In diesem Kurs entwickeln die Student*innen ein Erscheinungsbild für eine kulturelle oder politische Organisation. Sie definieren die gestalterischen Elemente und Regeln für ein flexibles System und wenden dies in verschiedenen Medien an.
Im vierten und sechsten Semester ihres Studiums bekommen die Student*innen die Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Schwerpunkten, darunter auch “Transmediale Kommunikation”. Hier geht es um die Entwicklung medienübergreifender Konzepte.
Im Kurs “Erscheinungsbild” entwickeln die Student*innen ein Erscheinungsbild für eine kulturelle oder politische Organisation ihrer Wahl und setzen dieses in verschiedenen Medien um: in Printprodukten (Postern, Broschüren, Magazinen, Visitenkarten), in digitalen Medien (Webseiten, Social Media und Apps), in der Kommunikation im Raum, in der Informationsgestaltung etc.
Primäres Lehrziel ist es, Erfahrung im Umgang mit den Gestaltungselementen zu sammeln, die ein Erscheinungsbild ausmachen: neben der Wort- oder Bildmarke sind dies vor allem Typografie, Farbe, Form und Bildsprache. Während dem Entwurfsprozess wird das Zusammenspiel dieser Elemente in unterschiedlichen Anwendungen und Medien untersucht und entwickelt.
Anschliessend soll ein modulares, parametrisches aber trotzdem konsistentes System mit einfachen Regeln definiert werden. Die Flexibilität und Vielseitigkeit dieses visuellen Baukastens soll mit Prototypen demonstriert werden. Wie kann eine identitätsstiftende visuelle Klammer entstehen, die ein verbindendes Element zwischen den unterschiedlichen Medien bildet, aber auch einen kreativen Freiraum ermöglicht?
Wir haben uns für die Erstellung eines Identity-Systems die Non-Profit Organisation OceanCare ausgesucht. Diese Organisation setzt sich seit 1989 weltweit für den Schutz der Meere und dessen Bewohner ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Kampagnen, Umweltbildung sowie dem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Um das vielseitige Engagement und die Leidenschaft für das Meer zu verkörpern, steht im Fokus unseres Erscheinungsbildes ein Muster, das sich vielseitig verändern lässt und durch seine organischen Formen dekorativ die Schönheit des Meeres zeigt. Diese wird je nach Themenbereich durch Illustrationen von Müll oder anderen negativen Objekten gestört.
Logo
Das OcenCare Logo funktioniert als Wortmarke. Daher verwendeten wir die Schrift Circular, die sich aufgrund der Geometrie gut eignet. Die Buchstaben o, c und e entspringen alle dem Kreis. Der Ausschnitt des c ist von einem um 45 Grad gedrehten Quadrat bestimmt. Auf der Basis dieser Geometrie entstand das e, welches ebenfalls die Winkel aufgreift. Die Schrift enthält eigentlich ein a mit Schleife, dieses haben wir ebenfalls gegen ein eigenkonturiertes, rundes a getauscht. Dadurch erhält das Logo eine Alleinstellung und entspringt keiner regulären Systemschrift.
Muster
Das Muster setzt sich aus verschiedenen Symbolen zusammen. Es soll das treiben im Meer darstellen. Darum haben wir neben Tieren auch ein paar Pflanzen und Muscheln erstellt. Des Weiteren gehören verschiedene Abfälle und Müll dazu. Zudem haben wir die Tiere mit jeweils dem toten Gegenpart ergänzt. Als Gesamtes setzt sich das Muster nach einem Raster zusammen, um eine Grundordnung einzuhalten
Die Symbole setzen sich aus immer gleichen Grundformen zusammen. Der Fisch beispielsweise besteht aus immer der gleichen Grundform. Diese wird mit verschiedenen Augen, Flossen und Schuppen zu verschiedenen Fischen kombiniert. Dieses Prinzip haben wir neben den Tieren auch bei den Objekten angewendet.
Farbwelt
Die verwendeten Farben sollten den Bezug zum Thema nicht verlieren. Daher entschieden wir uns für einen dunklen, etwas abgeschwächten Blauton als Primärfarbe. Sekundäre Farbabstufungen haben wir in drei Werten festgelegt. Von einem hellen blau zu einem mittleren und einem etwas kräftigen dunklen Blau. Die Töne unterscheiden sich soweit, dass die miteinander kombiniert und verwendet werden können.
Als Signalfarbe, welche sich gegen das Blau durchsetzen kann, definierten wir ein knalliges Rot. Die Wirkung wird durch das Blau etwas abgeschwächt.
Die Farben finden sich auf all unseren Medien wieder.
Print
Plakate
Die Plakate setzen das System mit dem Muster fort. Im Fokus stehen jedoch die Fakten, die auf jedem Plakat thematisiert werden. Das Muster wird hier auch nicht Kleinteilig gezeigt sondern auf wenige Elemente begrenzt. Inhaltlich passt sich das Muster dem Thema auf dem Plakat an. Als Hintergrundfarbe verwendeten wir das Primäre Blau, als Highlightfarbe funktioniert das knalle Rot durch den gegeben Kontrast sehr gut.
Magazin
Um das Magazin unserem Erscheinungsbild zugehörig zu machen, haben wir hier zum einen unsere Hauptfarbe verwendet. Zum anderen ist auch das Muster auf dem Cover zu finden.
Auf den Innenseiten haben wir das Muster eher vorsichtig verwendet, um es nicht inflationär zu verwenden und die Seiten nicht zu überfüllen.
Website und Instagram
Die Website gestalteten wir ruhig und übersichtlich. Die Themen haben wir mittels farbigen Blöcken unterteilt, die die feste Farbpalette aufgreifen. Dem Besucher der Website sollen möglichst interessante Inhalte präsentiert werden, die er auch selbst erfahren darf. Daher haben wir neben Infografiken auch interaktive Elemente eingebaut.Die Musterkomponente haben wir nur sehr sparsam eingesetzt. Neben der großen Animation auf der Startseite findet das Muster zwischendurch in vereinzelten Stellen und im Footer der Website platz.
Neben der Webanwendung sollte OceanCare auch auf Social Media vertreten sein. Über die sozialen Netzwerke kann man sehr gut informieren und neue Leute für gewinnen.
Merch
Beim Merch setzten wir unsere Farbpalette und das Muster ein. Ebenso das Logo findet Verwendung mit verschiedenen Statements, beispielsweise auf den Flaschen oder der Tragetasche.
In den nachfolgenden Bildern sind ein paar Anwendungen zu sehen, die zeigen, wie sich das Muster auf unterschiedlichen Medien verhält. Die Skizzen und Entwürfe zeigen einen kleinen Ausschnitt aus unserem Prozess bis zum finalen Entwurf.
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Katrin
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