Wie macht man ein Design-Projekt in einem interdisziplinärem Team? Wie erlangt man schnell zu Erkenntnissen und Entwürfen im Lösungsraum? Ein Projekt zwischen Design-Sprint, Minimum Viable Product und User Research.
Lean Frameworks und Designmethoden.
Lernziel »Wir irren uns empor« (Harald Lesch). Analytische Herangehensweise und Erkenntnisgewinn aus (gescheiterten) Projekten. Mit einigen Leitplanken ist das Fehler-Machen erwünscht und dient dem Lernprozess! Nicht das Ergebnis steht im Vordergrund, sondern der Prozess.
Prof. Jens Döring, Prof. Hans Krämer, Prof. Dr. Markus Weinberger
wayable
Eine Anwendung für Planung, Orientierung und Navigation im ÖPNV. Sie wurde nach den Prinzipien des Universal Design entwickelt - mit einem besonderen Fokus auf Menschen mit Seheinschränkungen. Informationen werden multimodal vermittelt: Visuell, auditiv und taktil. Ziel ist es, auch in komplexen Umgebungen einen guten Überblick zu schaffen und die Nutzer:innen sicher ans Ziel zu bringen - klar, fokussiert und barrierefrei.
Was kann wayable?
Low Vision Variante
Was ist wirklich wichtig?
Optimierung der Anwendung für Menschen mit Seheinschränkungen: Darstellungen werden auf das Wesentliche reduziert. Hohe Kontraste, große Typographie, klare Hierarchien und kleinschrittige Interaktionen erleichtern die Nutzung.
Informationen während der Fahrt
Gestaltung der Navigation
Sich zu Fuß innerhalb von Stationen zurechtfinden - bis zum Wartebereich am Gleis. Anweisungen beziehen markante Punkte in der Umgebung sowie das Ziel der Aktion mit ein. In der Low Vision Variante unterstützen reduzierte Darstellungen eine auditiv deskriptive Navigation.
Weg zum Gleis
Entwicklungsprozess
Question Zero
Was?
Entwicklung einer inklusiven Lösung zur barrierearmen Navigation im öffentlichen Verkehr.
Wofür?
Damit alle Menschen - unabhängig von individuellen Fähigkeiten - gezielt, sicher und stressfrei durch komplexe ÖPNV-Umgebungen finden.
Für wen?
Die Lösung richtet sich an alle Nutzer:innen des öffentlichen Verkehrs und berücksichtigt dabei die besonders die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen.
Wo?
Sie wird in Bahnhöfen, an Haltestellen, in Fahrzeugen sowie unterwegs im gesamten ÖPNV-System eingesetzt.
3 Säulen als Gestaltungsgrundlage
Navigation - Nutzer:innen effizient und präzise von A nach B bringen. Orientierung - Nutzer:innen dabei unterstützen, sich sicher in ihrer Umgebung zurechtzufinden (Gezielte) Information - Nutzer:innen individuell abgestimmte Informationen speziell zu ihrer Reise liefern
Value Proposition
User-Flow
Anhand des User Flows wurde ein Interaktions- und Informationskonzept für die Anwendung entwickelt. Dabei wurde definiert, an welchen Stellen eine Interaktion durch die Nutzer:innen notwendig ist - entweder durch aktive Kommunikation wie das Eingeben von Daten, oder durch das Bestätigen empfangener Informationen. Gleichzeitig wurde festgelegt, wann und welche Informationen das System bereitstellt, um die Nutzer:innen gezielt zu unterstützen.
Prototyp
Auswahl einiger Screens im Light, Dark und Low Vision Mode
What’s next?
Langfristig könnte sich wayable - oder eher die dahinterliegende Idee - von einer reinen ÖPNV-Anwendung hin zu einer umfassenderen Navigationslösung entwickeln. Besonders das Navigationskonzept für Indoor-Umgebungen und die Fußgängernavigation bieten Potenzial auch für andere Kontexte – etwa in Flughäfen, Krankenhäusern oder öffentlichen Gebäuden wie Rathäusern. So ließe sich das System flexibel an verschiedene Einsatzorte anpassen und breiter nutzen.