FLUX ist ein ganzheitliches Mobilitätsökosystem, das die gegensätzlichen Bedürfnisse von Pendlern im suburbanen Raum und urbanen Nutzern in einer symbiotischen Lösung vereint. Das System ermöglicht es, ungenutzte, parkende Fahrzeuge von Pendlern in ein flexible Ride-Haling-Flotte für Stadtbewohner zu verwandeln und so die Ressourceneffizienz der Sharing Economy mit dem Komfort des Individualverkehrs zu verbinden
Flux System
Autonome Fahrzeuge versprechen, die urbane Mobilität zu revolutionieren, indem sie die Verkehrssicherheit erhöhen und Staus reduzieren. Doch die Technologie allein löst nicht die fundamentalen Probleme von heute: teure Parkplätze, hohe Fixkosten für Autobesitzer und die ineffizienz von Fahrzeugen, die durchschnittlich 23 Stunden am Tag ungenutzt bleiben.
Die urbane Mobilitäts-Herausforderung
Bestehende Carsharing-Modelle stoßen an ihre Grenzen und schaffen einen Zielkonflikt zwischen Verlässlichkeit und Flexibilität. Für Fahrzeugbesitzer ist das private Teilen (Peer-to-Peer) oft mit hohem organisatorischen Aufwand, einem Gefühl des Kontrollverlusts und mangelndem Vertrauen verbunden, ihr wertvolles Eigentum an Fremde zu übergeben. Für Mieter sind die Dienste oft unpersönlich, der Zustand der Fahrzeuge ungewiss und der gesamte Prozess von der Abholung bis zur Rückgabe umständlich. Ohne eine Lösung, die diese emotionalen und praktischen Hürden überwindet, bleibt das volle Potenzial einer vernetzten Fahrzeugflotte ungenutzt.
FLUX: Das P2P-Mobilitätsökosystem
FLUX adressiert diese Herausforderungen mit einem ganzheitlichen Service-Konzept, das tief in das Ökosystem des Fahrzeugherstellers integriert ist. Anstatt eine weitere seperate App zu schaffen, wird das Sharing zu einer nahtlosen Funktion des Fahrzeugs selbst. Das System wurde konzipiert, um die zentralen Herausforderungen beider Nutzergruppen – Besitzer und Mieter – durch gezieltes Service- und UX/UI Design zu lösen.
Werteversprechen – Einfache Freigabe und volle Kontrolle
Für Fahrzeugbesitzer steht ein minimaler Aufwand bei voller Kontrolle im Mittelpunkt. Über eine einfach plakativ gestaltete Oberfläche in der Fahrzeugapp kann er sein Fahrzeug mit wenigen Klicks für das Sharing freigeben. Dabei behält er die Kontrolle über zentrale Üarameter wie den Zeitraum, den operativen Radius und die zugelassene Nutzergruppe (z.B. nur “Freunde” oder “Familie”), was die Sorge vor Kontrollverlust und Aufwand adressiert. Darüber hinaus steht es dem Fahrzeughalter jederzeit frei, das Fahrzeug zurückzufordern.
Werteversprechen – Personalisierter Komfort
Um dem Mieter ein hochwertiges und individuelles Erlebnis zu bieten, liegt ein Fokus auf der Personalisierung. Bereits während der Wartezeit auf das Fahrzeug kann der Nutzer über die App seine Präferenzen für die Fahrt festlegen, wie den Fahrmodus (“Entspannt”, “Dynamisch”) oder das Ambiente im Innenraum. Dies verwandelt die passive Wartezeit in eine aktive Gestaltung des persönlichen Fahrerlebnisses.
Wertversprechen – Vertrauen durch Transparenz und Support
Das In-Car Erlebnis ist auf die Schaffung von Vertrauen und Sicherheit ausgelegt. Eine transparente Visualisierung im HMI (Human-Machine Interface) zeigt dem Passagier, was das autonome System wahrnimmt und welche Manöver es als Nächstes plant. Permanent verfügbare Support- und Notfall-Funktionen geben dem Nutzer jederzeit das Gefühl, die Kontrolle zu behalten.
Wertversprechen – Nahtloser Checkout
Der Prozess der Fahrtbeendigung ist für beide Nutzergruppen auf maximale Einfachheit ausgelegt. Für den Mieter endet die Interaktion mit dem Verlassen des Fahrzeugs. Das System weist ihn proaktiv auf Basis eines automatisierten Innenraum-Scans auf vergessene Gegenstände oder Müll hin, bevor die Abrechnung vollautomatisch im Hintergrund ausgelöst wird und zusätzliche Kosten entstehen.
Forschungsbasiert & Praxisvalidiert
Die Konzeption von FLUX basiert auf einer tiefgehenden qualitativen Untersuchung. Um die realen Bedürfnisse und Hürden der zukünftigen Nutzer zu verstehen, wurden elf Einzelinterviews mit potenziellen Fahrzeugbesitzern und Mietern geführt. Die Gespräche beleuchteten zunächst den Status quo: die aktuelle Fahrzeugnutzung, den emotionalen Bezug zum Autofahren und die Gedanken zum autonomen Fahren. Aus diesen Erkenntnissen wurden die entscheidenden „Pain Points“ und Anforderungen für ein zukünftiges Sharing-Modell abgeleitet.
Um die gewonnenen Erkenntnisse in einen breiteren Kontext einzuordnen, wurden zusätzlich Experteninterviews mit Fachleuten aus der Stadtplanung, der gesellschaftlichen Trendforschung eines Automobilherstellers und dem kommunalen Mobilitätsmanagement geführt. Diese Gespräche lieferten die systemischen Rahmenbedingungen für die strategische Ausrichtung des Konzepts.
In einem abschliessenden Schritt wurde der entwickelte High-Fidelity-Prototyp im Rahmen einer qualitativen Expertenvalidierung mit Fachexperten von Mercedes-Benz aus den Bereichen ”Advanced User Experience Design“ und ”Advanced Digital Design“ bewertet.
Das Konzept wurde einstimmig als schlüssig, vielversprechend und gut durchdacht beschrieben. Besonders positiv wurde der Lösungsansatz bewertet, der die Vorteile des privaten Fahrzeugbesitzes mit den finanziellen Möglichkeiten eines einfachen Sharing-Modells verbindet, was als klares Alleinstellungsmerkmal gesehen wurde.