In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
The BEAN - nachhaltiger, recyclebarer Stereolautsprecher
The BEAN - nachhaltiger und recyclebarer Stereolautsprecher
The BEAN ist ein 2-Wege-Stereolautsprecher, der aus einem nachhaltigen und recyclebaren Material besteht. Der Lautsprecher wurde so gestaltet, dass er ein in sich haltendes Gehäuse hat, welches nicht einzeln miteinander verschraubt werden muss.
Ziele des Projekts:
optimiertes Fertigungsverfahren
zeiteinsparen durch neuen Prozess
höhere Stückzahlen durch schnellere Produktion
neues Material
ressourcenschonend
nachhaltig
recyclebar
verbesserte Montage & Demontage
ohne Verschraubung der Bauteile (Verschluss)
in sich haltendes System
Materialauswahl
Der Biokunststoff Arboform ist ein Flüssigholzgemisch. Arboform stellt man mit Hilfe von Holzabfällen wie Holzspänen oder Sägemehl her. Dabei führt man Hanffasern oder Flachsfasern hinzu und vermischt das ganze mit pflanzlichen Protein und organischem Harz bzw. Holzeigenem Lignin als Bindemittel. Bei Temperaturen zwischen 110 und 170 Grad Celsius und einem Druck von 1000 Bar wird der Stoff flüssig. Dann lässt er sich in Formen spritzen und besitzt nach dem Aushärten ähnliche Eigenschaften wie Holz. Das entstehende Gemisch lässt sich wie Kunststoff erwärmen. Somit kann man das Material zum Formgießen benutzen. Da es ein Granulat aus diesem Biokunststoff gibt, ist es möglich das Material mit einer Kunststoffspritzmaschine zu verwerten. Dadurch sind freie Formen herstellbar, die ein weitaus schnelleres Fertigungsverfahren haben.
Arboform Eigenschaften
Exzellente akustische Eigenschaften
Biologisch abbaubar
hohe Steifigkeit
Wurzelholzanmutung oder Naturfaseroptik
Geringe Schwindung
Mittlere Wärmeformbeständigkeit
100% aus Nachwachsenden Rohstoffen
Holz ist heutzutage immer noch ein wesentlicher Bestandteil im Musikinstrument- sowie im Lautsprecherbau. Da einige Hölzer knapp werden, hat man mit diesem Material
eine gute Alternative. Durch die Fertigungseigenschaften kann man den Werkstoff in eine
gewünschte Form bringen und hat zugleich weniger Verschnitt und Ausschuss als beim normalen Bearbeiten von Holz oder Aluminium.
Zudem kann man auf heimische Hölzer zurückgreifen und die Abfälle der großen und kleinen Schreinereien wiederverwerten. Somit entsteht ein Ressourcenschonender Kreislauf.
Die guten akustischen Eigenschaften bekräftigen die Wahl für die Benutzung des Materials. Das Material wird bereits im Musikinstrumentenbau verwendet. Blockflöten sind ein bekanntes Beispiel dafür.
Produktlebenszyklus
Um eine Langlebigkeit des Produkts zu erzielen,
kann man einzelne Teile des Lautsprechers austauschen lassen. Somit ist eine Ersatzteilbeschaffung
über viele Jahre vorgesehen, um so nachhaltig wie möglich zu sein. Durch ein Baukastensystem mit viel
Gleichteilverwendung, soll der Verschnitt von Material minimiert werden und es soll dadurch möglichst
schnell und einfach sein, Ersatzteile zur Verfügung zu stellen und auf Lager zu haben. In der Explosionsansicht sieht man die Zusammensetzung der Einzelteile des Lautsprechers. Über eine T-Nut Schiene schiebt man das Gehäuse zusammen. Montage und Demontage sind dadurch sehr einfach zu handhaben und deshalb auch ein Konzept das immer gewartet werden kann.
Spannverschluss - fixieren der Bauteile - luftdichtes Gehäuse
Vorder- und Rückseite des Lautsprechers verfügen über eine
T-Nut Schiene, dadurch kann man die Zwischenelemente formschlüssig aufeinander schieben und muss die beiden Seiten nicht verschrauben. Dadurch halten die einzelnen Teile des Lautsprechergehäuses zusammen. Im jedem Zwischenraum der rechteckigen Blöcke setzt man eine MDF bzw. PEFC Platte
als Dämmmaterial ein. Da keine Luft aus dem Gehäuse geraten darf, muss man den gesamten Körper des Lautsprechers miteinander fixieren und auf Spannung bringen.
Um die Verschraubung der einzelnen Teile zu vermeiden, wählt man für diesen Lautsprecher eine Art Bügel- bzw. Spannverschluss. Dabei hängt man einen Bügel aus Metall in eine Lasche am Kopfteil des Lautsprechers und durch umlegen der Schnalle drückt man die Einzelteile der Seitenwand mit Kopf- und Fußteil luftdicht zusammen. Dieses Prinzip hat den Vorteil, das man bei Reparaturfällen das Gehäuse sehr leicht auseinanderbauen kann. Das spart Zeit und Geld und der Einsatz von Schrauben ist sehr gering. Lediglich die Chassis und die Anbindung zu den Kabeln verschraubt man.
Standfüße
Zwei parallel verlaufende vierkant Profile aus Metall zieren den
Standfuß. Die Stangen, die unterhalb des Lautsprechers verlaufen gibt es in matt Schwarz und in Silber. Der Standfuß soll eine schwebende Wirkung erzeugen und gleichzeitig modern
aber zeitlos sein. Das Vierkantprofil ist an einer Halbschale befestigt, auf diese später der Lautsprecher verschraubt wird. Falls man kein Sideboard in seinem Wohnzimmer hat um den 2-Wege Lautsprecher darauf zu positionieren, gibt es auch noch einen weiteren Standfuß im Produktportfolio. Dieser ist
etwa 65cm hoch und bietet daher eine optimale Ausrichtung im Raum. Ein rundes Aluprofil verbindet den Lautsprecher mit der Standfußplatte, die aus gefrästen Halbkreisen besteht.
Damit hat man die Struktur der Chassisabdeckung in das Design mit einbezogen. Der Standfuß hat einen Durchmesser von 40cm und ist daher sehr stabil, denn die Masse des Lautsprechers sind unter dem der runden Platte.
Farbauswahl
Digitalisierung - Augmented Reality
Mit einer App kann der Kunde von Zuhause aus die Lautsprecher in seinem Wohnzimmer platzieren und hat dadurch vor dem Kauf die Möglichkeit, die verschiedenen Farben und Standfüße zu testen. Der Kunde bekommt somit einen ersten Eindruck und muss nicht mehr zwingend in einen Fachhandel, um sich ein Bild der Lautsprecher zu machen. Mit AR (augmented reality) projiziert man den Lautsprecher an beliebige Stellen im Haus. Das kann die Entscheidung des Kunden positiv beeinflussen, da es ihm leichter fällt, welche Farbe und Ausstattung in sein Zuhause passt.
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