Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Wie nutzerfreundlich ist ein Produkt?
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Grundlagen vermittelt.
Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Mark Meyer, Sina Schulz
CANON 1300D
In diesem Projekt haben wir einen Usertest mit einem selbstgewählten, komplexen Produkt durchgeführt. Eine Testperson, die keine Vorerfahrung mit dem Produkt hat, löste eine spezifische Aufgabe, die wir auf einer Interaction Map dokumentierten. Die Ergebnisse wurden auf einer Interaction Map dokumentiert und die daraus gewonnenen Insights auf einem Poster dargestellt.
User-Test
Die Testperson sollte folgende Aufgabenstellung ausführen: „Stelle mir auf dem Display der Kamera folgende Einstellungen ein: ISO 400, Blende F4.5 und MF zu AF.“ Dabei sollte sie die Think-Aloud-Methode anwenden und laut ihre Gedanken und Aktionen äußern und kommentieren. Der gesamte Vorgang dauerte 10:21 Minuten.
Interaction-Map
Um die Interaktionen aus dem Video zu dokumentieren und die gewonnenen Erkenntnisse festzuhalten, wird eine Interaction Map erstellt. Die Informationen werden in Kategorien “doing”, “saying”, “thinking”, “feeling”, “touching” unterteilt und besondere „Erkenntnispunkte“ markiert. Hier wurde auch auf die Reihenfolge und Zeit geachtet, die der User für die einzelnen Aufgaben gebraucht hat.
Insights
Zu Beginn habe ich alle Beobachtungen notiert und die Insights herausgearbeitet. Ursprünglich hatte ich dann 13 Insights formuliert, jedoch waren dies zu viele. Ich habe mich auf die wichtigsten fokussiert und die Insights auf fünf reduziert. Insights: Die Testperson zeigte durch wiederholte, erfolglose Versuche, die gewünschten Einstellung auszuwählen, eine deutliche Frustration.
Die Frustration entsteht aufgrund eines Mangels an Rückmeldungen, klaren Handlungsanweisungen, einem einheitlichen Muster oder Doppelbelegungen seitens des Geräts. Dies lässt darauf schließen, dass die Benutzeroberfläche nicht ausreichend intuitiv gestaltet ist. Diese mangelnde Intuitivität beeinträchtigt die Benutzererfahrung von Anfang an negativ, da der Nutzer bereits zu Beginn eine fehlerhafte Zusammengehörigkeit erlebt.
Entwicklungsprozess
Insgesamt erstellte ich 12 verschiedene Entwürfe für das Poster. Von Anfang an wurde die Kamera groß abgebildet. Es entstand die Idee, sowohl die bedienten Buttons als auch die Buttons, die zur korrekten Einstellung geführt hätten, abzubilden. Platzbedingt wurde die Kameras dann nebeneinander abgebildet und auch der Titel zog die Aufmerksamkeit im Mittelpunkt des Plakates auf sich. An den jeweiligen Seiten wird die Dauer der einzelnen Aufgaben abgebildet, die nochmal verdeutlichen, welche Einstellungen schwieriger als andere waren.
Finales Plakat
Für das finale Plakat habe ich mit Adobe Illustrator für die Kamera Illustrationen und mit Adobe InDesign für das Layout gearbeitet. Das Plakat wird in zwei hauptsächliche Spalten aufgeteilt. Diese zieht sich zwischen den Kameras einmal senkrecht durch das Plakat. Die Fakten auf der linken Seite und der Zeitprozess, die Insights und die bedienten Buttons auf der rechten Seite.
Um die Bedienung der einzelnen Buttons zu verdeutlichen, werden sie in abstufenden Farbtönen von rot bis gelb abgebildet.
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