Wie werden Informationen redaktionell entwickelt und aufbereitet? Das übergreifende Thema war »Transformation«.
Der US-Ökonom Dennis Meadows wurde vor 50 Jahren mit dem Buch »Die Grenzen des Wachstums« bekannt und zu einem der geistigen Väter der Umweltbewegung. Inwieweit hat Dennis Meadows mit seiner These »Der westliche Lebensstil wird nicht mehr lange fortbestehen« recht?
Wie lässt sich ein Transformationsprozess zeigen? Wie müsste eine Landschaft, eine Kultur, eine Gesellschaft aussehen, damit sie zukunftsfähig ist?
Die Arbeit kann sowohl pro und kontra Perspektiven aufzeigen und dokumentarisch, kritisch, ironisch überhöht oder romantisiert das Thema kommunizieren. Welche Möglichkeiten eröffnen sich mittels der Fotografie, einer Bildsprache, Text, Typografie und Grafik das Thema darzustellen?
Egal ob URALT oder BRANDNEU, wenn jeder einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben.
Franz von Assisi*
Gigantische Müllberge sind das Ergebnis unseres Überkonsums.
Aber wie kommt es überhaupt so weit? Wer kauft wo, wie viel vielleicht zu viel ein? Kann man sich als Einzelperson vom Konsumwahn abgrenzen? Macht es einen Unterschied, Second-Hand zu kaufen oder wird es nur als Gewissen beruhigende Ausrede genutzt, noch mehr zu konsumieren? Ein heuchlerischer Trend oder tatsächlich nachhaltig?
In unserem Magazin, das aus den beiden Teilen “Uralt” und “Brandneu” besteht, beschäftigen wir uns mit dem Thema des Konsums in unserer Gesellschaft und beleuchten es von zwei Seiten: neu gekauft oder Second-Hand.
Fotografie
Fotografien sind ein tragender Teil des Magazins. Um an passende Bilder zu gelangen, sind wir an die Orte des Geschehens gefahren und haben dort fotografiert. In mehreren Fotosessions für den Uralt-Teil wurde ein Secondhand-Laden und die einzelne Schätze darin abgelichtet. Außerdem haben wir uns bei einem Ausflug zum Überkonsum-Klischee laden IKEA die Einkäufe verschiedenster Menschen angeschaut und dokumentiert.
Layout
Angelehnt an einen Kassenzettel haben wir mit einem sehr schmalen Hochformat gearbeitet. Die beiden Magazinhälften sollten sich angepasst an ihre Inhalte voneinander unterscheiden und trotzdem als klar zusammengehörig erkennbar sein. So gibt es in beiden Teilen eigene Gestaltungselemente wie grobe Skizzen im Alt Teil oder klarer Strukturierte Seiten im Neuen, allerdings auch viele Elemente, die sich auf der jeweils anderen Seite wiederfinden.
Farbe
Die beiden Magazinhälften haben eine eigene zugewiesene Farbe, welche sie auf den ersten Blick voneinander unterscheiden. Passend zu den jeweiligen Themen haben wir für den Neu-Teil ein kaltes, leuchtendes Blau gewählt und dem Alt-Teil ein warmes, etwas stumpferes Rot verliehen.
In der Mitte, in welcher die beiden Teile aufeinander Treffen, tun es ihnen auch die Farben gleich und laufen in einem Farbverlauf ineinander über.
Typografie
In der Typografie wird die “Fraktion Sans” und “Fraktion Mono” verwendet.
Im “Uralt”-Teil wird zusätzlich noch mit einer selbstgeschriebenen Handschrift gearbeitet, die gut zu dem alten und selbst gemachten Stil passt.
Im “Brandneu”-Teil werden Headlines oder Fließtexte zum Teil absichtlich falsch in Blocksatz gesetzt, so dass die Abstände zwischen Wörtern und Buchstaben extrem groß sind, um eine spielerisches Element hinzuzufügen.
Produktion
Für die beiden Seiten wurde unterschiedliches Papier verwendet. Während der neue Teil auf gestrichenes, rein weißes Papier gedruckt wurde, haben wir für die alte Seite ein offenes Naturpapier gewählt.
Das finale Magazin wurde aufgrund des schmalen Formates mit einer selbst gemachten Fadenbindung gebunden.
Gern kannst du durch unsere beiden Magazin-Teile blättern: