Prof. Gabriele N. Reichert, Prof. Carmen Hartmann-Menzel
muvit – Design principles for autonomous driving in public transportation
Der ÖPNV auf dem Land ist in weiten Teilen Deutschlands sehr unbeliebt, da es häufig an Flexibilität, Komfort und einer zufriedenstellenden Verfügbarkeit fehlt.
Um diesen auf dem Land zu stärken, braucht es daher attraktive Alternativen zum privaten PKW. Ein vielversprechender Ansatz stellen bedarfsgerechte Mobilitätsangebote dar, welche flexibel gebucht und gemeinschaftlich genutzt werden.
On-Demand Ride Pooling ist eines davon, bei dem Fahrgäste mit ähnlichem Fahrtziel sich gemeinsam ein Fahrzeug teilen, wodurch sich Kosten und Umweltbelastung reduzieren.
Um dieses jedoch kosteneffizient vielerorts einzusetzen, müssen Personalmangel und hohe Betriebskosten überwunden werden. Deshalb haben wir uns mit der nutzerzentrierten Auslegung von fahrerlosen Kleinbussen im öffentlichen Nahverkehr beschäftigt.
Dazu haben wir mit vielen verschiedenen Mobilitäts Nutzenden und Experten aus den Bereichen Verkehrsplanung, Mobilitätsangebote und Autonomes Fahren gesprochen. Anschließend überprüften wir iterativ in mehreren Nutzertests unsere Annahmen und gewannen weitere Erkenntnisse. Dabei konzipierten und prototypisierten wir den fiktiven Shuttle-Service “muvit”, welcher auf den Abbildungen zu sehen ist.
Unsere Erkenntnisse der Masterthesis fassten wir kompakt in Form von zehn Design Prinzipien zusammen. Mit deren Hilfe können Forschungseinrichtungen, Verkehrsbünde und Mobilitätsanbieter auf unseren Empfehlungen aufbauen und entsprechende Services nutzerzentriert auslegen.
Mit unserer Prinzipien wollen wir zur Stärkung des ÖPNV auf dem Land und in suburbanen Gebieten Deutschlands beitragen, sodass in Zukunft mehr Menschen auf den eigenen PKW verzichten.
Die Arbeit entstand im BMVI-geförderten Forschungsprojekt SAVeNoW in Kooperation mit dem IKTD der Uni Stuttgart unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfram Remlinger.