Die wesentlichen Bedienelemente von Kraftfahrzeugen entwickelten sich aus der Notwendigkeit heraus, unmittelbar über mechanische Anordnungen die Lenkung, das Gas und die Bremsen steuern zu können. Die Auslegung der Technologie war also bestimmend für die Nutzung.
Mal angenommen, wir würden im Zeitalter von Fahrzeugcomputern diese Bedienelemente neu entwickeln, ungeachtet bestehender Bediengewohnheiten und der aktuellen Straßenverkehrsordnung - wie könnten alternative Konzepte aussehen? Und wie könnten diese stärker auf menschliche Bedürfnisse ausgerichtet sein?
Um die Komplexität zu minimieren, entwickelten die Studierenden auf Basis von Controllern für ein Computer-Rennspiel ihrer Wahl entsprechende Fahrzeug-Steuerungen: von Recherche über Konzept und Prototyping bis hin zur Evaluation. Die Aufgabe wurde kursübergreifend in „Interface Design 1“ und „Usability“ gestellt und die Entwurfsarbeit methodisch u.a. durch Nutzerbefragungen und -tests begleitet.
Prof. Michael Schuster, Prof. Carmen Hartmann-Menzel
RacePad
Einleitung
Interface Design steht nicht nur für Screendesign. Dieses Semester lernte ich im Kurs “Interface Design” nicht nur die Gestaltung und Konzeption innovativer Bedienelemente, sondern entwickelte auf Basis meines Konzepts einen eigenen Gaming Controller, der als Funktionsprototyp mit Hilfe eines Arduinos realisiert wurde. Dieser wurde durch Vormodelle und User Tests optimiert.
Parallel zur Entwicklung des Funktionsprototypen entstand ein Designprototyp, welcher zeigen soll, wie das Konzept zukünftig umgesetzt werden kann.
Das RacePad steht für einen Gaming Controller, welcher vorwiegend für Rennspiele entwickelt wurde. Das Konzept besteht hauptsächlich aus einer Touchsteuerung/ Fingerpadsteuerung und soll es den User*innen ermöglichen ein Rennspiel nur mit einer Hand zu bedienen. So können Befehle wie Gas, Bremse und Lenkung parallel und mit nur einer Handbewegung ausgeführt werden. Das RacePad steht für eine ergonomische und intuitive Fahrzeugsteuerung, welche in der Zukunft nicht nur für virtuelle Fahrzeugsteuerung denkbar ist.
Prozess
Zu Beginn des Projekts entstanden mit der “Crazy-Eight-Methode” die ersten Konzeptideen. Das Ziel dieser Methode ist es in acht Minuten unter Zeitdruck acht möglichst gänzlich unterschiedliche Konzeptideen zu sammeln und zu skizzieren.
Anschließend wurde eine Idee ausgewählt und in einem Vormodell aus Kunststoff und Holz umgesetzt. Wobei hier zunächst zwei verschiedene Varianten des Drehknopfes mit einer Drehmaschine gefertigt wurden. Das Vormodell dient als Grundlage für ein User-Testing.
Bevor das Vormodell evaluiert werden konnte, musste zunächst das Funktionsprinzip definiert werden. Prinzipiell soll das Fahrzeug so gesteuert werden, dass die Fingerspreizung auf dem Pad die positive Geschwindigkeit (Vorwärtsgang) und die negative Beschleunigung (Rückwärtsgang) bestimmen sollen. Der Lenkimpuls wird über den Drehknopf ausgeführt.
Das anschließende Testing bestätigte mit Hilfe des Vormodells das innovative Funktionsprinzip. Jedoch musste das Mapping der Funktionen ausgearbeitet und verbessert werden.
Das Funktionsprinzip wurde parallel zur Entwicklung des Funktionsprototypen überarbeitet. Der Funktionsprototyp wurde aus Holz, selbstklebenden Kupferfolien und elektronischen Bauteilen gefertigt.
Damit der Funktionsprototyp letztendlich auch funktionieren kann, wurde dieser nun an den Arduino angeschlossen, auf welchen ein programmierter Code hochgeladen wurde. Technisch gesehen besteht der Funktionsprototyp im Wesentlichen aus den drei Komponenten Kapazitivsensor, Potentiometer und Taster. Diese wurden über die Programmierung miteinander verknüpft.
Der Designprototyp basiert weitestgehend auf dem Funktionsprototyp und wurde mit Hilfe der 3D Software “Cinema4D” umgesetzt. Der Designprototyp greift alle bekannten Elemente wieder auf und optimiert diese.
Ausblick
Da der Funktionsprototyp durch die Anbringung des Tasters für den Rückwärtsgang leicht vom Designprototyp entfernt ist, wäre nun der nächste Schritt einen weiteren weiterentwickelten Funktionsprototypen zu bauen.
Vielen Dank für das Interesse.
Bei Fragen und Anmerkungen kann die Kommentarfunktion gerne genutzt werden.
Mehr Details zum Projekt finden sich in der Projektdokumentation.
Diese ist auf der rechten Seite verlinkt.
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