Projektthema
Der Kurs befasst sich mit der Gestaltung und Entwicklung
einer interaktiven Anwendung im Kontext von Ausstellung,
Museum oder Messe, die Wissensgebiete verständlich
erfahrbar macht.
Inhalt des Faches Ziel ist das Kennenlernen grundlegender Zusammenhänge
innerhalb des Bereichs der Mensch-Computer-Interaktion
und der Informationsgestaltung.
Die Studenten befassen sich mit grundlegenden
Interaktionsformen und medien-spezifischen Gestaltungsproblemen,
Informationsarchitektur, Informations- und
Datenvisualisierung, Beziehung von Text, Bild und
Animation und protoypischem Umsetzen oder Simulation.
Ziel des Kurses Interaktive Kommunikationssysteme 1 war es eine interaktive Ausstellung über ein frei gewähltes Thema zu gestalten. Dabei sollte das Projekt inhaltlich akkurat als auch gestalterisch passend umgesetzt werden. Wie digital oder analog das Endprodukt werden sollte war den Studierenden frei gestellt.
Das Thema
Das Projekt öffnet den Dialog mit Julie, einer Trans*-Frau aus Deutschland, welche offen über verschiedene Aspekte und Phasen ihres Lebens redet. Thematisiert werden dabei das Transsexuellengesetz (TSG) und dessen Probleme, Passing, sowie Hormontherapie und OPs. Ziel ist es nicht das Konzept von Geschlechtsidentität zu erklären oder zu Toleranz aufzufordern. Stattdessen soll die Ausstellung sowohl für Cis als auch Trans* Menschen relevante Informationen bieten, welche für Trans* Personen relevante Fragen klären:
Wie kann man seinen Namen und Geschlechtseintrag offiziell ändern?
Was ist Passing und muss eine Trans* Person passen?
Welche Schritte braucht es zur medizinischen Geschlechtsangleichung?
Wenn es um das Thema Trans*geht, beschäftigt sich ein Großteil der Informationen mit dem Trans*-Sein an sich und Möglichen Schwierigkeiten im Umfeld. Als Trans* Person wird man dann oft gefragt, ob man seinen Namen denn schon offiziell geändert hat, oder es bald tun wird. Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass der Weg dort hin gar nicht so leicht ist. Wer nicht betroffen ist, ist oft nur oberflächlich informiert, selbst innerhalb der LGBTQ+ Community.
Ausstellungskontext und Zielgruppe
Die behandelten Themen setzen ein Grundwissen über trans* Personen voraus, die Zielgruppe muss also bereits Kontakt zu dem Thema haben und ein Interesse weiterreichende Informationen zu erhalten.
Die Straßenfeste im Rahmen des CSD schaffen somit einen passenden Ausstellungskontext, welcher das Projekt dieser Zielgruppe zugänglich macht. Hier treffen sowohl queere Personen als auch nicht queere, dem Thema offene Personen aufeinander. Allerdings müssen dadurch auch einige wichtige Punkte beachtet werden:
Die Ausstellung muss für ein lautes Umfeld konzipiert sein
Die Ausstellung muss darauf ausgelegt sein auch für ein kleines Publikum gut nachvollziehbar zu sein
Die Altersgruppen der Betrachtenden können unter Umständen weit auseinander liegen
Das Setup
Um die Ausstellung so zu konzipieren, dass Außenstehende problemlos von gewisser Entfernung teilhaben können, wird die gesamte Information auf einem großen Screen angezeigt. Die Steuerung erfolgt über ein Tablet, welches ca. 2,5 Meter von dem Bildschirm entfernt auf einem Podium montiert ist.
Visuelle Gestaltung
Die visuelle Gestaltung zieht Inspiration von Konzepten bekannter RPG Spiele wie Harvest Moon, Dragon Quest oder Stardew Valley. Dabei unterstreichen die selbst-gezeichneten Elemente wie die Charaktere oder Icons den Inhalt und vermeiden den Betrachtenden mit einer “Wall of Text” zu erschlagen.
Um die persönlich-emotionale Ebene von der objektiven Sachebene zu trennen gibt nicht der Hauptcharakter selbst die Information, sondern verweist lediglich auf einen Browser, in welchem die jeweilige Information dann aufbereitet ist.
Die farbliche Gestaltung ist nach den Regenbogenfarben, jedem Thema wird dabei eine eigene Farbe zugewiesen so fällt es dem Betrachter leicht sich zwischen den einzelnen Themen zu orientieren.