In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Jedes Jahr erkrankt fast eine halbe Million Menschen alleine in Deutschland an Krebs. Zu den am häufigsten vorkommenden Krebsarten gehören Brust-, Haut-, Prostata-, Lungen-, Darm- und Blasenkrebs. Dabei kommt Krebs vorwiegend in fortgeschrittenem Alter vor, allerdings gibt es auch immer wieder Diagnosen bei den jüngeren Generationen. Die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und so ist es nicht verwunderlich, dass geraten wird möglichst früh zur Vorsorge zu gehen.
Im Rahmen unserer Bachelorarbeit haben wir uns verstärkt mit dem Thema Krebs beschäftigt, um eine Lösung zu finden, den Personen und Angehörigen zu helfen, die die bittere Diagnose erhalten haben. Entwickelt wurde eine Anwendung, die den Betroffenen helfen soll, den Krebs zu bekämpfen. Dies geschieht in Form der Verbesserung von Koordination, Information, Organisation und Dokumentation während, vor und nach der Behandlung. Darüber hinaus beinhaltet das Konzept eine Schnittstelle zur elektronischen Patientenakte(ePA), die seit dem 1. Januar 2021 alle gesetzlich Versicherten nutzen können. Auf diese Art werden wichtige Informationen wie z.B. ungewöhnliche Symptome direkt an behandelnde Ärzte weitergeleitet und können so jederzeit eingesehen werden. Auch Dokumente können so zentral gespeichert werden und der Austausch wichtiger Befunde, Allergenlisten, Medikamentenlisten u.ä. wird erleichtert.
Funktionen
Symptomtagebuch
Diese Funktion soll dem Nutzer dabei helfen, seine Symptome so genau wie möglich zu dokumentieren. Unsere Recherche hat ergeben, dass die Heilungschancen steigen, wenn das behandelnde Fachpersonal bestmöglich über auftretende Beschwerden u.ä. informiert ist, es aber oft vorkommt, dass Patient:innen bis zur nächsten Behandlung vergessen, welcher Symptome bei ihnen aufgetreten sind. Zusätzlich werden die Symptome mit dem allgemeinen Befinden in Verbindung gebracht. Ein Graph zeigt die einzelnen Verläufe und informiert über evtl. auftretende Korrelationen mit Aktivitäten, Medikamenten oder anderen Besonderheiten.
Termine
Mit der Terminplanung wird den Betroffenen dabei geholfen, die Termine zu koordinieren und organisieren, da dies oft einem Vollzeitjob gleichkommt. Die Funktion umfasst die Informationen wie Ansprechpartner, Art des Termins und welche Behandlung stattfinden wird, welche Dokumente mitgebracht werden müssen und wie man am besten anreisen kann. Darüber hinaus wird man frühzeitig an den Termin erinnert und gebeten, den Termin vorzubereiten. Das Vorbereiten ist eine weitere Unterfunktion der Termine und soll dabei helfen, Arzttermine möglichst effizient zu gestalten. So wird der Nutzer gebeten, etwaige Fragen zu notieren und Symptome oder Besonderheiten, über die man reden will, zu vermerken. Ist der Termin vorbei, aktualisiert sich dieser und beinhaltet das Protokoll zum Nachlesen. Das soll vor allem dabei helfen, den Betroffenen das Gefühl zu geben, stets informiert zu sein, denn vieles von den bei Terminen besprochenen Dingen, wird bis der Patient daheim ist, vergessen.
Feed
Der Feed informiert soll dem Nutzer helfen sich zu informieren. Da sich Betroffene oft schlecht informiert fühlen und nicht wissen, wo sie sich mit seriösen Quellen Informationen beschaffen können, wollen wir an dieser Stelle zur Hand gehen. Inhalt sollen „Schritt für Schritt“-Anleitungen sein, welche Dinge man als Erstes nach der Diagnose einleiten sollte, wie beispielsweise eine Patientenverfügung aufgesetzt wird und was für einen Zweck diese hat. Weitere Inhalte sind Informationen zur eigenen Therapie, Alternativtherapien, Ratschläge genesener Personen und generelle Tipps rund um den Krebs.
Ausblick
Da wir während unserer Recherche auf viele Ansatzpunkte für Verbesserungen gestoßen sind, diese aber nicht alle in diesem Projekt umsetzen konnten und dennoch gerne erwähnen würden:
Zuerst einmal ist das Konzept, mit dem Schwerpunkt auf Brustkrebs entstanden, ist aber für alle Krebsarten angedacht. Zusätzlich könnte man die Anwendung auch andere Krankheiten erweitern, da auch dort eine bessere Dokumentation zu besseren Heilungschancen führen würde.
Bei unseren Interviews hörten wir das ein oder andere Mal, dass sich die Betroffenen gewünscht hätten, eine Zweitmeinung einzuholen. Wir sind der Meinung, dass das durchaus Sinn macht, sei es nur um dem Betroffenen ein besseres Gefühl zu geben. Deshalb soll .thera eine Funktion bekommen, die über Anlaufstellen zum Einholen für Zweitmeinungen informiert oder sogar direkt vermittelt und Befunde usw. teilt.
Wir fingen mit dem Thema Ernährung an, und entfernten uns während der Recherche immer weiter davon. Nichtsdestotrotz gibt es unserer Meinung nach relevante Tipps und Informationen, die Betroffene bekommen sollte. Dies könnte also in Zukunft auch ein größeres Thema werden.