In diesem Semester haben sich die Studierenden mit verschiedensten symbiotischen Beziehungen auseinandergesetzt. Jedes Projektteam behandelte eine Symbiose wie bspw. die Beziehung zwischen Tier – Pflanze oder Mensch – Bakterien.
Kursinhalte
Ziel des Kurses ist die Vermittlung von gestalterischen Anforderungen und Technologien in Ausstellungen. Hierbei geht es u.a. um das Zusammenspiel von Raum und Exponat, den Umgang mit Text und Bild und den Einsatz von Medien. Die Studierenden erarbeiten Projekte, die diese Komponenten in einem Gesamtkonzept vereinen. Das Erarbeiten und Erproben am 1:10 Modell und schließlich am 1:1 Exponat spielt in diesem Entwurfsprozess eine vorrangige Rolle.
Bromelienfröschchen – Ein kleiner Frosch will hoch hinaus
Thema
Das Erdbeerfröschchen kann bedingt durch seine Giftigkeit nur wenige Eier legen – da die Brut auf dem Boden durch Fressfeinde gefährdet ist, ergreifen die Frösche ungewöhnliche Maßnahmen zum Schutze des Laichs. Die Weibchen begeben sich mit ihren Kaulquappen auf dem Rücken auf die Reise bis in die Baumwipfel, wo die Bromelie auf den oberen Ästen der Bäume wächst. Im Schutz der Pflanze kann der Nachwuchs sicher aufwachsen, bis er groß genug für die eigene Fortpflanzung und das Überleben auf dem Boden ist. Im Gegenzug zum Schutz der Kaulquappen erhält die Bromelie, die keinen Bodenkontakt hat, Nährstoffe durch die Ausscheidungen der Tiere.
Konzept
Da der immense Höhenunterschied der beiden Teilhabenden und die damit verbundene Kletteraktion die Symbiose so besonders und eindrucksvoll machen, galt es dieses Element in der Umsetzung besonders zu beachten.
Modell und Mockup
Basierend auf dieser Überlegung ist schließlich ein „Baum” entstanden: Die Informationen hängen wie an Ästen ringsherum und klettern mit dem/der Besucher*in nach oben. Der Start befindet sich in etwa auf Kniehöhe, hier wird der Frosch vorgestellt. Auf Brusthöhe wird dann der Marsch des Tieres behandelt – wie die Kaulquappen aufgeladen werden und von ihrer Mutter hoch in die Wipfel transportiert werden.
Mediale Anwendung
Weiter geht es mit einer analogen Interaktion, nämlich einem Leporello. Dieses unterstreicht sowohl inhaltlich als auch konzeptuell die Höhe des Exponats bzw. den weiten Aufstieg der kleinen Tiere. Durch das Hochziehen des Leporellos müssen die Besucher*innen den Kopf in den Nacken legen und nehmen die Höhe des „Baumes” noch mal explizit wahr.
Leporello in Aktion
Die letzte Infotafel stellt schließlich die Bromelie genauer vor und erklärt die Symbiose. Nach diesem 360°-Rundgang gelangen die Interessierten wieder an den Anfang der Ausstellung und könnten von vorne anfangen – so wie der Frosch, der den Kreislauf in der nächsten Generation fortführt.
Mediale Anwendung
Untergebracht ist das Tablet mit der vorgestellten Anwendung an einem Ast des Baums. Hier wird der*die Besucher*in nach einer kleinen Aufforderung zur Interaktion eingeladen, sich durch die App zu klicken. Die Anwendung beschäftigt sich mit verschiedene Eigenschaften und damit einhergehenden Überlebensstrategien verschiedener Froscharten.