Das Dachthema »Radikal, hoffnungslos – hoffnungsvoll«? soll in der Arbeit als eine Metapher und als ein Sinnbild für das Leben und eine Gesellschaft betrachtet und verstanden werden.
Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Hoffnung, Lethargie, Zukunfsängste, was bedeutet eine zunehmende Polarisierung für unsere Gesellschaft? Eine spürbare Verdrossenheit greift umsich – die politischen Ränder gewinnen deutlich an Einflussnahme. Wie wir heute leben veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation.
Die Arbeit kann sowohl pro und kontra Perspektiven aufzeigen und dokumentarisch, kritisch, ironisch, überhöht oder romantisiert das Thema kommunizieren.
Lehrinhalt
Welche Möglichkeiten eröffnen sich mittels der Fotografie, einer Bildsprache, Text, Typografie und Grafik das Thema darzustellen?
Diese Arbeit widmet sich meiner ganz eigenen, ganz persönlichen Familiengeschichte. Es geht um Identität, Heimat und das Weitertragen von Erinnerungen. Was bedeutet Heimat? Wo fängt Zugehörigkeit an und wo hört sie auf?
Mein Papa kommt (so wie ich) aus einer russlanddeutschen Familie, deren Vorfahren im 18. Jahrhundert an die Wolga auswanderten. Nach Revolution, Enteignung und Deportation lebten sie lange in Kasachstan, immer zwischen den Kulturen. Von den Russen als „scheiß Deutsche“, in Deutschland später als „scheiß Russen“ beschimpft. Trotz ihrer Verluste haben sie ihre Identität bewahrt, Sprache und Traditionen weitergegeben. Für ihn ist Heimat heute dort, wo er nicht mehr weg muss, also hier in Deutschland. Doch das Gefühl, fremd zu sein, begleitet viele bis heute.
Und das hier ist mein Papa.Das ist eine BildunterschriftPersönliche Geschichte im historischen Kontext