In Kleingruppen führen die Studierenden die Neugestaltung eines Produktes in nur wenigen Tagen durch. Der Ablauf und die angewandten Methoden des Design Sprints sind im Vorhinein festgelegt.
Der “Werkzeugkasten” der Studierenden wird durch die in den Sprints verwendeten Methoden, die auch außerhalb dieser Situation Anwendung finden, erweitert. Zudem bietet dieses Format zum Semesterabschluss die Möglichkeit, das bereits Erlernte anzuwenden und einen persönlichen Vergleich zum Studienbeginn herzustellen.
Prof. Marc Guntow, Maximilian Schulist, Kai Wanschura, Mario Rieker
AOK meinImpfpass
Design Sprint
Ein Design Sprint ist eine Methode aus der digitalen Produktentwicklung, die deren Problemstellungen bearbeitet. In kürzester Zeit wird ein spezifisches Problem erörtert, eine Lösung dafür skizziert, prototypisiert und im Anschluss getestet.
AOK mein Impfpass
In der “AOK mein Impfpass”- App haben Nutzer die Möglichkeit Impfungen zu dokumentieren, um immer und überall Ihren aktuellen Impfstatus einsehen zu können. Die freigegebenen Funktionen unterscheiden sich von einer Light-Version, welche für jedermann zu freien Nutzung steht und einer Premium-Version für AOK Versicherte in Niedersachsen.
Für den weiteren Verlauf haben wir uns von der Krankenkasse AOK gelöst und die App im Redesign krankenkassenunabhängig gestaltet.
Tag 1
Am Tag 1 lag der Fokus auf der Problemanalyse der „AOK mein Impfpass“- App. Außerdem galt es das Ziel für den Design Sprint in Form von Fragen festzulegen. Nach einem intensiven Austausch haben wir uns folgendes Long-Term-Goal gesteckt:
“Unser Ziel ist es, dem Nutzer einen möglichst intuitiven und sicheren Zugang zu seinen Gesundheitsdaten bereitzustellen.”
Durch das Formulieren unserer “How Might We” Fragen ergaben sich unsere Schlüsselmomente. Diese waren zum einen das Eintragen einer Impfung in den Impfpass, sowie die Arztsuche für einen Impftermin. Nach dem festsetzen unserer Ziele definierten wir unterschiedliche Zielpersonen und legten unseren Fokus auf eine fiktive Testperson als Testnutzer unseres Prototypen.
Tag 2
Am Dienstag haben wir bei verbreiteten Apps wie “Google Maps” sowie “Airbnb” Inspiration eingeholt, unter anderem für eine verständliche Nutzerführung unserer Navigation. Auch dabei waren die “Impfpass”- App sowie “Doctolib”, woraus wir themenrelevante Informationen ziehen konnten und ebenso durch Analyse der Nutzer Rezessionen mögliche Verbesserungen notierten.
Tag 3
Am Mittwoch fassten wir unsere Ergebnisse in einem Solution Sketch zusammen und bildeten verschiedene Varianten und Lösungsansätze. Nach Bewertung dieser folgte das gemeinsame Erstellen unseres Storyboards.
Tag 4
Am Tag 4 des Sprints haben wir anhand der Ergebnisse der vorherigen Tage einen ersten Prototyp des Produktes erstellt. Bevor wir unsere ersten Screens gestaltet haben, erstellten wir ein Styletile, worin wir die primary und secondary Color, als auch unsere Typografie festgelegt haben. Außerdem einigten wir uns auf einen App-Namen und entwarfen ein passendes Logo. Zudem haben wir den Aufbau des Nutzertests erarbeitet, der am Folgetag stattfinden sollte.
Tag 5
Am Tag 5 führten wir sechs Interviews mit verschiedenen Testnutzern durch. Dabei arbeiteten wir mit der “Think-Aloud-Metode”, um die Reaktionen und Handlungen der Nutzer nachvollziehen zu können. Nach dem Feedback der Testpersonen sowie der Überarbeitung unseres Testprototypen entstand unser finaler Prototyp: die Impfpass+ App.
Unsere App ist anders als die Ausgangsapp “Mein AOK Impfpass”, eine krankenkassenunabhänige Gesundheitsapp. Diese soll dem Nutzer helfen, seine Impfungen intuitiv, schnell und sicher in den digitalen Impfpass einzutragen.
Anhand von den eingetragenen Impfungen und dem Geburtsdatum des Nutzers berechnet die App die nächsten fälligen Impfungen und benachrichtigt automatisch den Nutzer. Im Glossar hat der Nutzer zudem die Möglichkeit, sich direkt über die App über alle Impfungen zu informieren oder auch einen passenden Arzt zu finden.
Die Arztsuche gestaltet sich folgendermaßen:
Die nutzende Person gibt an, wie sie versichert ist, was für eine:n Ärzt:in sie sucht und wo sie aktuell geografisch verortet ist. Anhand dieser Eingaben bekommt sie nun eine Liste mit allen Ärzt:innen, die den Suchergebnissen entsprechen. Sobald der/die passende Ärzt:in ausgewählt ist, gelangt man auf die Arztprofilseite.
Von dort aus hat man die Möglichkeit, auf alle Infos über der Praxis, wie zum Beispiel Leistungen, Sprechzeiten oder auch die Kontaktdaten zuzugreifen.
Auch hat man die Möglichkeit, direkt einen Arzttermin zu buchen. Dabei wird man durch die Punkte: Besuchsgrund, Besuchszeit sowie “Meine Daten” geleitet. Nach Bestätigung des Termins, wird der Termin automatisch in den Menüpunkt “Termine” zeitlich einsortiert.
Für unseren fertigen Prototypen haben wir uns folgendes Szenario überlegt:
Wir haben Luna, 20 Jahre jung und Studentin, als fiktive Testperson erfunden. Luna wohnt in der Nähe von Stuttgart und zieht für ihr Studium nach Schwäbisch Gmünd. Dort ist die Auffrischung ihrer Tollwutimpfung fällig und Luna sucht einen passenden Arzt, der sie impft. Später will sie ihre Impfung in den digitalen Impfpass eintragen.
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