Die Studierenden erarbeiten in Kooperation mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart mediale Konzepte zu verschiedenen Themen der Daueraustellung.
Naturkundemuseum Stuttgart
(Text wird noch eingepflegt)
Pädagogische Hochschule
(Text wird noch eingepflegt)
Lehrinhalt
Der Kurs behandelt Grundfragen der medialen und interaktiven Vermittlung in Ausstellungen: Was ist sofort sichtbar und was kann von Nutzern entdeckt werden? Welches Verhältnis haben verschiedene Kanäle – Originalexponat, Text/Bild Layout, Hörspiel, oder Erklärfilm? Wie wird die Bedienung eines solchen Kommunikationssystems benutzerfreundlich? Welche Sachverhalte kann Informationsgestaltung erklären? Wie entsteht daraus schließlich ein Gesamtkonzept?
Lernziel
Die Studierenden lernen es Inhalte medial aufzuarbeiten, erhalten Einblicke in die kuratorische Praxis und das interdisziplinäre Arbeiten im Spannungsfeld von Medienproduktion, Wissensvermittlung und Technologie. Sie verknüpfen digitale und analoge Elemente und erarbeiten bedienbare Prototypen.
Prof. Marc Guntow, Prof. Jens Döring, Benjamin Thomsen
Tarnung - Der Blattschwanzgecko
In Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum Stuttgart bringen wir das Thema Tarnung des Blattschwanzgeckos in den Regen- wäldern Madagaskars im Austellungskontext näher. In dem Kurs Digitale Exponate besteht unsere Aufgabe darin, ein Ausstellungs- konzept als Prototyp zu entwickeln und das Thema Tarnung verständlich und erlebbar zu machen.
Die Mimese ist eine Form der Tarnung, bei der Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum nachahmen und optisch ihrer Umgebung ähneln. Mit dieser Tarnung werden sie für ihre Fressfeinde unsichtbar. Dabei betrachten wir das Ökosystem Dschungel und suchen nach Tierarten, die Meister darin sind, sich in dieser Umgebung zu tarnen.
Durch die verschiedenen Tarnarten sind wir auf den Blattschwanz- gecko gestoßen, der auf Madagaskar beheimatet ist. Er sieht den Blättern und der Rinde eines Baumes, durch seine Farbe und Körperform, zum Verwechseln ähnlich. Durch sein besonderes Aussehen und die Art seiner Tarnung, ist er für den weiteren Prozess und der Erläuterung des Themas sehr interessant geworden und auch der Grund, weshalb wir ihn auswählen.
Die Kernaussage der Ausstellung und des Ausstellers lautet „Gut getarnt ist halb überlebt.“.
Diese Kernaussage bezieht sich auf zwei Aspekte der Tarnung. Zum einen die Tarnung bei der Jagd und zum anderen die Tarnung zum Verstecken, um nicht gefressen zu werden. Beide Aspekte sind notwendig, um zu überleben und jeder Gejagte ist auch gleichzeitig ein Jäger, je nachdem welche Position er in der Nahrungskette hat.
1. Lupe mit Polarisationsfolie
Die Lupe selbst ist in eine hölzerne Karte eingefasst, die genügend Fläche zum bequemen Halten bietet und im oberen Teil jeder Seite einen ReacTIVision Marker aufweist. Auf der Karte und dem Exponat sind mögliche Interaktionen ausgewiesen.
2. Zusammenspiel mit dem LCD-Display
Damit unsere digitalen Inhalte auf den ersten Blick verborgen sind und man sie “enttarnen” muss, haben wir die Funktionsweise und Technik hinter einem LCD-Bildschirm untersucht. Flüssigkristall- anzeigen, auch LCD genannt ( Liquid-Crystal-Displays) arbeiten mit Kristallketten, die je nach angelegter Spannung die Polarisations- richtung des Lichtes drehen und im Zusammenhang mit Polarisationsfolien helle, dunkle und verschiedenfarbige Punkte erzeugen. Legt man nun eine Spannung an, drehen sich die Moleküle in der Flüssigkeit, eine bestimmte Menge Licht wird durchgelassen und das Bild wird sichtbar.
Die vordere Polarisationsfolie, die wir bei dem LCD-Bildschirm entfernt haben, absorbiert daraufhin das Licht bei bestimmten Rotationen und macht daraufhin das Bild erst sichtbar. In gemeinsamer Verwendung machen Display und Lupe das Entdecken versteckter Informationen möglich. Nur Bildpartien, die durch die Lupe betrachtet werden, sind erkennbar.
3. Inhalte navigieren
Durch Drehen und Wenden der Lupe wird zusätzlich ein Wechsel der Inhalte ausgelöst. Dargestellt werden hier die Tarnung des Blattschwanzgecko bei Tag, bei Nacht und die Erklärung der Tarnform Mimese.
Durch die Darstellung der verschiedenen Inhalte, benötigen wir zwei verschiedene ReacTIVision Tags, die wir jeweils auf eine der beiden Seiten von unserer Lupe positionieren. Da wir mit den Tags die Möglichkeiten haben, die x-, y- Koordinate und den Winkel (r) auszugeben, können wir die drei Inhalte auf die Bewegung der Lupe mappen.
Das komplette Gerüst des Ausstellers besteht aus Vierkantholz- profilen. Die Wahl fällt bewusst auf einen Naturwerkstoff, um den Bezug zur Natur zu schaffen. Der Aussteller ist offen gestaltet und die Informationsplakate sind mit durchsichtigen Nylonfäden an den Holzleisten angebracht, um eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln und ein einheitliches Bild abzugeben.
Kommentare
Dieterich Achim
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