In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Temporäre, urbane Wasserinstallation zur Klimaanpassung
Heiße Temperaturen und Hitzewellen werden aufgrund des voranschreitenden Klimawandels zukünftig verstärkt auftreten. Besonders betroffen von Hitze sind urbane Räume, in denen es aufgrund des Hitzeinseleffekts bis zu 10 Grad wärmer wird als im Umland.
Damit der öffentliche Raum weiterhin für alle BürgerInnen nutzbar bleibt und gesundheitliche Risiken minimiert werden, müssen Strategien und Konzepte zur Hitzeanpassung entwickelt werden. Temporäre Lösungen sind hierbei eine wichtige Ergänzung zu längerfristigen stadtplanerischen Maßnahmen. Sie können bedarfsorientiert, flexibel und unkompliziert eingesetzt werden und Nutzungskonflikte im dicht genutzten Stadtraum verringern.
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mit der Fragestellung beschäftigt, wie eine temporäre Installation mithilfe von Wasser in urbanen Räumen für direkte Abkühlung sorgen kann. Das Themenfeld weist eine steigende Relevanz auf, wurde bisher aber noch wenig untersucht. Die entstandene Arbeit bietet eine konzeptionelle Ausarbeitung sowie eine beispielhafte Produktentwicklung:
1. Konzeptionelle Bearbeitung
Die konzeptionelle Bearbeitung schafft einen Überblick sowie eine Einordnung des Themenkomplexes. Neben der Analyse der Einflussparameter wurden neue Lösungsräume gefunden und untersucht.
Schwerpunkte waren hier Experteninterviews, experimentelle Versuchsaufbauten, Untersuchung von Phänomenen, Entwicklung von Produktstrategien und einem Anforderungskatalog sowie die Ausarbeitung von allgemeinen Entwicklungsparametern.
2. Beispielhafte Produktentwicklung
Die exemplarische Produktentwicklung macht einen möglichen Lösungsweg greifbar und bietet eine anregende und diskursive Grundlage für weitere Überlegungen und zukünftige Aufbauarbeit.
Für die Ausarbeitung der beispielhaften Produktentwicklung habe ich folgende Fragestellungen besonders bedacht:
Wie kann eine temporäre Wasserinstallation aussehen, die…
mit wenig Wassereinsatz einen hohen Kühlungseffekt erzielt?
mit den Gegebenheiten und Ressourcen arbeitet, die im Stadtraum schon vorhanden sind?
keine Elektrizitätsversorgung benötigt?
eine große Raumwirkung erzielt ohne die Anforderungen an Komprimierbarkeit zu übergehen?
eine skulpturale Anmutung aufweist, um für einen Wiedererkennungs- und Begeisterungseffekt zu sorgen?
unkompliziert installiert, gepflegt und gelagert werde kann?
auch für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen attraktiv ist und barrierefrei nutzbar ?
Produktbeschreibung:
Die Installation besteht aus mehreren Rohr-Elementen, die über ein Schraubsystem miteinander verbunden werden. Während Hitzewellen im Sommer wird sie von der Stadtverwaltung für mehrere Wochen an einem geeigneten Platz aufgebaut. Für die Lagerung im Betriebshof kann das System einfach und platzsparend auseinandergenommen werden. Die Wasserversorgung erfolgt über den Anschluss an einen nahegelegenen Hydranten. Die Installation verfügt über mehrere Düsen auf verschiedenen Höhen, die feinen Wassernebel erzeugen. Durch betätigen des zugehörigen Bedienelements wird der Wassernebel für einen bestimmten Zeitraum aktiviert. Wassernebel ermöglicht mit sparsamen Ressourceneinsatz eine hohe Abkühlungswirkung.
Die Installation arbeitet mechanisch mit dem bereits vorhandenen Wasserdruck des Hydrantensystems und vermeidet so den aufwändigen Einsatz von elektrischen Bauteilen.
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