Invention Design skizziert neue Produkte und Werkzeuge mit einer stark in die Zukunft gerichteten Perspektive. Neueste technologische Entwicklungen werden recherchiert und bewertet, um forschend-experimentell sinnvolle Anwendungen zu entwickeln.
Das Projekt “Rethinking Research” denkt die Recherche im Browser neu. Eine der Hauptinspirationen ist das Projekt Xanadu. Dieses hat seinen Ursprung bereits in den 1960er Jahren und versucht eine universelle Datenbank mit dezentral gespeicherten Dokumenten aufzubauen. Der ausschlaggebende Unterschied zum World Wide Web ist, dass im Xanadu-Konzept Webinhalte mit gleichen oder ähnlichen Inhalten nachhaltig und visuell verknüpft sind.
Xanadu-Prototyp von Ted Telson
Die gebräuchlichen Browser und deren Suchmaschinen wurden tiefgründig untersucht, um zu verstehen wie diese funktionieren und Probleme in der Nutzung offenzulegen. Als Hauptkritikpunkt sehen wir die Funktionsweise des Suchalgorithmus, der zahlreiche Suchparameter zusammenrechnet und daraus dann eine eindimensionale Listenansicht der Suchergebnisse bildet. Ebenso problematisch ist es, dass die Anwendung den Nutzer/innen im Recherche-Prozess keine Unterstützung anbietet und man somit parallel zur Recherche wichtige Inhalte über externe Anwendungen festhalten muss.
Das entstandene Konzept versucht, diese Probleme mit neuen Ansätzen der Interaktion und Navigation zu lösen.
Um das Problem der eindimensionalen Darstellung der Suchergebnisse anzugehen, beschäftigten wir uns mit Begriffen wie “Semantic Web” und ”Self-Organizing Maps“. Beide Begriffe sind wichtig, um Daten und Informationen in einem größeren und bedeutungsvolleren Kontext darzustellen und dienten als Inspiration für ausschlaggebende Arten der Navigation und Interaktion in unserem finalen Prototyp.
eine Self-Organizing Map, die Zootiere nach Eigenschaften positioniert und farblich codiert
Bei der Umsetzung unseres finalen Konzepts und Prototypen fokussierten wir uns auf die Umsetzung folgender ‘Main Features’:
1. verschiedene visuelle Ansichten bzw. Anordnungen von Suchergebnissen
2. interaktive Manipulation von verschiedenen Suchparametern
3. ein neuartiger (Recherche-)Verlauf, in dem sich NutzerInnen bestimmte, ausgewählte Inhalte merken können
Der Definition Sentence unterstreicht die Main Features und das generelle Ziel des Konzepts nochmals:
„Wir wollen das bestehende Konzept des Desktop-Browsers neu denken.
Hierbei liegt der Fokus darauf, Suchergebnisse zu visualisieren, manipulierbar zu machen und den Nutzer bei seiner Suche weiter zu unterstützen. Weiter soll der Recherche-Prozess effektiver gestaltet werden, indem durch neue Arten der Interaktion direkt in der Anwendung Rechercheergbnisse festgehalten werden können.“
Im Verlauf des Projekts kamen mehrere Ideen auf, die sehr interessant waren, aber den Rahmen des Projekts gesprengt hätten und die deshalb als Maybe Later kategorisiert wurden. Trotzdem möchten wir sie nicht außen vor lassen:
Unser Projekt bezieht sich auf den wissenschaftlicheren Recherche Part des Webs. Wie man andere Teile des Webs in unserem Konzept einbinden könnte und welche Vorteile es hätte, wurde im Projektverlauf oft diskutiert.
Auch die Idee, das komplette Konzept eines Dokuments neu zu denken und die Art, wie ein solches gespeichert und automatisch mit relevanten Inhalten verknüpft wird, finden wir sehr interessant.
Kommentare
Anonym
Hinterlasse einen Kommentar