Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team? Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum? Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch). Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten. Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Das Semesterprojekt “A:way – Find your way away” beschäftigt sich mit dem bewussten Erleben der Anreise an den Urlaubsort und dem entgegenwirken der ökologischen Probleme des Reisens. Vor allem die Wahl des Verkehrsmittels an den Urlaubsort ist maßgeblich für die Menge des CO₂-Ausstoßes im gesamten Urlaub ausschlaggebend.
Problem
Jeder Mensch dürfte pro Tag nur 5,5 kg CO₂ ausstoßen. Durchschnittlich produzieren Deutsche allerdings 30 kg CO₂ pro Tag. An diesen Emissionen ist auch das Reisen enorm beteiligt. Die Hauptfaktoren sind dabei die An- und Abreise – besonders wenn mit dem Flugzeug oder dem Auto gereist wird.
Aus Sicht der Reisenden wird die Fahrt zum Urlaubsort oft lediglich als Mittel zum Zweck betrachtet, um von A nach B zu kommen. Ob das Erreichen von Anschlüssen, eine pünktliche Ankunft am Flughafen oder der Stau auf der Autobahn – das Reisen bringt zudem große Stresspotenziale mit sich.
Ziel
Basierend auf den genannten Problemen soll diese Arbeit bewirken, die Menschen auf langsameres Reisen aufmerksam zu machen, damit sie mit einer bewussteren Wahrnehmung für ihre Umwelt an ihrem Urlaubsort ankommen. Die Reise soll hierbei mit dem Verlassen der Haustür beginnen. Das nutzerzentrierte Ziel der Anwendung ist die Gestaltung der An- und Abreise, sodass sie mit in den Urlaub einbezogen sind und somit ein persönlicher Mehrwert bereits aus dem Reiseweg gewonnen werden kann.
Informationen zum CO₂-Ausstoß werden bei der Eingabe der Route angezeigt.
Konzept
Vor allem die Prinzipien “Informed Desicion Making” und “Slow Travelling” begleiten diesen Prozess als wichtige Faktoren und beeinflussen sowohl konzeptionelle als auch designbezogene Entscheidungen. In Form einer beratenden Haltung werden Informationen zur Nachhaltigkeit vermittelt und der Anreiz durch Zwischenstopps für langsameres Reisen veranlasst.
Die Webapplikation dient zur Planung des Reisewegs an ein Wunschziel. Im Zuge der Erstellung der Reise werden Informationen zu CO₂-Ausstößen geliefert und ein besonderes Augenmerk auf den bevorstehenden Weg gelegt. Um die Route herum werden Zwischenstopps angezeigt, welche in die Anreise integriert werden können. Diese sind immer sichtbar, da sie den Hauptteil der Anwendung darstellen und können individuell nach Kategorien gefiltert werden. Bildliche Inspirationen zu sehenswerten Orten tragen ebenfalls zur Anregung der Integrierung von Zwischenzielen bei.
Um den mobilen Aspekt der Reise miteinzubeziehen, ist die Webapplikation auch auf dem Smartphone mittels einer App nutzbar. Dies hat den Vorteil, dass die Navigation vor Ort einfach und flexibel gestaltet werden kann.
Der Zwischenstopp ist erreicht und wird mit einer Benachrichtigung angezeigt.