In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Märchen erzählen uns mehr, als wir beim ersten Lesen erkennen. Ihre Sprache ist schlicht, aber nicht nüchtern. Sie ist nicht realistisch, aber auch nicht realitätsfern.
[Christa Horvat]
Märchen begleiten uns seit Jahrhunderten als Erzählungen, die tief in unserer Kultur verankert sind. Sie reflektieren Werte, Wünsche und Ängste ihrer Zeit und bieten Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen und Herausforderungen. Hinter ihrer scheinbaren Einfachheit verbirgt sich eine vielschichtige Symbolik, die bis heute fasziniert.
Das Bachelorprojekt [maere] beschäftigt sich damit, wie Märchen nicht nur Werte und Sehnsüchte widerspiegeln, sondern auch Herausforderungen und Konflikte einer Zeit zum Ausdruck bringen.
Publikation
Die Publikation zielt darauf ab, Märchen nicht nur als unterhaltsame Geschichten, sondern als kulturelle und gesellschaftliche Zeugnisse zu betrachten. Sie soll die tiefere Bedeutung von Märchen in einem interdisziplinären Kontext erfassen – kulturell, gesellschaftlich und literaturwissenschaftlich. Das Projekt regt dazu an, Märchen nicht nur zu konsumieren, sondern sich auch mit deren komplexen sozialen und historischen Botschaften auseinanderzusetzen. Das physische Format bietet ein intensives Leseerlebnis und erinnert an das ursprüngliche Medium der Märchen. Die Publikation ist als eigenständige Fachlektüre konzipiert und für den Buchhandel oder ähnliche Kontexte geeignet.
Sie ist in zwei Teile gegliedert: „Verstehen“ und „Hinterfragen“. Der erste Teil bietet eine sachliche Einführung und ein fundiertes Grundverständnis zu Märchen. Der zweite Teil setzt sich aus einer gesellschaftlich-kritischen Perspektive mit Märchen auseinander und regt zur Reflexion an. Gestalterisch wird diese inhaltliche Differenzierung unterstützt: Der erste Teil erscheint klar und informativ, während der zweite durch eine lebendigere, magazinartige Gestaltung eine tiefere Auseinandersetzung ermöglicht. So werden die unterschiedlichen thematischen Ebenen visuell und inhaltlich miteinander verbunden.
Faltplakat
Begleitend zur Publikation dient ein Faltplakat als Umschlag und Brücke zur digitalen Anwendung. Es verweist auf die Website, die Märchen symbolisch erschließt, und enthält deren Inhalte, um die digitale Erweiterung hervorzuheben.
Website
Außerdem gibt es eine digitale Erweiterung in Form einer Website, die Märchen interaktiv zugänglich macht. Nutzer*innen können Märchentexte lesen und deren symbolische Bedeutung erfassen oder sie einfach genießen. Die Website ergänzt die Publikation und bringt sie in einen modernen Kontext.
Das Projekt kombiniert wissenschaftliche Analyse mit gestalterischer Umsetzung und bietet ein interaktives, visuell ansprechendes Format zur Wissensvermittlung. Damit ermöglicht es neue Zugänge zur Interpretation klassischer Erzählungen und deren Einfluss auf unsere Gesellschaft.