Den Schwerpunkt in der Veranstaltung bildet die Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Ordnungsprinzipien, um Zusammenhänge in größeren Datenmengen sichtbar zu machen.
Die Daten werden ohne Zuhilfenahme von bildhaften Elementen (Piktogramme, Fotografien, …) interaktiv dargestellt. Alphanumerische Zeichen (Text, Zahlen) sollen so sparsam wie möglich verwendet werden. Umso wichtiger wird es, gezielt Farbe, Form und Position einzusetzen, um
Mengen sichtbar zu machen,
Kategorien zu kodieren,
Gruppen zu bilden,
Zeitabläufe nachverfolgbar zu machen,
…
Die Darstellung von Daten zwingt schon an sich zu einer parametrischen Denkweise. D.h. die grafischen Elemente müssen flexibel gedacht werden, so dass sie unterschiedliche Zahlenwerte und Bedeutungen annehmen können. Das Denken in Varianten ist also essenziell. Zudem erlauben unterschiedliche Gesamtdarstellungen neue Einblicke in die Zusammenhänge innerhalb der Daten. Durch Interaktion können weitere Zusammenhänge vom Nutzer entdeckt werden.
Das Projekt Missing Migrants handelt von Menschen, welche auf ihrer Flucht verschwunden, beziehungsweise umgekommen sind. Ziel des Kurses Programmiertes Entwerfen 2 war es, Zusammenhänge in größeren Datenmengen sichtbar zu machen. Der gewählte Datensatz sollte bereinigt und strukturiert werden, um anschließend mittels JavaScript und jQuery Kategorien zu kodieren, Mengen sichtbar und Zeitabläufe nachvollziehbar zu machen. Bei den verwendeten Daten handelt es sich um Mindestschätzungen.
Die Daten wurden als Heatmap visualisiert, wobei Mengen mittels Farbopazität dargestellt sind. Wie viele Personen ein Bereich der Heatmap darstellt, erfährt man, indem man seinen Mauszeiger über den jeweiligen Bereich bewegt. Die Datengrafik enthält einen beweg- und skalierbaren Rahmen, mit welchem man die Heatmap eingrenzen kann. Die Daten aus diesem eingegrenzten Bereich werden als zeitliche Abläufe in einem Netzdiagramm dargestellt. Somit werden eventuell höhere Tendenzen in bestimmten Monaten sichtbar.
Die Interaktionen dieser Datenvisualisierung können gerne in der Demonstration rechts live getestet werden. Genaueres über den gesamten Projektverlauf und den Prozess ist in der Projektdokumentation einsehbar.
Bin begeistert von der Möglichkeit die Akkumulation / den Detailgrad der Daten mit dem Rahmen selbst zu steuern. Auch sehr intuitiv in der Bedienung!
Die Spider-Diagramme / Netzdiagramme akkumulieren die Daten zusätzlich in Monats-Töpfe, was interessante Einblicke ermöglicht und Fragen aufwirft (werden in diesem Monat regelmässig Migranten vermisst, möglicherweise aufgrund von Wetter, Kälte, Hunger, oder war es ein singuläres Ereignis, bei dem viele Migranten umgekommen / verschollen sind)
Eine interessante Ergänzung wäre, wenn man die Box auch noch in der dritten Dimension (Zeit) manipulieren könnte, damit man nicht nur den geografischen sondern auch den zeitlichen Rahmen der Akkumulation eingrenzen kann.
Schade dass der Datensatz eine Zuordung von Todesursachen nicht hergegeben hat, hier könnte man vielleicht mit Machine Learning versuchen die 400 Todesursachen inklusive Falschschreibungen zu clustern. Andererseits auch zynisch. Vielleicht würde es der Sache eher gerecht, die Vielfalt der Todesursachen einzeln sichtbar zu machen.
Anonym
Wichtiges Thema! Finde es super, dass sich auch junge Leute dafür interessieren und ihre kreativen Ideen einbringen. Geht uns alle was an
Anonym
Sehr interessanter und wichtiger Beitrag. Bei der Darstellung erkennt man den Umfang dieser traurigen Problematik auf einen Blick.
Lena-Andrea da Costa
Klasse Idee!
Anonym
Sehr wichtiges Thema und gut dargestellt. Super!
Thomas Vamos
Wirkungsvolle Visualisierung dieses umfangreichen und facettenreichen Datensatzes. Verdeutlicht erschreckend anschaulich, dass Migration und dessen Gefahren bis heute ein globales Problem darstellen. Eine Filterung nach Zeit fände ich ebenfalls eine tolle Ergänzung.
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Martin
Anonym
Anonym
Lena-Andrea da Costa
Anonym
Thomas Vamos
Lena
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