Die Studierenden lernen die elementare Darstellungsprinzipien, grundlegende Techniken der Programmierung und algorithmisches Denken kennen.
In zwei Kurzprojekten und kleinen Übungen probieren die Studierenden die systematischen Organisation von Zeichenbeziehungen in Fläche, Bewegung und interaktives Verhalten aus. Ziel ist es am Ende des Semesters Gestaltung als System zu erfahren und eigenständig erste einfache Regelwerke in eine Programmiersprache übersetzen zu können.
Prof. Andreas Pollok, Benno Stäbler, Prof. Benedikt Groß
Magentic Watchfaces
Smart Watch Ziffernblätter – Entwerfen und Entwickeln
Im Rahmen des Kurses Programmiertes Entwerfen haben wir interaktive und animierte Ziffernblätter für eine Smart Watch entwickelt. Ziel war es, trotz technischer Einschränkungen wie begrenzter Rechenleistung und reduzierter grafischer Möglichkeiten, kreative und funktionale Watch Faces zu gestalten. Die dabei entstandenen Entwürfe verbinden visuelle Gestaltung mit physikalischer Simulation und eröffnen neue Perspektiven auf Zeitdarstellung und Interaktion.
Watchface 1
Für das erste Watchface haben wir uns vom Thema Magnetismus inspirieren lassen und nach einer Möglichkeit gesucht, damit die aktuelle Uhrzeit darzustellen. Dafür haben wir geometrische Formen, sogenannte „matter bodies“, entwickelt, die durch einen Magneten innerhalb der Ziffern angezogen werden.
Die Ziffern selbst erscheinen mittig in der Hintergrundfarbe und wirken wie Barrieren, die die Formen abhalten. Auf diese Weise werden Stunden und Minuten sichtbar, während der Sekundentakt als pulsierende Bewegung dargestellt wird.
Erkennt die Smartwatch eine rotierende Handbewegung, wird der Magnet aktiviert: Die geometrischen Formen werden in die Mitte gezogen und die Uhrzeit wird lesbar.
Watchface 2
Im zweiten Watchface wird ein Netz dargestellt. Dazu kommen drei unterschiedlich große Punkte, die auf Kreisbahnen wie Uhrzeiger ihre Runden drehen und die aktuelle Stunde, Minute und Sekunde abstrakt zeigen.
Zusätzlich verbinden Trapeze die verschiedenen Punkte miteinander. So entsteht bei jeder Zeigerstellung ein neues, individuelles Dreieck.
Bei jeder halben Umdrehung wird das Netz kurz losgelassen und danach wieder aufgegriffen. Dadurch entsteht ein Effekt, der an ein aufgespanntes Textil erinnert.
Watchface 3
Unser drittes Watchface stellt die Uhrzeit auf besonders abstrakte Weise dar. Anstelle von klassischen Ziffern oder Zeigern kommen hier Ellipsen in verschiedenen Größen und Farben zum Einsatz. Die weißen Ellipsen stehen für die Stunden, die schwarzen Ellipsen zeigen die Minuten, und die pinken Ellipsen repräsentieren die Sekunden.
Das Ablesen der Uhrzeit erfordert dabei einen kleinen Moment der Konzentration, da dieses Watchface den höchsten Grad an Abstraktion in unserer Serie besitzt. Durch die ungewöhnliche Darstellung wird der Blick auf die Uhr zu einem bewussteren und fast schon spielerischen Akt.
Als zusätzliches Highlight bietet dieses Watchface Partikeleffekte, die für eine lebendige und dynamische Optik sorgen. Außerdem gibt es eine Magnet-Funktion, die sich an- und ausschalten lässt und dem Nutzer eine weitere interaktive Möglichkeit bietet, das Zifferblatt individuell zu gestalten.