Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Hoffnung, Lethargie, Zukunfsängste, was bedeutet eine zunehmende Polarisierung für unsere Gesellschaft? Eine spürbare Verdrossenheit greift um sich, die politischen Ränder gewinnen deutlich an Einflussnahme. Wie wir heute leben veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation.
Die Arbeit kann eine Vielzahl von Aspekten unseres ausgesprochen komplexen Zusammenlebens – von den großen Errungenschaften der Menschheit bis hin zu unseren kollektiven Fehlschlägen aufzeigen.Die Studenten erschaffen mit den Mitteln der Fotografie ein Portrait unserer Gesellschaft. Besondere Gewichtung liegt auf der inhaltlichen und dramaturgischen Konzeption der jeweiligen Fotogeschichte und des daraus resultierenden Editorial Designs. Das bewußte Wahrnehmen der enormen Veränderungen unserer Umwelt und die Umsetzung mit hilfe spezifisch fotografischer Gestaltungsmittel in eine visuelle Sprache werden geschult und erprobt.
In meinem Fotoprojekt geht es um die Zukunft – nicht als Vision voller Hochglanz und Technik, sondern um das, was oft im Schatten liegt.
Ich habe mich mit erneuerbaren Energien beschäftigt – insbesondere mit Windkraft- und Solaranlagen. Was auf den ersten Blick als Hoffnung für eine nachhaltige Welt gilt, zeigt bei genauerem Hinsehen auch Nebenwirkungen, über die selten gesprochen wird.
Meine Bilder erzählen von zerstückelten Landschaften, verlorenen Lebensräumen, von Beton, Stahl und der Frage, ob grün wirklich immer gleich gut ist. Ich wollte zeigen, dass auch „saubere Energie“ Spuren hinterlässt – auf Feldern, in Wäldern und vielleicht auch in unserer Vorstellung von Natur.
Dieses Projekt ist keine Anklage. Es ist eine Einladung, genauer hinzusehen.
Denn echte Veränderung beginnt oft mit dem Zweifel.