In diesem Kurs explorieren Studierende mit den Mitteln des Design mögliche, wahrscheinliche und wünschenswerte Zukünfte. Dabei wird Gestaltung zum Medium für Innovation, aber auch für Spekulation oder Kritik.
Inspiriert von der EU-Initiative Neues Europäisches Bauhaus, beschäftigten sich die Studierenden mit der Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben?
Briefing: Entwerft ein Projekt, das die Zukunft unserer Lebensräume innoviert, spekuliert oder kritisiert. Zum Beispiel durch die Analyse und Verbesserung bestehender Objekte/Produkte/Werkzeuge/Dienstleistungen, durch das Aufzeigen von Zukunftsszenarien für ästhetische, nachhaltige und integrative Formen des Zusammenlebens oder durch die Anregung einer Debatte über die sozialen, kulturellen und ethischen Implikationen von zukünftigen Lebensräumen.
Als Ausgangspunkt können diese vier Schlüsselthemen dienen:
… Kontakt zur Natur finden
… Gefühl der Zugehörigkeit beleben
… bedürftige Orte und Menschen priorisieren
… langfristiges, integriertes Denken fördern
Die in diesem Kurs entstanden Projekte zeigen eine große Bandbreite an Ergebnissen. Von Video und Fotografie von (zukünftigen) Artefakten, Produkten, Dienstleistungen, Kampagnen, Prototypen und Visualisierungen, bis hin zu Demonstratoren, die einen Diskurs anregen.
POWERbänk ist ein fiktives Start-Up, welches das Laden von Elektrofahrzeugen mit einem komfortablen Ladeservice revolutionieren möchte.
Kontext
In den kommenden Jahren wird der Mangel an öffentlichen Ladesäulen immer stärker spürbar werden. Wir wollen mit diesem Projekt eine alternative Lösung schaffen für Personen, die nicht zu Hause laden können.
Damit wollen wir zur nachhaltigen Mobilitätswende beitragen und mehr Menschen den Zugang zur Elektromobilität eröffnen.
Unser Konzept sieht vor, dass sich E-Auto PilotInnen bei Bedarf eine Akkuladung per App bestellen können. Anschließend liefern wir zum Parkort des E-Mobils ein mobiles Akkupack, schließen dieses ans Fahrzeug an und holen dieses nach dem erfolgten Ladevorgang wieder ab.
Da die KundInnen lediglich angeben, wann das Fahrzeug wieder aufgeladen sein soll, jedoch nicht wann genau die Lieferung und Beladung erfolgt, können wir besser planen, kombinieren und so mehrfach Fahrten ins selbe Gebiet vermeiden.
So beliefern wir immer mehrere Kundenfahrzeuge auf einmal und planen dafür eine möglichst sinnvolle Route. Dies steigert die Effizienz und Nachhaltigkeit.
Durch diesen Ladeservice wird der Verkehr im städtischen Raum stark verringert, da die NutzerInnen nicht mehr verschiedene Ladepunkte anfahren müssen, um einen freien Ladeplatz zu finden. Des Weiteren müssen die Fahrzeuge nicht nach der maximal Parkdauer von meist wenigen Stunden oder dem erfolgten Vollladen (je nachdem, was zuerst eintritt) wieder umgeparkt werden, wodurch aktuell noch mehr Verkehr entsteht.
Wir reduzieren diesen Verkehr, da wir die Fahrzeuge am eigentlichen Parkort aufladen, dieser kann neben dem öffentlichen Raum, auch auf privatem Gelände sein, sofern dieser frei zugänglich ist. Denn nicht jeder heimische Stellplatz hat automatisch die Möglichkeit für eine feste Lademöglichkeit mit einer Wallbox oder Schuko-Kabel.
Die Vorteile auf einen Blick
wir machen die Elektromobilität deutlich zugänglicher für Menschen, die keine private Lademöglichkeit haben
wir reduzieren den städtischen Verkehr (Ladesäulensuche)
wir entlasten die vorhandene Ladeinfrastruktur
das Aufladen wird deutlich komfortabler, es ist kein “Umparken nach dem Ladevorgang” mehr nötig
wir reduzieren die Angst, mit knappem Akkustand keine passende Lademöglichkeit zu finden
Die Roadmap von POWERbänk
Den Roll-out von POWERbänk planen wir in drei Phasen. Hierbei dient die erste Phase als MVP. Damit finden wir heraus, wie hoch der Bedarf ist und welchen Preis, die NutzerInnen bereit sind für ein stets geladenes E-Fahrzeug zu zahlen.
Phase 1: MVP – Concierge Service
Um die initialen Kosten gering zu halten, wollen wir zunächst anbieten, dass wir die Fahrzeuge für deren BesitzerInnen aufladen gehen. Heißt: Diese ordern bei uns, dass ihr Fahrzeug geladen wird. Wir holen es ab, suchen eine freie Lademöglichkeit, laden es entsprechend den Kundenwünschen auf und bringen es anschließend zurück. Dabei berechnen wir für Service und Ladung einen gemeinsamen Fixpreis.
Phase 2: Hauptphase
Diese Phase haben wir hauptsächlich in diesem Semesterprojekt ausgearbeitet. Das Konzept wurde bereits am Anfang dieses Textes erklärt. Wir setzen für diese Phase auf Wissen und Kapital aus Phase 1 und schätzen, dass wir nach circa 1-2 Jahren Phase eins bereits in mehreren Pilotprojekten diese Hauptphase erproben können.
Phase 3: Autonome Laderoboter
Da wir davon ausgehen, dass in zehn Jahren schon einige Fahrzeuge autonome Fahreigenschaften besitzen werden, wird unsere Lösung aus Phase 2 nicht unendlich lange funktionieren. Sie ist vor allem in den kommenden Jahren, bis grob 2030, sehr relevant. Möglicherweise werden ab dann schon einige E-Fahrzeuge selbstständig zum Laden fahren können, nachdem Sie die Nutzenden am Zielort abgesetzt haben. Dafür benötigt es eine entsprechende Infrastruktur. Um einen völlig autonomen Ladevorgang zu realisieren, benötigt man noch passende Ladestationen, die sich selbstständig an die autonomen Fahrzeuge andocken können.
Solche wollen wir bereits ab 2027 mit unseren Liefervans testen, um auch in fernerer Zukunft relevant zu bleiben und entsprechend sowohl autonom-ladbare, als auch herkömmliche Elektrofahrzeuge langfristig aufladen zu können.
Die Besonderheiten der POWERbänk
Die POWERbänk Akku-Packs haben einige Besonderheiten.
Sie bieten während dem Ladevorgang eine Sitzmöglichkeit für PassantInnen, die außerdem ihre Mobilgeräte an einer USB Buchse gratis aufladen können. Dies verbraucht im Vergleich zur Ladekapazität für ein Elektrofahrzeug so wenig, dass dieser Verlust zu vernachlässigen ist.
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