Wie lassen sich relevante Probleme und Chancen erkennen – wie können dafür gute Lösungen entworfen werden? Wie entwickelt man Innovationen? Wie bildet man funktionierende, interdisziplinäre Teams und arbeitet mit externen Akteuren zusammen?
Im vergangenen Semester lernten Ingenieur- und Designstudierende des dritten Semesters verschiedene Methoden, Prinzipien und Prozesse kennen, um einerseits Nutzerbedürfnisse und Nutzerverhalten zu erforschen und andererseits geeignete Lösungen und Prototypen zu entwickeln. Entstanden sind dabei Konzepte im Bereich digitale Lehre, nachhaltige Ernährung und nutzerzentriertes Einkaufen.
Die Vorlesung findet in einer Kooperation aus den Studiengängen Internet der Dinge – Gestaltung vernetzter Systeme (HfG) und Internet der Dinge – Technologien in der Anwendung (Hochschule Aalen) statt.
Vor allem in Zeiten einer Pandemie verbreitet sich bei Menschen die Angewohnheit viele Lebensmittel auf einmal zu kaufen. Doch auch schon vor dem Pandemiezeitalter, in dem wir zurzeit leben, ist es üblich gewesen sich vor allem samstags die Familie zu schnappen, um einen Großeinkauf in Angriff zu nehmen.
Der treue Begleiter eines jeden Großeinkäufers ist von jeher der Einkaufwagen gewesen. So praktisch und durchdacht dieser Gefährte auch wirkt - er hat seine Schwächen!
Nehmen wir an eine Familie plant sich für die nächsten Wochen einzukaufen und wandert mit ihrem handgeschriebenen Einkaufzettel durch die Gänge des örtlichen Supermarktes. Der Einkaufswagen füllt und füllt sich bis die Reifen zu quietschen beginnen. Die Kinder sind genervt, weil sich der Einkauf bereits über Stunden hinzieht und die erlösenden Kassenreihen noch in weiter Ferne liegen.
Drum ist die Enttäuschung nur umso größer, wenn die Familie feststellen muss, dass das bescheidene Kassenmanagement des vertrauten Supermarktes dafür sorgt, dass die Familie noch länger brauchen wird da zu viele Kunden auf viel zu wenige Kassen verteilt werden.
Die Lösung
Es gibt also wie wir sehen einige Faktoren, die unser Einkaufserlebnis negativ beeinflussen. Doch was tun, wenn die Art und Weiße wie wir durch die Supermärkte der Welt laufen beinahe schon Tradition hat? Das Ziel ist es an den bestehenden Strukturen und Abläufen anzuknüpfen, um diese zu verbessern.
Der smarte Einkaufswagen könnte hierbei der Schnittpunkt zwischen Einkaufstradition und Zukunft sein. Man stelle sich einen Einkaufswagen vor, der mitdenkt, navigiert, wiegt, Konsumentenverhalten versteht den Check-out so unkompliziert wie möglich gestaltet und den Konsumenten auch auf physischer Ebene unterstützt.
Realisierbar wäre all dies durch einen Boardcomputer in Kombination mit einem Bildschirm als Interaktionsschnittstelle. Ein Smarter Einkaufswagen könnte verstehen welche Produkte sich in ihm befinden, diese Wiegen, um nachvollziehen zu können, wann ein neues Produkt hinzugefügt wurde und anhand des Gesamtgewichts entscheiden in welchem Umfang der eingebaute Elektromotor beim Schieben unterstützt.
Eine weitere Vision wären ein eingebautes Supermarkt Navi, dass es dem Kunden ermöglichen könnte seine Einkaufsliste zu digitalisieren und in einer logisch gestaffelten Reihenfolge die Gänge der Handelsräumlichkeiten abzulaufen.
Dies sind selbstverständlich nur einige der Möglichkeiten, die der smarte Einkaufswagen bieten könnte.
Use Case
Nun wollen wir uns aber endlich den angepriesenen Einkaufswagen schnappen und ihn zusammen mit einem klassischen Großeinkäufer in einen hypothetischen Supermarkt zu werfen:
Der Großeinkäufer zeichnet sich vor allem durch eines aus: Ein lange Einkaufsliste. Unser Großeinkäufer hat seine Einkaufsliste bereits vorab in der mit dem Einkaufswagen kompatiblen Smartphone App verfasst und scannt diese zunächst einmal mithilfe eines QR Codes in den Einkaufswagen ein.
Das Display des Einkaufswagens weißt du den Großeinkäufer umgehend daraufhin, dass es möglich ist die Navigationsfunktion zu nutzen, um die Liste möglichst schnell abzuarbeiten. Hierfür staffelt der Einkaufswagen die Liste zunächst in einer logischen Reihenfolge und zeigt dem Einkäufer eine Navigationskarte des Supermarktes.
Nachdem der Großeinkäufer auf schnellstem Wege zum am nächsten gelegenen Produkt navigiert wurde, bittet der Wagen den Kunden den Artikel einzuscannen. Nach dem Scannen wird der Produktbetrag auf den Gesamtbetrag des Einkaufs gerechnet, welcher ebenfalls auf dem Display angezeigt wird. Sollte der Kunde ein Produkt in den Wagen legen, ohne es zuvor gescannt zu haben erkennt der Einkaufswagen dieses anhand der unerwarteten Gewichtsschwankung.
Am Ende des Einkaufs drückt der Kunde die Check-Out Schaltfläche auf dem Display. Dadurch wird ihm umgehend eine Kasse, eine Check-Out Nummer und eine erwartete Wartezeit zugeteilt.
Einsatzorte
Für diesen Einkaufswagen haben wir uns einen Rewe-Supermarkt als Einsatzort ausgesucht.
Auf den rechten Seiten sind unser Figma Prototyp und unsere Dokumentation als PDF zu finden.
Hammergeile sache von euch leute, fänds richtig gut wenns des echt geben würde. Daumen hoch!
Göksel
Ich bin hin und weg…
Selten ein so durchdachtes Konzept gesehen.
Es war mir nicht nur eine Freude, sondern auch eine Ehre mich über das Smart-Cart informieren zu dürfen!
Anonym
Viele coole Features. Allein die smarte Reihenfolge des Einkaufszettels hat mich schon überzeugt. Wenns das für alle Märkte gäbe; göttlich. Ob das jetzt am Wagen ist oder nicht, aber klar die anderen Funktionen sind natürlich auch nicht schlecht.
Kommentare
Pia
Luka
Göksel
Anonym
Anonym
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