Wir machen ein Design Projekt. Mit allem, was dazu gehört: Nutzern, Workshops, Spezialisten, Testings, … Scheitern und Fehler machen zum schnellen Lernen willkommen. Studierende entwickeln Kommunikations-Produkte. Konsequent methodisch.
… wenn wir über Momente aus unserem Leben nachdenken, besteht der Großteil dieser Gedanken aus Erinnerungen. Dabei ist es unterschiedlich, woran genau wir uns aus diesen Momenten erinnern. Wir beherbergen lebendige, organische Konstrukte, die sich aus kleinen Fragmente aus Bildern, Gefühlen, Gerüchen und Geräuschen zusammensetzen – in unserem Kopf gehören all diese Teile zusammen.
Erinnerungen sind ist spannend und komplex.
In diesem Projekt wird ein Ausstellungskonzept entworfen, welches dieses Thema für Besucher:innen erlebbar macht. Im Konzept wird die Erinnerung mit einer Pflanze gleichgesetzt – wie sie wächst, sich verwurzelt, blüht, verwächst und welkt.
Außenansicht Stapferhaus, Lenzburg (CH)
Wir glauben, uns an einzelne Szenen aus unserem Leben zu erinnern und kennen angeblich Details. Aber unsere Erinnerungen sind fragil – jedes Mal wenn wir eine Erinnerung abrufen, verändert sie sich jedes Mal. Zum menschlichen Verarbeitungsprozess gehören Selektion, Abstraktion, Interpretation, Integration und vor allem die Rekonstruktion. Dabei wählen wir die Fragmente aus Eindrücken eines Erlebnisses aus, wir deuten sie, verallgemeinern sie und passen sie unserem eigenen Wissensstand an.
Die Ausstellung erzählt den Enstehungsprozess einer Erinnerung, im ersten Kapitel geht es um biologische Details und arbeitende Bereiche im Gehirn, wenn wir Reize wahrnehmen. Die Besucher:innen werden jedoch zunächst mit den Leitfragen der Ausstellung konfrontiert:
Was sind Erinnerungen? / Wie entstehen sie? / Warum verändern sie sich?
Exponat A, Intro-Raum
Noch während wir uns erinnern, reichert unser Gehirn die Erinnerung an. Die Prozesse des Erinnerns und der Imagination liegen eng beieinander. Verstärkt wird dieses Phänomen der Anreicherung z.B. durch Fotografien. Manchmal glauben wir uns zu erinnern, haben aber nur das passende Foto aus unserer eigenen Vergangenheit gesehen und dazu Erzählungen gehört. Unser Gehirn hat diese Kombinationen allerdings als eigene, selbstständige Erinnerung gespeichert und ruft sie auch so ab.
Besucher:innen werden dazu angeregt, selbst die eigenen Erinnerungen zu prüfen und sie herauszufordern. Dabei werden zum Beispiel ganz banale Alltagssituationen zum spannenden Element…
Publikation, Audioguide und Tickets
Durch das Verstehen dieser Prozesse können wir unsere eigenen Erinnerungen erklären und uns selbst besser verstehen. Das Stapferhaus in Lenzburg beitet den perfekten Rahmen für diese Ausstellung – hier können Besucher:innen entdecken, sich gegenseitig ermutigen, mehr über sich selbst erfahren und sich genug Zeit für die Inhalte nehmen. Ergänzt wird die Ausstellung mit einem Audioguide und einer Publikation. Im Vorhinein erhält der Besucher:die Besucherin ein Ticket in Form eines Duftbäumchens – an Gerüche erinnern wir uns am Besten.
Publikation zur Ausstellung
Das Konzept wurde in einer Publikation festgehalten. Hier sind Raumkonzepte mit Plänen dokumentiert und Inhalte zusammengefasst. So bekommt man einen guten Überblick über die Ausstellung.
Wir hoffen, dass diese Ausstellung ebenso positiv und nachhaltig in Erinnerung bleibt, wie eine glückliche Kindheitserinnerung.