslos – hoffnungsvoll«? soll in der Arbeit als eine Metapher und als ein Sinnbild für das Leben und eine Gesellschaft betrachtet und verstanden werden.
Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Hoffnung, Lethargie, Zukunfsängste, was bedeutet eine zunehmende Polarisierung für unsere Gesellschaft? Eine spürbare Verdrossenheit greift umsich – die politischen Ränder gewinnen deutlich an Einflussnahme. Wie wir heute leben veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation.
Die Arbeit kann sowohl pro und kontra Perspektiven aufzeigen und dokumentarisch, kritisch, ironisch, überhöht oder romantisiert das Thema kommunizieren.
Lehrinhalt
Welche Möglichkeiten eröffnen sich mittels der Fotografie, einer Bildsprache, Text, Typografie und Grafik das Thema darzustellen?
es geht um gerda. um ihre geschichte.
eine geschichte, die nicht vergessen werden darf.
eine geschichte, die mehr aufmerksamkeit verdient.
eine geschichte, die 1949 in mergeln in siebenbürgen beginnt und heute im jahr 2025 von ihr erzählt wird.
es geht um die geschichte der siebenbürger sachsen. über jahrhunderte lebten sie in siebenbürgen, einer region im heutigen rumänien. dann kam der zweite weltkrieg und plötzlich war alles anders. durch die politische spannung richtete sich die rumänische bevölkerung zunehmend gegen die minderheit der siebenbürger sachsen. war man siebenbürger sachse, war man “kollaborateur” oder wurde als “hitlerist” beschimpft. wegen etwas, auf das man selbst keinen einfluss hatte. man war faschist.
in unserem editorial geht es um gerda, die diese zeit miterlebt hat. von ihrer fast schon verträumten kindheit und einem leben auf dem land, bis hin zur enteignung, zu ausgrenzung und letztlich zur flucht nach deutschland.
sie hat mit uns ihre lebensgeschichte geteilt. von vielen ortswechseln und einer zeit zwischen hoffnung und hoffnungslosigkeit.
Inhaltsverzeichnis
In unserem Editorial wollten wir genau diese Zerrissenheit und das ständige Hin und Her in Gerdas Leben sichtbar machen. Im Hintergrund erscheinen zudem beigefarbene, illustrierte Elemente – inspiriert von Ornamenten aus ihrem haus. Sie spiegeln nicht nur die Ästhetik ihrer Herkunft wider, sondern stehen auch symbolisch für Erinnerung, Heimat und Verlust.
Wir haben Gerda bei sich zu Hause besucht. Sie zeigte uns ihr Haus, ihr Zuhause. Überall gab es kleine Details ihre alte Heimat Siebenbürgen. Sie zeigte uns außerdem Erinnerungsstücke aus dieser Zeit und hatte sogar noch originale, alte Trachten.
Ein weiteres Element das sich durch das ganze Editorial zieht, sind transparenzseiten.
-belichtet und multipliziert
-auch mal text um sachen hervor zu heben
-verträumter, schwache Erinnerungen karrakter
Die beiden schönsten Dinge im Leben sind die heimat, aus der wir stammen, und die heimat, nach der wir wandern. -jung stilling