In diesem Kurs explorieren Studierende mit den Mitteln des Design mögliche, wahrscheinliche und wünschenswerte Zukünfte von Kreativität und KI und erweitern den nutzerzentrierten Design-Ansatz um Methoden aus der Zukunftsforschung.
In diesem Kurs geht es um die Auseinandersetzung mit “Design Futuring”. In diesem neuen Wirkungsfeld der strategischen Gestaltung erweitern wir Design von einem rein nutzerzentrierten Ansatz zu einem zukunftsorientierten Ansatz, um zu erforschen, welche Zukünfte möglich und welche wünschenswert sind. Unter dem zentralen Thema “Futures of Creative AI: The next big thing in art & design or the death of creativity?” entstanden Projekte, die die Zukunft von Kreativität in Verbindung mit künstliche Intelligenz innovieren, spekulieren oder kritisieren. Zum Beispiel durch Ideen für neue Objekte/Produkte/Werkzeuge/Dienstleistungen, durch Szenarien gänzlich neuer technologischer Möglichkeiten oder die bewusste Anregungen einer positiven/negativen Debatte über mögliche Konsequenzen unseres heutigen Handelns. Dies wurde durch unterschiedliche gestalterische Ausdrucksformen realisiert wie z. B. Video und Fotografie von (zukünftigen) Artefakten, Produkten, Dienstleistungen, Prototypen, Visualisierungen, Demonstratoren bis hin zu interaktiven Erfahrungen.
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns Menschen viel zu wenig. Juri schafft einen individuell auf Nutzer:innen zugeschnittenen Wohlfühlraum und hilft ihnen, sich selbst besser zu verstehen, kreative Denkblockaden zu lösen und ihr Wohlbefinden zu verbessern.
Digitalisierung, Home Office, Pandemien - unsere Welt wandelt sich so schnell wie nie zuvor. Denkstereotypen und konventionelle Maßnahmen reichen nicht aus, um der zunehmenden Komplexität unserer Umwelt gerecht zu werden. Wir müssen uns ändern, um mit der sich ständig verändernden Welt Schritt zu halten.
Die Voraussetzung für Veränderungen ist die Selbsterkenntnis, aber durch die zahlreichen äußeren Eindrücke haben wir kaum noch die Möglichkeit, auf unser inneres Selbst zu hören. So bauen wir einen Selbstwertschutzmechanismus auf, um uns vor den äußeren Eindrücken zu schützen, vernachlässigen dabei aber die Selbstreflexion.
Um diese Herausforderung zu bewältigen, möchten wir künstliche Intelligenz nutzen, um die tiefliegenden Gedanken der Menschen zu erfassen und zu verstehen. Durch einen kontinuierlichen Prozess der Interaktion zwischen Nutzer:innen und KI, analysiert die KI das Verhalten und visualisiert die Ergebnisse, um Nutzer:innen Empfehlungen für Verhaltensänderungen und Übungen zur Förderung der psychischen Gesundheit zu geben.
Juri, dein kreativer KI-Coach, ist das Resultat dieses Konzeptes und verfolgt das Ziel, den Menschen dabei zu helfen, ihr Selbstbild zum Idealbild zu wandeln und somit ihre Leistungsfähigkeit und ihr Wohlbefinden zu fördern und kreative Denkblockaden zu lösen.
Das Wohlbefinden steigern
Juri entspricht einer Produktinnovation, die Teil eines – in diesem Projekt – entwickelten “future concepts” ist.
Mit Hilfe von Juri soll Menschen eine Selbstreflexion ermöglicht werden. Die Reflexionssession ist durch den KI-Coach geleitet und soll dadurch so einfach wie möglich durchzuführen sein, sodass praktisch Jede:r eine Selbstreflexion erleben kann.
Kreative Denkblockaden lösen
Effektiv ist das Ergebnis einer erfolgreichen Selbstreflexion, dass Nutzer:innen ihre Denkblockaden lösen und zukünftigen Denkblockaden vorbeugen. Dadurch wird Ihnen ermöglicht im Alltag und in der Arbeit ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Also hilft die Maschine (die KI) dem Menschen sein Kreativitätspotenzial zu erhöhen und anschließend direkt zu nutzen.
Sich selbst besser verstehen
Eine KI kann in einem Dialog helfen, indem sie Fragen stellt, Zusammenhänge herstellt und Verhaltensmuster analysiert, um besseres Verständnis der Nutzer:innen und deren Perspektiven zu ermöglichen. Durch interaktive Gespräche und Feedbackschleifen kann die KI auch lernen und anpassen, um eine noch personalisiertere Interaktion bereitzustellen. Durch die gezielten Fragen und weil Nutzer:innen durch die Feedbackschleifen aufbauend tiefergehende Antworten auf ihre eigenen Fragen geben, können sich Nutzer:innen am Ende jeder Session ein Stück besser und tiefer verstehen.
Da jede Selbstreflexionssession auf der Vorherigen aufbaut, wird über einen längeren Zeitraum eine darüber hinaus gehende Tiefe des Verstehens eines Selbst geboten.
Der Creative AI-Coach
Die künstliche Intelligenz als Coach ermöglicht nicht nur, dass der Mensch kreativer sein kann, sondern ist bis zu einem gewissen Grad auch selbst kreativ. Denn sie erschafft originelle Darstellungen aus den vorliegenden Informationen, mit dem Nutzen kreative Denkblockaden beim Menschen zu lösen. Dabei entsprechen die originellen Darstellungen generierten Visuals aus abstrakten Formen.
Regelmäßige Sessions sicherstellen
Gemäß eines der Hauptherausforderungen, dass sich viele Personen nicht die Zeit nehmen und eine Reflexion regelmäßig machen, wurde die Anwendung mit Juri von Grund auf für regelmäßige Sessions ausgelegt. Mehr noch, für Nutzer:innen wird die tägliche Nutzung so stark vereinfacht und in den Alltag integriert sein, dass sie keine überdurchschnittliche Disziplin benötigen, um die Regelmäßigkeit ein- und beizubehalten.
Während der Nutzung soll Nutzer:innen das Gefühl bei der Nutzung gegeben werden, Zeit zu gewinnen und nicht zu verlieren.
Funktionen von Juri
360 Grad Projektion an Raumwände
Die im Mittelteil der Halterung verbauten Linsen projizieren ein unverzerrtes Bild auf alle Wände und die Decke.
Weil die 360-Grad-Projektoren eine hohe Bildqualität, Auflösung und Helligkeit besitzen, muss der Raum nicht frei von Möbelstücken sein. Ganz im Gegenteil verleihen die Möbel nämlich der Projektion mehr Tiefe. Angedacht ist nämlich bereits in der zweiten Version des Produktes, dass verbaute LiDarScanner räumliche Tiefeninformationen erfassen. Mit diesen Informationen weiß Juri wo sich Möbel im Raum befinden und lässt die Animationen an Orten der Möbelstücke anderes reagieren. Das Erscheinungsbild änderst sich beispielsweise an den Rändern der Möbelstücke und könnte es umfließen oder Ähnliches.
360 Grad Surround Sound
Unterhalb der Kugel und auf der Oberseite der Halterung befinden sich Lautsprecher-Ausgänge. Die Platzierung ist bewusst gewählt. Hierdurch wird der Sound besser in den Raum getragen. Durch die Bauweise wird gleichzeitig das Gesamte Produkt zu einem erweiterten Resonanzkörper, einschließlich dem Tisch auf dem Juri steht.
Der 360-Grad-Surround-Sound hilft Nutzer:innen sich zu entspannen und den Fokus auf die Selbstreflexionssession zu schärfen, indem eine immersive auditive Erfahrung geschaffen wird. Genauer tauchen Hörer:innen vollständig in die akustische Umgebung ein und fühlen sich von ihr umgeben. Dies wird wiederum erreicht, indem Klänge aus allen Richtungen wahrgenommen werden und ein räumliches Klangerlebnis erzeugt wird.
Hologramm Projektion in der Kugel
Auf der Oberseite der Schale ist eine Aussparung, in der eine Kugel passgenau hinein eingesetzt werden kann.
Zwar befindet sich die Technik mehrheitlich in der Schale selbst, jedoch befindet sich das “Herz” des gesamten Konzeptes in der Kugel. Nämlich wird in dieser ein Hologramm projiziert, dass die personifizierte künstliche Intelligenz in animierter Form zeigt. Die Animationen stellen ein Abbild von Juri dar.
Interaktionsfeatures
Hauptsächlich ist für die Interaktion mit Juri eine Spracheingabe, Erkennung und Verarbeitung angedacht.
Zusätzlich ist Juri via Gestensteuerungen bedienbar.
Belüftungssystem
Auf der Unterseite der Schale bzw. Halterung besitzt Juri Lüftungsschlitze. Durch diese wird ein Luftstrom durch den gesamten Unterbau der Halterung ermöglicht. Da die Projektoren eine hohe Lumen Anzahl und Helligkeit ausgeben, werden starke Linsen mit entsprechender Leistung benötigt. Diese wiederum gebrauchen eine hohe Strom zuvor.
Add-On-Funktionen
Eine KI zum Anfassen
Die Kugel kann aus der Schale oder dem Hub herausgenommen werden. Die Nutzer:innen sich mit der Kugel in der sich die KI befindet im Raum frei bewegen. Dabei dient die Kugel als “Handschmeichler” und direktem Bezugsobjekt.
Smart-Home Schnittstelle
Juri kommuniziert mit allen gängigen Smart Home Produkten. Dies können beispielsweise Leuchtmittel, Lautsprecher und vieles mehr sein. Hauptsache ist, dass die Smart Home Produkte die zu schaffende Stimmung erweitern und verstärken können. Hintergrundgeräusche oder die Stimme von Juri könnte so von einem Lautsprecher der Fernseher Soundbar erklingen. Während der Selbstreflexion könnten des Weiteren sich alle Leuchtmittel automatisch dynamisch der Reflexionssession anpassen. Nutzer:innen müssten nicht gebeten werden alle Lichter zu dimmen und können sich voll und ganz auf die Selbstreflexion fokussieren.
Verknüpfung mit Vital-Daten
Wie bereits erwähnt versucht Juri emphatisch zu sein. Dies schafft sie durch Imitationen und korrektes Einordnen des emotionalen Zustandes des Menschen. Für die Einordnung benötigt sie Daten auf die sie zurückgreifen kann. Dies geschieht hauptsächlich auf der Basis des Auslesens der Tonalität, also wie Nutzer:innen sprechen und sich ausdrücken.
Um ein hoch-akkurates Einordnungsergebnis zu erhalten, gleicht Juri die Tonalitätsdaten mit den Vital-Daten ab.
Weil wir uns im Jahr 2033 befinden, werden neben den klassischen Fitnesstrackern auch weitere technische Geräte enger mit Nutzer:innen vernetzt sein und Daten der Nutzung auslesen. Beispielsweise Bewegungsmuster der Nutzer:innen im Eigenheim, das primär für die Lichtsteuerung eingesetzt würde. Juri kann diese Daten nutzen um aus den Bewegungspattern Emotionszustände abzuleiten. Aber auch das simple Verknüpfen der “Apple Health App” oder “Fitness App” ermöglich Juri, den Herzschlag und Atmung über den Verlauf des gesamten Tages zu verfolgen und zu analysieren.
An dieser Stelle werden Datenschutzrechtler bedenken äußern, jedoch teilen bereits seit dem letzten Jahrzehnt eine Mehrheit der Nutzer:innen bewusst persönliche Daten mit Unternehmen oder im Social Mediabereich – Einziger Unterscheid: Dieses mal generiert es für sie selbst einen direkten Mehrwert und nicht irgendeinem Unternehmen.
Fazit
Da es bereits momentan im Jahr 2023 Handlungsbedarf gibt, dass sich Menschen in der zukünftig rasant ändernden Welt mehr reflektieren müssen, als sie es jetzt tun steht außer Frage. Die Frage ist nur wie und mit was?!
Mit der Anwendung Juri wurde ein Konzept entwickelt, das das Reflektieren für jede:n zugänglich, sowie den Prozess der Selbstreflexion so einfach wie möglich macht.
Ausblick
Mit dem ersten Prototypen gilt es nun iterativ Testingphasen zu durchlaufen.
Die Formsprache, Farbwirkung und Animationen wurden zwar bereits mit einer Psychologin und Foto-Film-Animations-Experten getestet, jedoch ohne simultan laufenden Sound. Noch viel wichtiger ist es ein Quantitatives Testing mit Nutzer:innen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten durch zu führen. Ein angehängtes qualitatives Testing liefert anschließend tiefere Einblicke warum etwas gut oder nicht gut funktioniert.
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