In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Eine spekulative und kritische Auseinandersetzung des zukünftigen Einflusses von Individualismus auf das westliche Essverhalten mithilfe des personalisierten und optimierenden Automaten „YOM”.
Am Anfang unseres Projektes stand die Frage nach der Zukunft des Essens in der Gemeinschaft. Recherchen haben uns den historischen Hintergrund und die soziologische Bedeutung des gemeinsamen Essens gezeigt, sowie die Tatsache, dass Essen die Grundlage für kulturelle und soziale Identität ist. Durch eine Trendanalyse konnten wir erkennen, dass unsere Gesellschaft durch die Grind Culture, Fitness- und Health-Trends, die sich viel in den sozialen Medien abspielen, zur Selbstoptimierung und Effizienz tendiert und Personalisierung wünscht. Wir konnten immer wieder beobachten, dass die Frage nach einer veränderten Esskultur Diskussionen auslöst. Auf der einen Seite der Wunsch nach einer neuen Dynamik. Auf der anderen Seite der Wunsch nach einer Rückbesinnung auf das gemeinsame Essen. Wir möchten mit unserem Projekt einen Anstoß zu solchen Diskussionen geben und aufzeigen, wie weit der Trend zur Selbstoptimierung bis hin zur reinen Funktionalität des Essens gehen kann. Was wäre die Folge? Sind wir nur noch das Ergebnis unseres eigenen Medienkonsums, der uns ständig beibringt, was gut und was schlecht ist und wie Optimierung zu erreichen ist? Entfremdet uns die Individualisierung?
Verpackungsgestaltung
Unser Projekt basiert auf der Personalisierung durch die Nutzung von Daten im Design. Wir glauben, dass in Zukunft noch viel mehr Daten von Menschen gesammelt werden, so dass durch Gesundheitsdaten, aber auch durch das tägliche Nutzungsverhalten auf Online-Plattformen die Identität jedes Einzelnen ziemlich genau bestimmt werden kann und damit auch die physischen und psychischen Bedürfnisse, die dann im Automaten ausgewertet und in einem 3D-Druck durch eine Nährstoffkombination zusammengestellt werden. „Du isst, was du bist.” lautet der Slogan des Automaten.
Um die Personalisierung visuell zu unterstützen, haben wir auf Basis dieser Daten ein Typo-Tool erstellt, welches eine ausgewählte Schrift über Parameter bedarfsgerecht verändert. Hierdurch entstehen eine Transparenz sowie ein Vertrauen zu den Verbraucher:innen.
Die Gestaltung der Verpackung ist so vielfältig wie die Bedürfnisse. Sie wirbt mit Gesundheit, Individualität und Frische und humanisiert damit eine technologische Leistung. Der Stern im Logo steht für das Optimierungsziel, mit dem das eigene Design des Tages verglichen werden kann, um ein visuelles Feedback über den Fortschritt zu erhalten.
Verpackung
Das Food Styling mittels 3D-Druck setzt bewusst auf futuristische Formen, um die Verschmelzung von Natürlichkeit und Technologie zu reflektieren.