Konzept einer DiGA zur KI gestützten Behandlung von chronisch entzündlichen Darmkrankheiten
In Deutschland leiden rund 320.000 Menschen an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
—Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die Digitale Gesundheitsanwendung ist eine benutzerfreundliche Softwarelösung, die Ärzte, Experten und Patienten gleichermaßen dabei unterstützt, das volle Potenzial bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmkrankheiten auszuschöpfen.
Die Anwendung ermöglicht es, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Ärzten, die Beschwerden und Krankheiten der Patienten dauerhaft zu überwachen und zu begleiten, einen detaillierten und individuellen Behandlungsplan zu erstellen und einen ganzheitlichen Überblick über alle Faktoren und Indikatoren zu bieten, die als sog. Trigger bei CED eine Rolle spielen können.
Dabei wird durch die Unterstützung von KI der allgemeine Behandlungsprozess optimiert und Patienten, Ärzte und Krankenkassen werden entlastet. Die Patienten sind zudem in ständigem Kontakt mit den behandelnden Ärzten und somit in den Therapieablauf mit einbezogen.
Besagte KI macht es möglich, einen digital twin, also einen digitalen Zwilling des Darms, zu erstellen. An diesem Twin können Behandlungsprozesse optimiert werden und Probleme anhand der Daten aus den Scans und von colo. erfasst und gelöst werden, bevor sie in der physischen Realität überhaupt entstehen.
So können z.B. Medikamente eingestellt werden und ihre nötige Dosierung sowie Nebenwirkungen ermittelt werden.
Zudem können ganze Tests und Simulationen durchgeführt werden, ohne dass der Darm des Users der Belastung solcher Prozesse ausgesetzt wird.
Colo selbst bietet zur Analyse der relevanten Patientendaten (Vitalparameter & Stuhlgang) ein POC-Analysegerät, als auch ein Wearable, das über Sensorik auch äußerliche Faktoren misst, die ebenso negative Auswirkungen auf den Darm haben können.
Die digitale Gesundheitsanwendung fördert die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen den einzelnen Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Dabei können von nun an große Datenmengen genutzt werden, um bessere Zusammenhänge zu bestehenden Darmkrankheiten und Therapieansätzen zu schließen.
Durch diese Vernetzung der Daten kann das Therapieergebnis ressourcenschonend für alle Beteiligten deutlich verbessert werden. Colo. läuft nicht über den Hausarzt, da dieser keinen Zugang zur Plattform besitzt, sondern über einen persönlichen Ansprechpartner bei colo. vor Ort. Da diese bereits im Bilde über die Daten des Patienten aus der App sind und somit schnell und zielgerichtet handeln können. Durch dieses starke Einbeziehen des Patienten soll Vertrauen aufgebaut werden, da der Patient nie das Gefühl haben muss, mit seiner Krankheit im Stich gelassen zu werden.
colo. Digitale Gesundheitsanwendung
Damit die Gesundheitsanwendung von colo. den Anforderungen einer DiGA gerecht wird, müssen einige Punkte bei der Entwicklung beachtet werden. Im folgenden sind diese Punkte gelistet und zeigen warum colo in das Verzeichnis der DiGAs aufgenommen werden kann:
Das Konzept verfolgt einen patientenzentrierten Ansatz und geht dadurch sehr individuell auf den Patienten und seine Krankheit ein. Dies ist ein innovativer Ansatz, der weg von der bisherigen Systemmedizin geht.
Ein weiterer Punkt besteht darin, dass colo. seine Auswertungen und Empfehlungen anhand evidenzbasierter Inhalte wiedergeben, welche alle validiert und aus aktuellen Forschungs Erkenntnissen zusammen gewonnen werden. Dadurch können der Patient und die Krankenkassen darauf vertrauen, dass die Anwendung auf dem höchsten Standard der heutigen Medizin läuft.
Colo. achtet darauf, dass der Patient mit in den Prozess einbezogen wird und die Anwendung interaktive Funktionen anbietet.
Dadurch kann er sich im Alltag selbst um seine Therapie kümmern und muss nicht immer auf einen Arzt angewiesen sein. Jedoch besteht der regelmäßige Austausch mit Ärzten ohnehin. Denn die endgültigen Entscheidungen trifft am Ende immer noch der Arzt.
Doch der Patient hat eine hohe Selbstkontrolle und lernt mit seinem Problem und den Chancen, die colo. durch seine Therapie bietet, besser umzugehen.
Einer der wichtigsten Aspekte der Anforderungen der Daten eines jeden Patienten. Das Konzept verfolgt strenge Regeln bei der Speicherung und Ausgabe der Patientendaten. Das Konzept will dem Patienten höchstes Vertrauen schenken , um eine angenehme zusammenarbeit zu ermöglichen.
Als vorletzten Punkt sieht colo sein Produkt als ein CE zertifiziertes Medizinprodukt an. Das Konzept verfolgt diesen Ansatz,da es sonst wenig Anspruch auf eine Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis hat.
Der letzte Punkt beschreibt den Nachweis, dass der Patient einen wirklichen Nutzen aus der Therapie mit colo zieht. Denn ohne nachhaltige und langfristige Verbesserung der Gesundheit des Patienten ist es nicht möglich, eine DiGA im Verzeichnis aufrechtzuerhalten. Denn es muss die Evaluation der verantwortlichen Behörden aus dem Verzeichnis gerecht werden.
Patient Journey
colo. Wearable
Ergebnis
Um die Darmbeschwerden des Patienten umfassend zu betrachten und damit ein optimales Ergebnis zu erzielen, sieht das Konzept einen Tacker vor, mit dem auch außerhalb der Praxis auf Lebensstil- und Umweltfaktoren eingegangen wird. Diese sind z.B. Faktoren wie Schlaf, Bewegung, Stress und Erholung. Unter
Berücksichtigung dieser Faktoren, haben Ärzte einen besseren Überblick über das allgemeine Wohlbefinden des Patienten im Alltag. Da sie sonst keinen Einfluss und Einblick auf diese Faktoren haben, können sie zukünftig individualisierte Empfehlungen zu den einzelnen Bereichen geben und Rückschlüsse ziehen, welche Auswirkungen die äußerlichen Faktoren auf die Darmgesundheit des Patienten haben. Dadurch kann die Darmgesundheit des Patienten ganzheitlich beleuchtet werden, um mögliche Auslöser der Krankheitsschübe zu erkennen und zu minimieren.
Nur so kann man davon ausgehen, dass alle Auslöser neben einer falschen Ernährung berücksichtigt werden. Es können auch bessere Zusammenhänge zu den einzelnen Faktoren geschlossen werden und zu welchen Zeitpunkten eine kritische Situation stattgefunden hat, die wiederum ein neues Problem für den Patienten ausgelöst hat.
Was genau misst der Tracker von colo?
Der Tracker misst sämtliche Vitaldaten des Patienten und überträgt diese in die Datenbank von colo. damit das System Rückschlüsse auf das Wohlbefinden, die Aktivitäten, sowie die Schlafqualität ziehen kann. Dadurch können mögliche Entzündungswerte heruntergefahren werden. Denn zu wenig Schlaf und zu viel Anstrengung können in einer Schubphase negative Auswirkungen auf den Heilungsprozess haben.
Welchen Nutzen hat der Tracker von colo?
Eine innovative und effektive Methode, um den Herausforderungen von chronischen Darmerkrankungen entgegenzuwirken, ist ein Tracker, der detaillierte Gesundheitsinformationen misst und gleichzeitig den Patienten im Alltag coacht. Ein solcher Tracker hat mehr Vorteile als nur das Monitoring von Vitalparametern und die proaktive Bewältigung von CED-Problemen.
Der Tracker ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz, des Aktivitätsniveaus und Schlafmuster. Der Tracker kann durch die Echtzeit-Datenerfassung frühzeitig auf Veränderungen reagieren, die auf einen drohenden Schub hinweisen.
Der Tracker kann auf der Grundlage der gesammelten Daten maßgeschneiderte Coaching-Methoden anbieten. Der Patient kann durch das Verständnis der individuellen Auslöser und Muster von CED-Schüben gezielte Empfehlungen für Lebensstiländerungen erhalten. Um mögliche Auslöser zu reduzieren, können Ernährung, Stressbewältigungsstrategien und Schlafqualität angepasst werden.
Eine weitaus bessere Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten wird durch die gesammelten Informationen möglich sein. Denn sie haben durch Remote Patient Monitoring die Option, auf den Patienten einzugehen, ohne dass dieser vor Ort ist. Die gemeinsame Analyse der Tracker-Daten ermöglicht einen genaueren Überblick über den Krankheitsverlauf und gibt dem Arzt die Option, individuell auf die Therapie zu reagieren.
Der Tracker von colo. soll dem Patienten die Förderung seines Selbstmanagements bieten. Der Tracker stellt dem Patienten ein Device zur Selbstregulierung zur Verfügung. Das Gefühl der Eigenverantwortung und die Selbstwirksamkeit werden gestärkt, wenn man die Möglichkeit hat, die eigenen Vitaldaten zu überwachen und aktiv an der Prävention der Schübe teilzunehmen.
Colo. kann durch die ganzheitliche Betrachtung von Gesundheitsparametern und die Integration von Coaching-Elementen dazu beitragen, langfristige Verbesserungen in der Lebensqualität von CED-Patienten zu bewirken. Colo. versucht, durch frühzeitige Interventionen dazu beizutragen, die Schubfrequenz zu reduzieren und die Krankheitsbewältigung zu erleichtern und somit dem Patienten ein besseres Leben in seinem Alltag zu ermöglichen.
Finales Design - Tracker
Das finale Design des Trackers beläuft sich auf einem minimalistischen Design, welches eine rechteckige Grundform hat. Diese hat am Kopfteil eine gebogene Form, die sich der Rundung des Handgelenks anpassen soll. Die Kanten und Ecken des Trackers wurden mit abgerundeten Kanten versehen und die Oberseite mit einer feinen Fase. An den Außenseiten des Trackers befinden sich zwei Auflade-Sensoren. Der Schriftzug “colo.” ist im unteren linken Eck des Tracker positioniert. Die Sensorik für die Messung der Vitalparameter liegt wie bei den meisten Trackern an der Unterseite des Gehäuses. Damit die Größe des Armbands individuell eingestellt werden kann, wurde am Gehäuse eine Aussparung eingefügt, damit das Band um die Aussparung herum geführt werden kann. Dadurch lässt sich das Band schnell und einfach enger ziehen und kann bei belieben auch entfernt werden, falls es gereinigt werden soll. Das Design hat einen modernen, klinischen und minimalistischen Look und zeigt sich daher optimal als medizinisches Produkt für die Thesis.
Mit dem Design hofft man darauf, jeden Patienten anzusprechen, wobei es in erster Linie um die Behandlung und Förderung der Gesundheit des Patienten geht. Dennoch ist man der Meinung, dass auch ein medizinisches Produkt einen gewissen Anspruch auf ein schönes Design haben darf. Dadurch gibt man den Patienten ein besseres Gefühl für den Umgang mit ihrer angehenden Therapie. Denn rein psychologisch ist es für viele Patienten bereits schwierig, mit ihrer Krankheit und den Umständen umzugehen. Vielleicht kann ein ansprechendes Design diesen Umgang mit der Krankheit erleichtern und den Patienten besser fühlen lassen.
Aufladecase Tracker
Damit der Patient seinen Tracker bei niedrigem Akkustand nicht vom Handgelenk nehmen muss und dadurch eventuell wichtige Daten nicht aufgezeichnet werden, wurde ein Design entwickelt, welches es erlaubt, den Tracker während der Benutzung zu laden. Dabei wird ein externer Akku, der zuvor auf einer Ladestation geladen wird, auf den Tracker gesteckt. Die zwei seitlichen Sensoren werden dabei vom externen Akku umgeben, der an die Sensoren anknüpft. Mit dem externen Akku sieht man kaum, dass der Tracker gerade geladen wird, da sich die Designsprache auch im Ladegerät zeigt. Somit bietet man dem Patienten ein rundum stimmiges Design für seinen Therapieverlauf. Neben dem Design wurde die Aufladestation mit einem USB-C Anschluss versehen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.
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